Bottrop-Kirchhellen. CDU wirbt für Bahntrasse als Radweg von Kirchhellen nach Dorsten. Politische Beschlusslage ist eine andere, sagen die Planer. So ist der Stand.
Über die alte Bahntrasse von Kirchhellen nach Dorsten – diesen Plan hat die CDU Kirchhellen nun wieder aufgebracht. Doch wie steht die Verwaltung zu dem Thema? Natascha Dietz, die zuständige Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt verweist auf einen politischen Beschluss, der vor einigen Jahren getroffen wurde. Damals hat sich die Mehrheit entschlossen, die Planung des Radwegs auf der alten Radtrasse aufzugeben. Stattdessen wollte man sich auch eine Wegeführung über Wirtschaftswege konzentrieren.
„Teilstücke der Strecke sind verkauft; in anderen Bereichen gab es auch Schwierigkeiten, den Weg zu realisieren“, berichtet Natascha Dietz von den damaligen Schwierigkeiten, die letztlich in erwähntem Beschluss mündeten. Doch die gesamte Situation habe sich verändert, sagt die CDU und verweist auf Informationen, die sie von der Bahn habe. Demnach plane der Konzern, die Oberleitungen in dem Bereich zu verändern. „Die sprachen nämlich bisher auch gegen eine Nutzung als Radweg, weil sie zu niedrig hängen“, sagt Dominik Nowak, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Kirchhellen.
Nichts spricht gegen die Überprüfung der Trassenführung
All diese Informationen haben die Verantwortlichen auch schon in einem Brief an Oberbürgermeister Bernd Tischler geschrieben, verbunden mit der Bitte, die neuen Entwicklungen bei den Planungen des Radweges zu berücksichtigen. „So viel Trasse wie möglich“ soll für den Alleen-Radweg genutzt werden, wiederholt Nowak noch einmal den dringenden Wunsch der CDU-Fraktion.
Im Grunde spreche auch nichts dagegen, wenn es neue Entwicklungen gebe, die Trassenführung noch einmal zu überprüfen, sagt auch Natascha Dietz. Gleichzeitig gibt sie zu, dass die Planungen für diese Radwegeverbindung derzeit noch nicht so weit fortgeschritten seien. Für mögliche Änderungen also gar nicht so schlecht.
Radschnellweg soll Gladbeck, Bottrop und Essen verbinden
Aktuell gelte das Hauptaugenmerk bei der Radwegeplanung dem Radschnellweg, der Gladbeck, Bottrop und Essen verbinden soll, sagt Natascha Dietz. Die Ausführungsplanungen dafür übernehme das Tiefbauamt und die Kollegen dort seien stark eingespannt. Deshalb stünden die übrigen Radwegeplanungen aktuell ein wenig zurück.
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Die Kirchhellener CDU möchte nun, dass die Verwaltung in einem nächsten Schritt in der Bezirksvertretung über den Stand der Planungen informiert. Im Anschluss daran, so schwebt es Dominik Nowak vor, könne das Gremium auch einen entsprechenden Prüfauftrag für die Verwaltung formulieren. Heißt im Klartext: Das politische Gremium beauftragt die Verwaltung zu prüfen, inwieweit es durch geänderte Umstände nun doch möglich sein könnte, den Radweg weitestgehend auf der ehemaligen Bahntrasse zu verwirklichen.
Stillgelegte Bahnstrecken in Bottrop wuchern langsam aber sicher zu
Einem solchen Auftrag müssten die Planer dann nachkommen und täten dies auch selbstverständlich, sagt Natascha Dietz. Allerdings weist sie darauf hin, dass in der Zwischenzeit auch ein neues Problem entstanden sein könnte. Die Strecke ist nämlich inzwischen total zugewuchert – die Planerin spricht von „Spontanvegetation“. Da gelte es zu prüfen, welche Pflanzen und womöglich auch Tierarten sich dort angesiedelt hätten, und den Naturschutz zu beachten. Das macht den Planern übrigens nicht nur in Kirchhellen Sorgen.
Auch die ehemalige Flachglastrasse, auf der eine Radwegeverbindung nach Oberhausen entstehen soll, liegt inzwischen seit einigen Jahren brach und wächst zu. Hier könnte ein ähnliches Problem auftreten, fürchtet Natascha Dietz. Zumindest für die Kirchhellener Strecke sieht Dominik Nowak das Problem nicht. Er verweist auf die geplanten Arbeiten an der Oberleitung seitens der Bahn. Dafür sei ja quasi eine Schneise nötig, wie sich auch der Radweg brauche, vermutet er.