Bottrop. Dennis Peter (34) spricht über die Probleme in Bottrop – und warum die Stadt trotzdem liebenswert ist. Das sind seine Lieblingsorte.

Verkehrsstaus, Korruptionsvorwürfe in der Verwaltung, Leerstände in der Innenstadt, Ein-Euro-Läden, all das macht auf den ersten Blick einen schlechten Eindruck, wenn es um Bottrop geht. Es sind Wahrnehmungen, die allgemein im Gespräch, aber auch in den sozialen Medien geäußert werden. Dass dieses Bild nicht korrekt ist, glaubt Dennis Peter, der sagt: „Wir sollten uns nicht vom Negativen übermannen lassen, sondern optimistischer und positiver unsere Stadt ansehen.“

Es gibt Bottroper und Bottroperinnen, die ihre Stadt lieben, die ihre guten Seiten nicht aus den Augen verlieren. Dennis Peter ist 34 Jahre jung, Vater eines kleinen Sohnes, von Beruf ist der gebürtige Gelsenkirchener Instandhalter in einem großen Industriebetrieb. Er ist zudem aktiv in der SPD.

Warum ich Bottrop liebe

„Bottrop hat richtig schöne Ecken und den Wandel geschafft“

„Bottrop hat nicht nur hässliche Seiten, sondern richtig schöne Ecken. Wir meckern viel über unsere Stadt, aber es gibt zwei grundlegende Dinge, die ich positiv bewerte. Zum einen die Menschen hier, die zusammenstehen, offen und ehrlich zueinander sind, zum Beispiel gegen die Rechten oder in Krisensituationen. Und weiter hat Bottrop als eine der wenigen Industriestädte den Wandel geschafft von der Bergbaumetropole zur Freizeitmetropole“, beginnt Dennis Peter das Gespräch mit dieser Redaktion. Welche Stadt könne schon von sich behaupten gleich zwei große Freizeitparks anbieten zu können, die auch immer wieder mit neuen Ideen die Besucher in Scharen anziehen.

Was ich an Bottrop liebe

Oft berichten wir über Negatives, über Schließungen von Geschäften, Baustellen oder Fehlentwicklungen in Bottrop. Mit dieser Serie wollen wir auf die positiven Seiten in der Stadt blicken und haben Bottroperinnen und Bottroper befragt, was sie an ihrer Stadt lieben. Wollen Sie auch dabei sein? Dann melden Sie sich gerne bei uns unter redaktion.bottrop-waz@funkemedien.de.

Und weiter: „Schauen Sie auf die vielen Parks, die diese Stadt grün machen, die mit den besten Spielplätzen weit und breit ausgestattet sind. Gerade, wenn Kinder da sind, ist das ein wichtiger Punkt. Der Welheimer Park oder der Batenbroker Volkspark oder auch der Stadtpark sind absolut positive Beispiele, wie die Stadt sich in den letzten Jahren regelrecht neu erfindet. Es gibt viel Raum für Begegnung auch in den Grüngürteln am Rande der Stadt.“

Es zieht die Leute nach Bottrop, weil die Stadt liebenswert ist

Menschen zögen nach Bottrop, weil sie die Vorteile, hier zu leben, erkennen, hat der 34-Jährige herausgefunden. Es zieht die Leute in die Stadt, weil sie lebenswert ist. Die Kritikpunkte seien Probleme, die nahezu jede Stadt gleichermaßen habe. Dennis Peter fordert die Menschen auf, sich nicht immer am Negativen hochzuziehen und damit den Blick für das Schöne zu verbauen.

„Nehmen wir den Herbst“, erzählt Peter weiter, „fährt man zum Heidsee, dann kommt einem das vor, als wäre man im Urlaub. Wo findet man schon solch farbiges Idyll?“, fragt er. Und das Freizeitangebot sei vielfältig, vom Escaperoom-Spiel, über die Wahrzeichen der Stadt, die man besuchen kann, man könne die Ruhrgebietsberge (Halden) erklimmen und tolle Aussichten genießen.

Regionales Einkaufsangebot in Bottrop

Man könne auf dem Bauernhof Kühe kuscheln und Hühner füttern und sich komplett vor Ort versorgen, wenn man es wolle. „Kaum eine Stadt hat noch solch einen gut bestückten und auch gut frequentierten Innenstadtmarkt rund um den Kirchturm wie Bottrop“, führt Dennis Peter aus. Das regionale Angebot der Händler sorge für eine Belebung der Innenstadt an den Markttagen. Das wiederum sei dann auch positiv für die übrigen Geschäfte.

Selbst in seinem direkten Wohnumfeld in Boy sieht Peter positive Aspekte. Es gebe dort eine gute Nahversorgung, nicht nur durch die großen Discounter. Es gebe zum Beispiel auch sehr nah einen Hofladen, in dem man Produkte vom Bauernhof kaufen könne und die ÖPNV-Anbindung sei ebenfalls sehr gut. Für die Bottroper gebe es also insgesamt keinen Grund, nur zu meckern.