Bottrop. Bei der Jahresausstellung sind 76 Werke zu sehen. Rebecca Bujnowski hat ihre Werke für die Einzelausstellung auf die beiden Räume zugeschnitten.
76 Werke von 43 Bottroper Künstlerinnen und Künstlern sind von Sonntag, 24. November, bis zum 5. Januar im Josef-Albers-Museum Quadrat zu sehen. Die Einzelausstellung bei der 49. Jahresausstellung hat Rebecca Bujnowski mit ihren keramischen Objekten eigens für die beiden Ausstellungsräume gestaltet.
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Die Kriterien für die Aufnahme in die Jahresausstellung sind einfach. Die Künstlerinnen und Künstler müssen aus Bottrop stammen, hier arbeiten oder wohnen. Und ihre Werke müssen die Jury überzeugen. Die Auswahl war diesmal gar nicht einfach aus insgesamt 319 eingereichten Werken, erinnert sich Museumschefin Linda Walther an die Jurysitzung. Doch jetzt dreht sich die Direktorin im Saal im Obergeschoss einmal im Kreis und sagt zufrieden: „Doch, wir sind ganz gut beraten gewesen.“
Zwei ehemalige Boxweltmeister aller Klassen dominieren den Saal mit der schieren Größe ihrer Porträts: der junge Mike Tyson nach einem Foto von 1990 und der junge Muhammad Ali. Als Blickfang funktionieren auch die Fotos vom Pfingstsee am Elsbach von Kulturpreisträgerin Angelika Schilling, die seit dem Wochenende beim renommierten „Arte Laguna Preis“ in Venedig ausstellt. Einen Extratisch hat Paul Schulte bekommen für seine Serien plus das Produktionsmittel dazu.
Einen Hingucker hat Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins produziert mit ihrer Fotografie „Springen Verboten“, das während der Sanierung des Hallenbades im Sportpark entstand. Fünf ortskundige Menschen standen bei der Vorbesichtigung um das Bild herum und rätselten: Spiegelung? Doppelbelichtung? Reinkopiert? „Das zeigt, dass das Werk funktioniert“, sagt die Museumsdirektorin und nimmt sich vor, bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag bei der Künstlerin nachzufragen.
Bottroperin gestaltet Einzelausstellung mit Keramiken
Erst zum dritten Mal ist Rebecca Bujnowski dabei, und schon durfte sie ihre erste Einzelausstellung gestalten mit keramischen Objekten und Plastiken. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als Keramikarbeiten mit dem Schmähwort „Töpferkurs“ abgewertet wurden, sagt Linda Walther: „Damals hatte es sogar ein Thomas Schütte schwer.“ Diese Zeiten sind für den knorrigen Rheinländer in der Tat lange vorbei: Seine „Großen Geister“ stehen jetzt in New York im Museum of Modern Art (Moma).
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In Oberhausen geboren und in Bottrop aufgewachsen, hat Rebecca Bujnowski in Bonn Kunstgeschichte und Archäologie studiert. Als freiberufliche Künstlerin hat sie sich spezialisiert auf das Material Ton und als Mittel zum künstlerischen Ausdruck auf offene und geschlossene Kreise. Werktitel wie „Lebendig“ oder „Überwuchert“ verweisen nicht ohne Grund auf die Natur: „Sie ist der größte Inspirator“, sagt die Künstlerin. Sie stellt parallel zur Einzelausstellung am Anni-Albers-Platz gerade in Bologna aus. Die verstehen da nämlich etwas von Keramik.
Die nächste Einzelausstellung gestaltet Prof. Gereon Krebber
Mit ihren Nachfolger als Gestalter der Einzelausstellung 2025 hat Rebecca Bujnowski den Geburtsort Oberhausen gemeinsam. Für 2025 hat die Jury nämlich den Bildhauer Gereon Krebber nominiert, Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zur Jahresausstellung hat Krebber ebenfalls eine Keramik beigesteuert. Seine „Dupper Boxen“ kommen allerdings weniger großformatig daher als gewohnt. 2016 hat der inzwischen in Köln wohnende Künstler bei seiner Ausstellung in Essen das Museum Folkwang im Wortsinn ausgefüllt, den Innenhof eingeschlossen.
Der Eintritt zur Jahresausstellung ist frei. Das Museum am Anni-Albers-Platz 1 ist geöffnet Dienstag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 24. November, um 14 Uhr. Bis 16 Uhr stehen Künstlerinnen und Künstler für Gespräche zur Verfügung.