Bottrop. Der frühere Bottroper Gereon Krebber zeigt im umgenutzten Golf-Center Arbeiten aus 20 Jahren. Vorgeschmack auf die verschobene Schau in B12.
„Was ich Dich noch fragen wollte“ - unter diesem Motto hätte der bekannte Künstler Gereon Krebber jetzt neue Skulpturen im neuen Erweiterungsbau des Kulturzentrums gezeigt. Warum dies noch nicht möglich ist, lässt sich vor allem mit dem noch nicht gelockerten Corona-Lockdown beantworten, der ja bekanntlich alle Kunst- und Kulturaktivitäten zunichte macht. Aus dieser Not hat die Stadt eine gemacht und zeigt zurzeit noch Skulpturen von Gereon Krebber, der bekanntlich Bottroper Wurzeln hat, im Impfzentrum.
Nicht öffentlich zugänglich
Natürlich ist dies keine öffentlich zugängliche Schau. Auch die gezeigten Arbeiten sind nicht neu. Die sparen Kuratorin Katrin Reck und Gereon Krebber bis zur Eröffnung der neuen Ausstellungshalle B12 am umgestalteten Kulturhof auf. Aber immer haben die Kunstinteressierten unter den zu Impfenden die Möglichkeit, vor allem auch große Krebber-Arbeiten in der umgewandelten Indoor-Golfhalle zu sehen.
„Covid/B1-Remix“, so nennt der inzwischen als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrende 48-Jährige seine Ausstellung im Impfzentrum, ist Teil 1. „Der zweite Teil in B12 folgt, sobald Ausstellungen wieder möglich sind, wann wir eröffnen können“, sagt Katrin Reck. Die Idee für diese Spontanausstellung hatte Immobilienbesitzer Karsten Helmke. Er ermöglicht Krebber seit Jahren, auf dem Gelände Skulpturen zu lagern. Das wiederum machte es verhältnismäßig einfach, die Schau zusammenzustellen und zu präsentieren. Die Arbeiten mussten bloß um das Gebäude gefahren werden – kostenfrei für die Stadt, schnell und unkompliziert für den Künstler. Es dürfte bundesweit das einzige Impfzentrum sein, das gleichzeitig eine Kunstgalerie ist.
Putting Green verwandelt sich in Bodencollage
Als erstes verwandelte Krebber die ausgelegte Plane über dem ehemaligen Putting Green mit Klebeband in eine Bodencollage. Die unregelmäßig verteilten, länglichen Striche des Paketbands erinnern ihn an eine „präparierte Lösung unter dem Mikroskop, passend zu den Vorgängen, die gerade unablässig unser Thema sind“. Auf dieser Bodengrafik präsentiert Krebber plastische Arbeiten aus den letzten zwanzig Jahren. Die älteste Arbeit ist „Schneeball“, eine mattweiß glasierte Keramikkugel aus dem Jahr 2000, die noch während seiner Studienzeit an der Kunstakademie entstand. Die jüngste unter den gezeigten Arbeiten ist die Keramikskulptur „Agiens“ aus dem vergangenen Jahr.