Bottrop. Der Umbau der Innenstadt wird am Rathaus beginnen. Dort liegt mit dem Saalbau auch die größte Baustelle. Der Rathausbrunnen ist bald Geschichte.
Die gute Nachricht für die Bottroper Innenstadt: Endlich fließen die ersten Fördermittel des Landes. Die nicht so gute: Die Förderquote wird nicht so hoch ausfallen wie erhofft. Das könnten die ersten drei Baustellen sein, die rund ums Rathaus fertig werden.
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Bis zu neun Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln will das Land in den nächsten Jahren in die Bottroper Innenstadt lenken, hatte Baudezernent Klaus Müller im November 2023 angekündigt. Die Förderquote werde „mindestens 70 Prozent betragen“. Streiche mindestens, sagt jetzt Elena Gilcher, Leiterin des Fachbereichs Stadterneuerung: Die Förderquote von 70 Prozent sei festgeschrieben bei der Aufnahme Bottrops ins Stadtumbauprogramm: „Wir hatten auf 80 Prozent gehofft.“
Das heißt: Zur ersten Fördersumme in Höhe von 595.000 Euro, die das Land demnächst nach Bottrop überweist, wird die Stadt rund 200.000 Euro an Eigenmitteln besteuern müssen. Mit dem Geld kann die Stadt Planungsleistungen einkaufen, muss es aber nicht. „Da lässt uns die Bezirksregierung relativ freie Hand“, sagt Elena Gilcher.
Erste Baustelle: Ernst-Wilczok-Platz
Deshalb könnte die Stadt mit dem Fördergeld ein Projekt angehen, für das die Pläne schon in der Schublade liegen: die Vergrößerung des Ernst-Wilczok-Platzes. Dafür muss die bereits gesperrte Fahrbahn auf das Niveau des Rathausvorplatzes angehoben werden.
Zwei weitere Baustellen, die ebenfalls ziemlich zügig angegangen werden können, sind die Aufwertung der Grünflächen am Rathaus zur Kirchhellener Straße hin und am denkmalgeschützten Amtsgericht, das gerade generalsaniert wird. Hier kann sich Elena Gilcher einen „Westentaschenpark“ vorstellen.
Die größte Baustelle: Ersatz für den Saalbau
Die größte Maßnahme im Rathausviertel ist der Rückbau des Saalbaus und die Umgestaltung des Droste-Hülshoff-Platzes. Nach dem Abriss will die Stadt den Innenhof begrünen und die Parkplätze neu ordnen. Das ist aber nur eine vorübergehende Neugestaltung. Das letzte Wort zur Nachnutzung ist noch nicht gesprochen. Angesichts der demografischen Entwicklung könnte hier zum Beispiel eine neue Kita oder eine Schule entstehen.
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Was wird im Rathausviertel noch gefördert? Elena Gilcher zählt auf: „Wir installieren mit den Mitteln auch ein Quartiersmanagement, das seinen Sitz in der Hansastraße haben und eine niederschwellige Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Akteure der Innenstadt sein wird. Darüber hinaus richten wir auch einen Verfügungsfonds ein, um das bürgerliche Engagement und Ideen zu fördern. Weiterhin setzen wir ein Hof- und Fassadenprogramm auf, durch das Eigentümerinnen und Eigentümer angeregt werden sollen, ihre eigenen Immobilien zu begrünen und einen ökologischen Mehrwert zu erzielen.“
Dauerbrenner Rathausbrunnen
Und dann ist da noch der Dauerbrenner in der Diskussion um die Innenstadtgestaltung: der Rathausbrunnen. Oberbürgermeister Bernd Tischler hat sich mit seiner erfolgreichen Sponsorensuche gerade zwei Jahre Zeit gekauft in seinem Kampf um den Erhalt des Brunnens. Mindestens ein Jahr mehr Gnadenfrist wird der Brunnen noch bekommen. So lange wird die Stadt noch brauchen, um eine Neugestaltung des Platzes mit wie auch immer gearteten Wasserspielen zu planen und Fördergelder einzuwerben. Doch dann kommt das Aus für den Brunnen, sagt Elena Gilcher nach einem Gespräch mit Politikern aus dem Bezirk Mitte: Die blieben knallhart in der Sache. Also ist es entschieden, sagt die Fachbereichsleiterin: „Der Brunnen kommt weg.“