Bottrop. Die kleine Katze Penny ist vermutlich von einem Mann geschoren worden, ihre Schnurrhaare sind entfernt. Die Besitzerfamilie ist entsetzt.

Penny ist klein und zierlich, sieht aus wie ein junges Kätzchen, dabei ist sie mit fast 13 Jahren schon eine ältere Katzen-Dame. Noch zarter sieht sie aus, nachdem sie vermutlich von einem Mann geschoren worden ist und ihr die Schnurrhaare entfernt wurden. Die Besitzer von Penny haben nun „alles in die Wege geleitet“, damit der Täter gefunden wird.

Die Familie hatte die Katzendame bereits seit Samstag vermisst. „Wir haben alles durchsucht, auch in der Nachbarschaft“, sagt Besitzerin Vanessa. Sie haben versucht, sie mit Futter zu locken – ohne Erfolg. „Penny hat ein super Gehör, eigentlich kommt sie sofort, wenn es ums Fressen geht.“ Aber Penny kam nicht.

Tierquälerei in Bottrop: Mann bringt geschorene Katze zur Familie zurück

Am Dienstagnachmittag, Vanessa steht gerade in der Küche und kocht, klingelt ein Mann bei ihr, die Katze im Arm. Er habe sie in der Innenstadt gefunden, sagt er, obwohl sich Vanessa, die mit ihrer Familie in der Stenkhoffstraße wohnt, sicher ist, dass Penny nicht so weit wegläuft. „Er hat sie mir wie selbstverständlich übergeben.“ Pennys Fell ist geschoren, nur das Gesicht, den Schwanz und die Pfoten hat der Mann ausgelassen. Ihre Schnurrhaare sind abgetrennt.

Penny ist traumatisiert und verschreckt, aber wieder zu Hause.
Penny ist traumatisiert und verschreckt, aber wieder zu Hause. © WAZ | Privat

Sie habe ihn gefragt, warum die Katze kein Fell mehr habe. „Sie hatte Bauchweh“, habe der Mann gesagt. „Sie hat sich immer den Bauch geleckt.“ Vanessa, deren beiden kleinen Kinder, drei und sechs Jahre, hinter ihr stehen, nimmt die Katze und macht die Tür zu. Vor ihren Kindern habe sie den Mann nicht angehen wollen.

Aber sie hat den Fall der Polizei gemeldet, hat über ihre Überwachungskamera an der Haustür ein Video mit Ton des Gesprächs sowie ein Foto des Mannes. Er sei augenscheinlich psychisch krank und war ihr schon zuvor in der Nachbarschaft aufgefallen.

Warnung vor mutmaßlichem Täter in Facebook-Gruppe

Am Dienstagabend warnt Vanessa in einer Facebook-Gruppe vor dem Mann, der ein ungepflegtes Erscheinungsbild habe und schlecht Deutsch spreche. Der Tierarzt stellt am Mittwoch glücklicherweise keine weiteren Verletzungen fest. Allerdings gilt das Entfernen der Tasthaare als Tierquälerei und ist damit eine Straftat.

Penny ist dünn geworden und verschreckt; der Tierarzt sagt, sie sei traumatisiert. Die Freigänger-Katze wird jetzt erstmal zu Hause bleiben, Vanessa will sie nicht mehr rauslassen, vor allem im Winter und „so lange der Mann hier rumläuft“.