Bottrop. Um weitere Kita-Plätze zu schaffen, baut die evangelische Gemeinde in Bottrop eine Kirche um. Das wird alles für die Kinder hier entstehen.
Der Ausbau der evangelischen Kita in der früheren Friedenskirche in Welheim schreitet voran. Die Entkernung ist abgeschlossen, der Rohbau in den finalen Zügen. Seit März wird auf dem Gelände geklotzt.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
Der kleine Anbau, rechts vom einstigen Gotteshaus, war ein Fall für die Abrissbirne. An Ort und Stelle wird ein neuer Anbau hochgezogen. Auf der Fläche wird ein Gruppenraum von circa 50 Quadratmetern entstehen.
Die durchgängigen Seitenwände der Friedenskirche aus Stein sind verschwunden. Nun sind an beiden Seiten große rechteckige Öffnungen zu sehen. Daraus werden später Türen und Fenster für die Kita. Die Fenster erhalten eine Doppelverglasung. Das Kirchengebäude wird, wie es Tobias Janßen ausdrückt, „auf einen energetischen Stand eines Neubaus gebracht“.
Der Projektleiter vom Bottroper Büro VSI Architekten erklärt, dass in den nächsten Wochen unter anderem die Fenster eingebaut werden sollen. Außerdem kündigen sich Elektriker und die Fachleute für die sanitäre Installation an.
Das große Buntglasfenster im hinteren Teil bleibt erhalten. Der frühere Eingang zur Kirche wird auch der Eingang zur Kita. Nur die markanten Holztüren müssen ausgetauscht werden. „Die Türen werden nicht dem energetischen Standard und dem Sicherheitsstandard gerecht“, sagt Tobias Janßen.
Während des Umbaus an der Wand ist noch zu sehen, wo sich einst die Orgel befunden hat. In den früheren offenen Kirchenraum ist eine Betondecke eingezogen worden. Denn die Kita verfügt neben dem Erdgeschoss über eine erste Etage. Rechts vom Kita-Eingang befindet sich der Aufzug. Die Einrichtung ist barrierefrei. Links wird noch eine Treppe eingebaut, kindgerecht für die kleinen Besucher, die nach oben führt.
„Die Dämmung und die Konstruktion sollen für ein Raumklima sorgen, damit es für die Mitarbeiter und die Kinder im Sommer nicht zu heiß wird“, erklärt Architekt Andreas Langer. Am Ende des Flures in der ersten Etage kann über eine fest montierte Fensterscheibe hinunter in den früheren Altarraum im Erdgeschoss geschaut werden.
Denn dort entsteht ein großer Bewegungs- und Sportraum für die Jungen und Mädchen. Wenn die Sonne scheint, wird der Raum dank des Buntglasfensters in bunten Farben erleuchtet. Durch die Fenster in den Seitenwänden soll viel Tageslicht in die Flure gelangen. Im Erdgeschoss entstehen zudem Spiel- und Schlafräume.
Wann die neue evangelische Kita in Bottrop fertig werden soll
Aber bis es soweit ist, werden noch einige Monate ins Land ziehen. „Wir wollen zum nächsten Kindergartenjahr fertig werden“, sagt Tobias Janßen. Das wäre dann der 1. August 2025. Stefanie Reich, Fachbereichsleiterin bei der evangelischen Kirchengemeinde, ist vorsichtig optimistisch. „Wir würden uns wünschen, wenn zu Pfingsten die ersten Räume bezogen werden könnten. Aber der komplette Bezug der Gruppen wäre erst zum 1. August.“
1,7 Millionen Euro kostet der Umbau der ehemaligen Friedenskirche in eine Kita. Gefördert wird die Maßnahme der evangelischen Gemeinde durch Mittel vom Land. Die Kita bietet Platz für 54 Kinder im Alter von vier Monaten bis zur Einschulung – aufgeteilt in drei Gruppen.
In der ersten Etage wird zusätzlich ein Therapieraum entstehen. „Für uns als Träger ist es wichtig, dass wir alle neuen Kitas auf Inklusion ausrichten“, sagt Stefanie Reich. Mit diesem Extraraum für Logopädie oder Ergotherapie kann man dies verwirklichen. „Diese Kita wird ein Ort, wo Kinder mit allen Handicaps betreut werden können“, so die Fachbereichsleiterin.
- Marienhospital soll Knappschaftskrankenhaus werden
- Depressive Kinder: „Manche gehen monatelang nicht zur Schule“
- Vestische-Geschäftsführer am Steuer: ZOB ist eine enge Kiste
- Nach Bombensprengung: Diakonie muss hohen Schaden zahlen
Am Außengelände entstehen Parkplätze und ein Garten. Der Glockenturm bleibt erhalten. Das sei der Gemeinde wichtig gewesen, so Stefanie Reich. „Wir wollen als Kirche sichtbar bleiben.“ Wenn schon nicht als Gotteshaus, dann als evangelische Kindertagesstätte.
Am Glockenturm soll es einen Bobby-Car-Parcours geben. An den Steinwänden des Turms sollen bis zu einer bestimmten Höhe, sodass der Fallschutz gesichert ist, Klettergriffe befestigt werden. Und am Turm ist geplant, einen Abstellplatz für die Kinderwagen der Eltern zu schaffen.