Bottrop. Es gibt schlechte Nachrichten für die ohnehin schon leidgeprüften Anwohner. Das sind die Gründe für die Verzögerung, das ist der neue Zeitplan.
Die Knappenstraße in der Welheimer Mark bleibt deutlich länger gesperrt als zunächst von der Stadtverwaltung geplant. Eine Ende der Vollsperrung war für Ende Dezember dieses Jahres vorgesehen. Nun teilte der städtische Fachbereich Tiefbau mit, dass die Maßnahme mit Kanalbauarbeiten und Straßenbau bis März 2025 abgeschlossen sein soll.
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Auf WAZ-Nachfrage schreibt die städtische Pressestelle: „Der Bauvertrag mit der ausführenden Baufirma sieht eine Fertigstellung bis Ende März 2025 vor. Die Firma war aber zu Beginn der Maßnahme der Überzeugung, dass eine Fertigstellung bis Ende des Jahres 2024 möglich sei.“
Die Maßnahme vor Ort ist laut Stadt notwendig im Rahmen von Kanalbau- und Versorgungsleitungsarbeiten, die zur Sicherstellung der Betriebssicherheit am Pumpwerk an der Boye durchgeführt werden müssen. Wie die Stadt mitteilt, ist es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Verzögerungen gekommen.
„Der Bauvertrag mit der ausführenden Baufirma sieht eine Fertigstellung bis Ende März 2025 vor. Die Firma war aber zu Beginn der Maßnahme der Überzeugung, dass eine Fertigstellung bis Ende des Jahres 2024 möglich sei.“
„Der Graben der RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft, d. Red.) zur Verlegung der neuen Wasserleitung ist in der Knappenstraße nach einem Rohrbruch an der alten Wasserleitung ausgespült worden. Es musste die neu verlegte Leitung wieder ausgebaut, der Graben auf eine Länge von rund 80 Metern nachgearbeitet und die Leitung wieder neu verlegt werden.“
Dann tauchte das nächste Problem auf. „Die Querung der Gleise von der DB (Deutschen Bahn, d. Red.) zur Verlegung der Stromleitungen für die EVNG mit einem Vortriebsverfahren bereitet erhebliche Schwierigkeiten.“ Dieses Vortriebsverfahren ist eine Verlegetechnik für Rohrleitungen, die weitestgehend unterirdisch erfolgt.
Der erste und zweite Versuch fördert verschiedene Leitungen zutage
„Beim Erstellen der notwendigen Startbaugrube mit einer Größe von neun mal drei Metern zur Positionierung der Vortriebsmaschine wurden unbekannte Stahlleitungen angetroffen, die keinem Versorgungsträger zugeordnet werden können. Die Grube wurde daher wieder verschlossen und es wurde eine neue Startbaugrube erstellt“, so die städtische Pressestelle.
Doch das Problem wird nicht gelöst: Die Stadt erklärt: „Bei der Erstellung der zweiten Grube wurden Glasfaser-Versorgungsleitungen zur Versorgung der MC-Bauchemie angetroffen. Diese waren zwar in den Plänen eingetragen, jedoch zu ungenau und daher konnte auch diese Grube nicht genutzt werden.“
Der dritte Versuch hat unter der Erde eine Überraschung parat
Aller guten Dinge sind drei: „In einem dritten Versuch, teilweise innerhalb des Gehweges, ist man jetzt auf einen unbekannten Bunker getroffen der eine sehr hohe Festigkeit aufweist, so genannter Blaubeton, der die Errichtung der Grube deutlich erschwert, aber nach dem Rückbau eine Errichtung der Baugrube von den Maßen her zulässt“, teilt die Stadt mit.
„Somit können in diesem Jahr noch die Start- und Zielgrube für den Vortrieb errichtet werden und im nächsten Jahr erfolgt die Pressung. Im nächsten Jahr erfolgt dann der Vortrieb mit dem Einzug von 14 Leerrohren unterhalb der Gleise. Im Anschluss werden noch circa 15 Meter Kanalleitungen und ein Teil der Wasserleitung verlegt.“
Aufgrund dieser Verzögerung verzögert sich auch der Bau der geplanten Lkw-Sperre auf der Straße In der Welheimer Mark. Gerechnet wird jetzt mit April 2025. „Sofern das Wetter mitspielt und nicht zu weiteren, längeren Unterbrechungen führt“, so die Pressestelle der Stadt.
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Bereits im Oktober 2023 hatte die Bezirksvertretung-Süd über die Lkw-Sperre entschieden. Der Plan sieht vor, dass sie zwischen Klopriesstraße und Zechenbahnbrücke errichtet wird. Die Straße In der Welheimer Mark verjüngt sich von 7,10 Meter auf eine 2,50 Meter breite Fahrspur. Hinzu kommen je 0,25 Meter breite Sicherheitsstreifen. Beidseitig werden Warnbaken und zusätzliche Lkw-Verbotsschilder angebracht.
Seit Mai dieses Jahres ist ein Teilabschnitt der Knappenstraße zwischen Polderstraße bis zur Straße Im Speckenbruch voll gesperrt. Die Pressestelle der Stadt erklärt abschließend: „Die bisher durch die oben genannten Behinderungen entstehenden Mehrkosten betreffen die Versorgungsträger und nicht die Stadt Bottrop.“