Bottrop. Es gibt schon lange Überlegungen dazu, den Marktplatz in Bottrop-Fuhlenbrock aufzuwerten. Jetzt sollen Fördermittel genutzt werden.

Bald 20 Jahre ist es her, dass unter der Überschrift „Fuhlenbrocker Dreiklang“ Ideen zur Aufwertung rund um den Fuhlenbrocker Markt gesammelt wurden. Marktplatz, Edeka-Parkplatz und der Bolzplatz in unmittelbarer Nähe sollten unter Beteiligung aller Bürger im Stadtteil neu gestaltet und miteinander verbunden werden. „Da waren unsere Vorfahren schon mit beschäftigt“, bemerkt Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff (SPD) mit Blick auf die Planungswerkstatt im Jahr 2006. Doch auf diese folgte Ernüchterung, erhoffte Fördermittel versiegten.

Das sieht jetzt anders aus: Das neue Städtebauförderungsprogramm 2025 soll es möglich machen, dem Fuhlenbrocker Markt endlich ein neues Gesicht zu geben, samt Bau eines kleinen Multifunktionsgebäudes.

Neuer Quartierstreff für Bottrop-Fuhlenbrock

Dieser Neubau mit einer Nettonutzfläche von rund 130 Quadratmetern soll den Wegfall von Räumlichkeiten in St. Bonifatius kompensieren und die lokale, sehr rege Vereinslandschaft und Stadtteilkultur (auch durch städtische Angebote etwa der Kulturwerkstatt) stärken, heißt es. Das frühere Boni-Heim wird heute zum Teil von der Kita genutzt, die Kirche St. Bonifatius ist aufgegeben worden. Der Förderverein St. Bonifatius Fuhlenbrock Wald, seit Jahren rund ums Boni-Heim aktiv, kann sich laut Stadt grundsätzlich vorstellen, dieses Projekt zu unterstützen und die Federführung für einen gemeinschaftlich genutzten Quartierstreff zu übernehmen.

Dieses soll dort entstehen, wo heute eine Doppel-Garage als Lagerraum etwa von den Plattdütschen und einem Markthändler genutzt wird. Vorgesehen sind ein 66 Quadratmeter großer Multifunktionsraum, ein Büro, Technik- und Abstellräume, Damen- und Herren-WCs sowie eine barrierefreie Toilette, die möglichst auch außerhalb der Gebäude-Öffnungszeiten zugänglich sein soll – sind doch die öffentlichen Toiletten im Keller des benachbarten Kiosks für Menschen mit Handicap praktisch nicht nutzbar. Ein größerer Veranstaltungssaal ist indes nicht vorgesehen.

Der Neubau ist das eine, aber darüber hinaus soll auch die Marktplatzfläche durch eine neue Gestaltung attraktiver gemacht werden. So soll der Marktplatz zum Beispiel eine grüne Außenkante mit einer Baumreihe zu der Straße „Im Fuhlenbrock“ erhalten. Aufenthaltsbereiche soll es geben in grünen Inseln vor den Ladenlokalen und am Rande der Grünflächen zur Straße „Im Fuhlenbrock“. „Die Beschickung des Marktes erfolgt über eine südliche Zufahrt im Bereich der neu angelegten Pkw-Stellplätze“, heißt es unter anderem in der Verwaltungsvorlage. 22 soll es erst einmal in diesem Bereich geben, während auf dem Marktplatz selbst kein Parken vorgesehen ist.

Große Mehrheit der Bezirksvertretung begrüßt die Pläne

Die Bushaltestelle am Fuhlenbrocker Markt wiederum soll barrierefrei ausgebaut werden, mit Hilfe von Fördermitteln des VRR.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung für den Bereich Bottrop-Mitte begrüßten die Pläne, die ihnen jetzt vorgestellt wurden, mehrheitlich. Wenn sie auch bedauerten, dass die Baumaßnahme – nach Abwicklung verschiedener erforderlicher Schritte – voraussichtlich erst im Frühjahr/Sommer 2027 beginnen kann, wie die Verwaltung darlegte.

Bezirksvertreter Daniel Schuster (FDP) begrüßte zwar ebenfalls das Vorhaben, empfindet aber „aufgrund der Haushaltslage“ den Zeitpunkt als schlecht. Er wollte wissen, wie sich möglicherweise Vereine, die das Multifunktionsgebäude nutzen werden, an den Kosten beteiligen. Bei einer Förderung von 80 Prozent der Gesamtkosten kommt auf die Stadt laut Verwaltungsvorlage ein Eigenanteil von 766.000 Euro zu, plus jährliche Folgekosten in Höhe von rund 16.000 Euro.

Eine Beteiligung der Vereine sei im Moment nicht vorgesehen, hieß es von Verwaltungsseite, aber es gebe Bestrebungen, ein Sponsoring für die Folgekosten zu erreichen.

Die endgültige Entscheidung über das Vorhaben fällt im Hauptausschuss am 11. Februar.