Bottrop. Die Bottroper Künstlerin Angelika Schilling darf beim Arte Laguna Preis in Venedig ausstellen. Für Fotografin ist das eine große Ehre.

„Es ist eine Ehre, mich und meine Heimatstadt Bottrop mit einem meiner Kunstwerke in Venedig repräsentieren zu können“, erzählt Angelika Schilling spürbar stolz. Die Bottroper Kunstschaffende hat geschafft, was vor ihr nicht vielen Kreativen gelang: Sie ist bereits zum zweiten Mal als Finalistin beim international anerkannten Arte Laguna Preis nominiert.

Der Preis gilt als einer der bedeutensten Wettbewerbe für Zeitgenössische Kunst. Bewertet werden Tausende Künstler, die sich in zehn Kategorien bewerben können. Rund 100 werden dann ausgewählt und dürfen sich präsentieren. Der Gewinner der Finalisten darf sich dann nicht nur über den Ruhm, sondern auch über ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro freuen.

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Nachdem sie 2017 den Klimawandel thematisierte, indem sie eine Eisberg in Grönland in den Fokus nahm, und bei ihrer Premieren-Bewerbung direkt als Finalistin ausgewählt worden ist, ist Schilling nun sogar mit einem Motiv aus ihrer Heimatstadt Bottrop in Italien vertreten. Dabei setze sie sich mit ihrer Fotografie bei der 18. Edition des international renommierten Kunstpreises gegen eine große Konkurrenz, bestehend aus Künstlerinnen und Künstlern aus über 80 Ländern, durch.

Bottroper Künstlerin: „Eine besondere Auszeichnung“

Zu sehen ist auf ihrer monochrom anmutenden Farb-Fotografie „Out of Service III“ ein ausgedienter grauer Ledersessel, der vor einem Wohnhaus in Bottrop-Stadtmitte auf seine Sperrmüll-Abholung wartet. „Als ich den Sessel gesehen habe, wusste ich: Das ist mein Motiv“, erzählt Schilling rückblickend.

Angelika Schilling vor ihrem Werk „Out of Service III“ bei der Arte Laguna in Venedig.
Angelika Schilling vor ihrem Werk „Out of Service III“ bei der Arte Laguna in Venedig. © Angelika Schilling

„Es ist für mich eine besondere Auszeichnung, zum zweiten Mal ausgewählt worden zu sein. Die Konkurrenz der zahlreichen Bewerbungen aus aller Welt ist enorm. Die jährlich wechselnde hochkarätige Jury legt hohe Maßstäbe bei der Begutachtung und Auswahl der Kunstwerke an.“ In der Jury sitzen dabei ausgewählte Direktoren und Kuratoren aus aller Welt. Schilling wurde von einer sechsköpfigen Jury ausgewählt, in denen Kunstkenner aus China, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, Deutschland sowie Italien vertreten waren. Einer von ihnen war David Max Horowitz, der als Kurator für die weltweit bekannten Guggenheim-Museen in Bilbao und New York tätig ist.

Nun wird das Werk von Angelika Schilling, die als eine von nur sieben deutschen Kunstschaffenden dabei ist, vor Tausenden Besuchern im „Arsenal Nord“, der historischen venezianischen Schiffswerft, rund einen Kilometer Luftlinie entfernt vom bekannten Markusplatz, präsentiert. Die Bottroperin ist natürlich selbst vor Ort, wie sie gegenüber der Redaktion berichtete: „Ich habe hart dafür gearbeitet, nun ist es eine Freude dabeizusein und das zu genießen.“

Die Ausstellung, innerhalb der auch schon die Finalisten der 19. Edition der Arte Laguna und somit insgesamt über 200 Werke gezeigt werden, eröffnet am Samstag (16. November) ihre Tore. Sie kann noch bis zum 8. Dezember besichtigt werden.

Fotografin stellt auch im Josef-Albers-Museum aus

Wer Kunst von Schilling, seit 2001 auch Mitglied der Bottroper Kunstgemeinschaft, und vielen weiteren Kunstschaffenden der Stadt bewundern will, muss aber nicht unbedingt nach Italien fahren. Es genügt ein Besuch des Museumszentrums Quadrat. Dort wird am Sonntag (24. November) die 49. Jahresausstellung der Bottroper Künstlerinnen und Künstler eröffnet. Schilling ist dabei - seit 2001 jährlich. Darüber hinaus hat sie 2003 die Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung gestaltet. In diesem Jahr obliegt diese Ehre der jungen Bottroper Künstlerin Rebecca Bujnowski. Die Eröffnungsreden sind für 14 Uhr angesetzt. Der Eintritt ist frei.