Bottrop. Zum Schulstart kündigt die Polizei verstärkte Verkehrskontrollen an. Das rät sie den Eltern von Erstklässlern und Schulwechslern.
Vor Beginn des neuen Schuljahres kündigt die Polizei verstärkte Kontrollen des Verkehrs vor Schulen an und ruft die Bottroper Eltern dazu auf, den Schulweg mit ihren Kindern gründlich einzuüben. „Das ist nicht in drei Tagen getan“, sagt Hauptkommissar Thomas Schwenken, Verkehrssicherheitsberater der Polizei. Er rät den Eltern, sich bei der Wahl des Schulweges auf Augenhöhe der Kinder zu begeben und im Zweifel ein paar Schritte mehr zu machen bis zur nächsten Ampel: „Das ist der sicherste Weg über die Straße.“
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
„Ein sicherer Schulweg beginnt mit einer guten Vorbereitung“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Kinder sollten wissen, wo sie besonders vorsichtig sein müssen, beispielsweise beim Überqueren der Straße oder an unübersichtlichen Stellen. Dabei ist es wichtig, den Weg zu verschiedenen Tageszeiten und bei unterschiedlichem Wetter zu üben, damit die Kinder auf alle möglichen Bedingungen vorbereitet sind.“
„Der Schulweg sollte so übersichtlich wie möglich sein.“
Eltern sollten einen Schulweg wählen und einüben, der „so übersichtlich wie möglich ist“, sagt Schwenken. „Das wird immer wichtiger, weil etwa mit E-Scootern neue Verkehrsmittel unterwegs sind.“ Dabei sollten sie zum Beispiel Kreisverkehre meiden und auch längere Wege in Kauf nehmen bis zur nächsten Ampel oder zum Zebrastreifen.
Für das richtige Verhalten an der Ampel gibt Schwenken die Parole aus: „Nicht rennen, nicht pennen“. Soll heißen: Zügig, aber nicht überhastet die Straße bei Grün überqueren und weitergehen, wenn die Ampel auf Rot springt - „auch wenn die Autofahrer sofort zu hupen beginnen“.
„Kinder schrittweise in die Selbstständigkeit entlassen“
Eltern sollten ihre Kinder auch und gerade nach dem Schuljahresbeginn begleiten, weil dann die Situation vor der Schule noch unübersichtlicher ist. Zum Beispiel durch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schultore fahren. Stichwort Elterntaxis: „Natürlich raten wir den Eltern, Hol- und Bringzonen vor Schulen zu nutzen“, sagt Schwenken. „Und natürlich empfehlen wir, im weiteren Umfeld der Schule die Kinder aus dem Auto zu lassen. Das entlastet die Verkehrssituation ungemein. Aber wir wissen natürlich auch, dass viele Eltern diese Ratschläge vergessen, sobald es anfängt zu regnen.“
Dazu kommt: „An den ersten Schultagen nehmen alle sich noch Zeit für den Schulweg. Aber dann werden Kinder auch mal unter Zeitdruck zur Schule gebracht. Auch auf solche Situationen sollten Eltern ihre Kinder vorbereiten. Sie sollten sie schrittweise in die Selbstständigkeit entlassen.“
An diesen Schulen gibt es Hol- und Bringzonen
- Heinrich-Heine-Gymnasium
- Josef-Albers-Gymnasium
- Droste-Hülshoff-Schule
- Cyriakusschule (Gleiwitzer Platz)
- Astrid-Lindgren-Schule
- Zwei weitere Zonen sind geplant an der Nikolaus-Groß-Schule und der Schillerschule.
Beim Wechsel auf eine weiterführende Schule werden die Schulwege oft länger. Wenn die Kinder dann mit dem Rad zur Schule fahren, sollte auch das geübt werden. „Es ist ein absolutes Muss, dass die Eltern mitfahren“, sagt Schwenken. Und zwar nicht vor, sondern hinter den Kindern: „Die Kinder müssen vor den Eltern fahren, um eingreifen und korrigieren zu können.“
- Marienhospital soll Knappschaftskrankenhaus werden
- Depressive Kinder: „Manche gehen monatelang nicht zur Schule“
- Vestische-Geschäftsführer am Steuer: ZOB ist eine enge Kiste
- Nach Bombensprengung: Diakonie muss hohen Schaden zahlen
Besonders in den ersten Wochen nach Schulbeginn wird die Polizei verstärkt Verkehrskontrollen in Schulnähe durchführen. Ziel ist es, die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, das richtige Verhalten an Zebrastreifen und das Anlegen von Sicherheitsgurten bei Schülern in Autos zu überwachen. „Eltern haben eine Vorbildfunktion“, betont Polizeipräsidentin Zurhausen. „Wenn Kinder sehen, dass sich ihre Eltern an Verkehrsregeln halten, übernehmen sie hoffentlich dieses Verhalten.“
Zusätzlich empfiehlt die Polizei den Einsatz von Reflektoren und Sicherheitswesten, um die Sichtbarkeit der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen. Insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, wenn es morgens noch dunkel ist, tragen solche Maßnahmen entscheidend zur Sicherheit bei.