Bottrop. Bis Jahresende sollen alle Schulen in Bottrop-Kirchhellen angeschlossen sein, sagt die Wirtschaftsförderung. Schaffen wir, sagt Versorger Muenet.

Der Glasfaseranbieter Muenet ist in Kirchhellen derzeit in doppelter Mission unterwegs. Seit 2023 baut er auf eigene Rechnung das Glasfasernetz aus und legt zudem seit Juni Glasfaser für die Bottroper Schulen und einige Wohngebiete im geförderten Breitbandausbau.

Den bezuschussen Bund und Land in Bottrop mit rund sieben Millionen Euro. Bis Jahresende sollen alle Kirchhellener Schulen angeschlossen sein, verkündete Wirtschaftsförderer Keven Forbrig der Kirchhellener Bezirksvertretung. Lang genug darauf gewartet haben sie ja. Ist die Prognose zu optimistisch? Nein, sagt Dennis Ebbing von Muenet. „In Kirchhellen ist es realistisch, dass wir bis zum Jahresende mit dem Tiefbau durch sind.“

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Im März 2023 hatte Muenet mit dem „eigenwirtschaftlichen Ausbau“ der Glasfasernetze in Grafenwald begonnen. Wegen der nassen Witterung kamen die Arbeiten aber schnell zum Erliegen, sehr zur Verärgerung der Kunden. „Die Baugruben sind damals fast sofort nach dem Ausheben vollgelaufen“, erinnert sich Ebbing.

Der Versorger hat sich für den Fehlstart entschuldigt und ist derzeit mit mehreren Bautrupps in Kirchhellen unterwegs. „In Grafenwald sind inzwischen 99 Prozent der Kunden angeschlossen.“ In Kirchhellen-Mitte seien rund 40 Prozent der Tiefbauarbeiten erledigt.

Auch der Versorger Gelsennet ist in Kirchhellen unterwegs: Das Unternehmen hat am 29. April mit den Baumaßnahmen im geförderten Breitbandausbau begonnen. Der Startschuss fiel im Gewerbegebiet Im Pinntal. Dort ist das schnelle Netz allerdings noch nicht verfügbar, sagt zum Beispiel Malermeister Peter Blass. Der ist inzwischen auch mit seinem Büro ins Pinntal gezogen und sagt: „Glasfaser haben wir noch nicht.“

Glasfaser wird nach der Verlegung „eingeblasen“

Das liegt daran, dass zunächst nur Leerrohre im Boden verlegt werden während der Tiefbauphase, erklärt Dennis Ebbers. Danach macht das Unternehmen mit den künftigen Kunden noch zwei Termine: für die Bohrung bis zum Haus und für die Montage des Routers im Keller.

Zum Schluss wird die eigentliche Glasfaser „eingeblasen“; so heißt der Fachbegriff des Versorgers. Muenet macht das nicht erst, wenn der gesamte Tiefbau abgeschlossen ist, sondern früher, sobald es Sinn macht: „Beim Netzaufbau entstehen zusammenhängende Bereiche, in denen nach Fertigstellung nach und nach die Glasfaser eingeblasen wird.“

Spatenstich für die Schulanschlüsse am Vestischen

Ebenfalls nach und nach wird Muenet in den kommenden Monaten werden sukzessive alle Bottroper Schulstandorte an das Glasfasernetz anschließen. Der symbolische Spatenstich erfolgte im Juni am Vestischen Gymnasium in Kirchhellen. Die tatsächliche Anbindung des Vestischen erfolgt nach Angaben der städtischen Wirtschaftsförderung demnächst, weil die Bautätigkeiten jetzt in Kirchhellen-Mitte angekommen sind.

Keine Sorge, das bleibt nicht so: Den Graben auf dem Gehweg der Gartenstraße gegenüber der Johannesschule wird Versorger Muenet neu asphaltieren.
Keine Sorge, das bleibt nicht so: Den Graben auf dem Gehweg der Gartenstraße gegenüber der Johannesschule wird Versorger Muenet neu asphaltieren. © WAZ | ks

Und ganz zum Schluss müssen die Versorger in den Straßen, auf denen sie Gehwege aufgerissen haben, auch die Aspaltschicht wieder herstellen. „Die Muenet muss die Oberflächen selbstständig durch die von ihr beauftragten Unternehmen wieder verschließen“, sagt dazu Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Auch an der Gartenstraße, wo die gezogenen Gräben auf dem Gehweg nur notdürftig verfüllt worden sind. „Dazu hatte ich schon einige Bürgeranfragen“, sagt Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs.

Keine Sorge, das machen wir wieder schön, versichert der Muenet-Sprecher. Nur jetzt noch nicht, sagt Dennis Ebbing: „Die Asphaltoberfläche legen wir erst nach dem Einblasen der Glasfaser. Sonst müssten wir sie wieder aufschneiden, wenn wir mit der Faser doch mal stecken bleiben. Und jeder Schnitt ist im nächsten Winter eine Sollbruchstelle.“