Bottrop. Das Barfuß-Schuhgeschäft Minimauken bleibt am Bottroper Standort. Sorgen machen sich die Betreiber allerdings um die Läden in der Nachbarschaft.

Anfang des Jahres stand die Zukunft der Minimauken noch auf der Kippe, nun ist klar: Das Barfuß-Schuhgeschäft am Kirchplatz bleibt in Bottrop.

„Ich bin sehr froh, dass wir uns mit dem Vermieter geeinigt haben“, sagt Moritz Erdmann, der das Geschäft zusammen mit seiner Frau Vanessa Erdmann betreibt. Die beiden hatten vom Sofortprogramm Innenstadt und somit von einer sehr niedrigen Miete profitiert. Anfang 2024 war die Förderung ausgelaufen; die Geschäftsleute mussten deutlich mehr zahlen.

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Minimauken bleiben in Bottrop: Einigung mit dem Vermieter

Unklar war damals, wie es ab 2025 weitergehen sollte. Da waren zunächst mehr als 30 Euro pro Quadratmeter an Mietkosten veranschlagt gewesen. Das hätten Moritz und Vanessa Erdmann nicht zahlen können. Nun sei ihnen der Vermieter, die Korbel Immobilien aus Recklinghausen, aber entgegengekommen. „Herrn Korbel war durchaus bewusst, dass wir als kleines Geschäft nur ein begrenztes Budget haben und Ladenlokale in der Innenstadt es mitunter schwer haben“, sagt Moritz Erdmann.

Im Frühjahr 2023 hatten er und seine Frau ein weiteres Ladenlokal in einer Seitenstraße in Essen-Rüttenscheid eröffnet. Das Geschäft funktioniere gut und die Überlegung sei da gewesen, den Bottroper Standort zu schließen und nur aus Essen heraus zu verkaufen. Dass sie überhaupt nach Bottrop gekommen sind, sei dem Engagement der Wirtschaftsförderung zu verdanken. „Das damalige Bewerbungsgespräch mit der Fachjury war ein absoluter Glücksgriff“, sagt Moritz Erdmann. Die Jury hatte damals die Profiteure des Sofortprogramms ausgewählt.

Sorge macht den Minimauken-Betreibern allerdings die Umgebung. Nach der Schließung des veganen Supermarktes Just VGN gegenüber folgte nun auch die Ankündigung der Café-Kram-Betreiberin Christina Fischer, ihr Lokal aufzugeben. Allerdings sucht sie nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger, die oder der das beliebte Café weiterführt. Mit dem „neuen Gewandhaus gegenüber“, im ehemalige Just-VGN-Geschäft, erkenne Moritz Erdmann „nur wenige Gemeinsamkeiten“.

Vanessa und Moritz Erdmann in ihrer Anfangszeit, als sie noch Barfußschuhe aus ihrem Keller in Altenessen heraus verkauft haben (Archivbild).
Vanessa und Moritz Erdmann in ihrer Anfangszeit, als sie noch Barfußschuhe aus ihrem Keller in Altenessen heraus verkauft haben (Archivbild). © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Minimauken in Bottrop leiden unter Personalmangel

„Unsere Nachbarschaft macht es uns nicht zwangsläufig leichter“, so der Geschäftsmann. Hinzu komme die Herausforderung, engagiertes und fähiges Personal zu finden. „Wir würden gerne öfter pro Woche das Geschäft öffnen“, sagt Moritz Erdmann. Im Oktober und November haben die Minimauken dienstags, mittwochs und freitags von 9.30 bis 17 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 14 Uhr geöffnet.

Weil das Team unterbesetzt ist, komme es gerade nachmittags zu längeren Wartezeiten. „Die Beratung soll darunter nicht leiden, aber es steht außer Frage, dass es deutlich wuseliger ist und der Geräuschpegel steigt.“ Trotzdem blickt Moritz Erdmann positiv in die Zukunft: „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Konzept Innenstadt weiter funktionieren kann.“