Bottrop.. Mit einem Schutzschirmverfahren will sich Kodi restrukturieren. Der Discounter betreibt zwei Filialen in Bottrop. Die Gründe für die Insolvenz.
Kodi steckt in der finanziellen Krise. Der Discounter aus Oberhausen will sich über ein Schutzschirmverfahren restrukturieren. Dazu hat Kodi beim Amtsgericht Duisburg einen entsprechenden Antrag eingereicht.
Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt, habe man dazu „die Restrukturierungsexperten Holger Rhode und Dr. Raul Taras, beide Rechtsanwälte und Partner der Wirtschaftskanzlei Görg sowie Unternehmensberater Thomas Montag, Partner der Gesellschaft Montag & Montag, mit in die Geschäftsführung berufen“.
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Gemeinsam mit den Kodi-Geschäftsführern Richard Nölle und Matthias Schob wird der Geschäftsbetrieb, so der Discounter, mit bundesweit 1800 Beschäftigten und 238 Filialen uneingeschränkt weitergeführt.
Holger Rhode, Dr. Raul Taras und Thomas Montag sollen das Unternehmen „in den kommenden Wochen und Monaten bei anstehenden Aufgaben unterstützen“.
„Es gibt bereits erfolgversprechende Ansätze, die wir nun finalisieren werden. Erste Maßnahmen wollen wir dann zeitnah umsetzen.“
Ziel sei es, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, mit dem das Unternehmen in die schwarze Zahlen kommt. „Es gibt bereits erfolgversprechende Ansätze, die wir nun finalisieren werden. Erste Maßnahmen wollen wir dann zeitnah umsetzen“, wird Matthias Schob zitiert.
Das Gericht bestellt einen Sachwalter, der das Verfahren im Sinne der Gläubiger beaufsichtigt. Laut Kodi soll der ausgearbeitete Sanierungsplan voraussichtlich im Frühjahr 2025 dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt werden. Wenn beide den Plan annehmen, erklärt der Discounter weiter, ist das Unternehmen saniert und das Gericht hebt das Verfahren auf.
Was der Discounter Kodi zu den Filialen sagt
Es gibt vorerst gute Nachrichten für die Angestellten und damit auch für die Standorte in der Bottroper Innenstadt und an der Hauptstraße in Kirchhellen: „Die Löhne und Gehälter sind bis auf Weiteres gesichert.“ Die Zukunft der Filialen ist bislang unklar. „Zu einzelnen Standorten von Kodi kann derzeit nichts gesagt werden“, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Discounter nennt Gründe für die wirtschaftliche Schieflage. „Das Unternehmen spürt seit längerer Zeit eine deutliche Kaufzurückhaltung seiner Kundinnen und Kunden.“ Das habe in den letzten Monaten zu einem massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation geführt.
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„Zum anderen verzeichnet auch Kodi deutlich gestiegene Kosten in verschiedensten Bereichen wie Energie, Fracht und Werbung.“ Auf diese geänderte Marktsituation wollen die Verantwortlichen von Kodi frühzeitig reagieren. „Das nun eingeleitete Schutzschirmverfahren bietet dem Unternehmen dafür gute Möglichkeiten.“
Das Unternehmen hat seinen Sitz in Oberhausen und wurde 1981 gegründet. Das Sortiment aus Haushalts- und Drogerieprodukten umfasst nach eigenen Angaben mehr als 2700 Artikel. Der Jahresumsatz von Kodi lag zuletzt bei 130 Millionen Euro.