Bottrop. Neue Schadstoffmessungen im Umkreis der Kokerei in Bottrop zeigen: Die Belastungen von Gartengemüse bleiben so hoch wie im Jahr zuvor.

Die Stadt warnt im Bottroper Süden wegen möglicher Schadstoffbelastungen noch immer vor dem Verzehr von selbst angebautem Gemüse. Den Behörden liegen inzwischen Ergebnisse neuer Grünkohl-Messungen aus dem Herbst 2023 vor, die im größeren Umkreis der Kokerei Prosper in Bottrop vorgenommen wurden. Danach bleiben die Belastungen dort auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr zuvor.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

Der Stadt bezieht sich dabei auf den aktuellen Untersuchungsbericht des Landesumweltamtes. Wie die Verwaltung berichtet, wurde an einzelnen Messorten eine Erhöhung der Belastungen durch Benzo(a)pyren (BaP) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe ( PAK-4) gemessen, an anderen aber auch niedrigere Werte. Die Belastungen durch BaP und PAK-4 werden seit 2018 regelmäßig gemessen.

Absolute Verzehrwarnung gilt für Welheim und Teile Batenbrocks

Die Behörden sehen die Kokerei auch als Verursacherin der Schadstoffbelastung des Gemüses an. Die Stadt hält die bestehenden Verzehrwarnung für Welheim und einen Teil Batenbrocks sowie die Verzehrempfehlung für die Boy deshalb aufrecht. Das bedeutet, dass die Anwohnerinnen und Anwohner in Welheim und in Teilen Batenbrocks am besten keinen Grünkohl, keinen Blattspinat und keine anderen großblättrigen Gemüsesorten aus eigenen Gärten verspeisen sollen.

Diese Warnung gilt für die Gebiete nördlich der Prosperstraße bis zu beiden Seiten der Kraneburgstraße und reicht von der Eisenbahnlinie nördlich des Nierfeldweges in der Nähe des Alpincenters bis zur B224 und umfasst auch das Kraneburger Feld bis an die Boye. Möglichst kein Gartengemüse essen sollen auch die Bewohnerinnen und Bewohner in der Gegend zwischen der Knappenstraße und der Brakerstraße sowie der Polderstraße und der Prosperstraße.

Schadstoffe im Feinstaub gingen im herbst 2023 etwas zurück

Gartenbesitzer in Bottrop-Boy sollten Gemüse aus eigenen Gärten höchstens zweimal pro Woche verspeisen, raten die Fachleute der Verwaltung und des Landesumweltamtes. Diese Empfehlung gilt für die Grundstücke entlang der Robert-Brenner-Straße und der Straße „Zum Haldenblick“ sowie nördlich der Horster Straße und der Kraneburgstraße von der ehemaligen Bahnlinie und der Scharnhölzstraße bis zur Gladbecker Stadtgrenze und zur B224.

Das Landesumweltamt misst an der Messstation in Bottrop-Welheim nordöstlich der Kokerei auch BaP im Feinstaub. Der Mittelwert für die Zeit während der Grünkohl-Exposition von August bis November 0,82 Nanogramm pro Kubikmeter und liegt damit niedriger als im Jahr 2022, wo der Wert bei 1,2 Nanogramm pro Kubikmeter lag. Für Benzo[a]pyren gilt ein Zielwert von 1 Nanogramm pro Kubikmeter als Jahresmittelwert.