Kirchhellen. Die Haltestellen an der Schulze-Delitzsch-Straße bekommen Fahrradboxen, digitale Fahrtanzeiger sowie eine neue Busverbindung nach Oberhausen
Die Haltestellen an der Schulze-Delitzsch-Straße, zentrale Umsteigestellen in Kirchhellen, werden mit Fahrradboxen und digitalen Fahrtanzeigern zu einer von zunächst vier Mobilstationen in Bottrop aufgewertet. Darauf hat sich die Stadt Bottrop mit dem Busbetreiber Vestische und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) geeinigt. Von dort aus soll es ab 2022 auch eine neue Busverbindung nach Sterkrade geben.
Auch interessant
Bis zu 400 neue Nahverkehrsnutzer täglich soll die neue Buslinie mit dem Arbeitstitel „X42“ bringen, die ab 2022 auf der Strecke Dorsten - Kirchhellen - Grafenwald - Sterkrade - Oberhausen fahren soll. Die Neukunden erhoffen sich die beiden Verkehrsunternehmen Vestische und Stoag sowie der VRR vor allem von der neuen Direktverbindung von Kirchhellen nach Sterkrade.
So fährt der neue Schnellbus
Der neue Schnellbus soll auf der Strecke Dorsten - Kirchhellen die Linie 297 ersetzen, die erst vor ein paar Jahren eingeführt worden war, um die Strecke des Schnellbus 16 (Essen - Kirchhellen) zu verkürzen. Die Busse fahren ab 2022 zwischen Oberhausen und Kirchhellen im Halbstundentakt und von dort abwechselnd nach Dorsten und zum Movie Park. Für Busfahrer aus Kirchhellen bedeutet das: eine Fahrt pro Stunde mehr nach Feldhausen, zwei Fahrten pro Stunde mehr nach Grafenwald. Die Mehrkosten für das neue Angebot werden auf rund 321.000 Euro pro Jahr beziffert. VRR, Stadt und Busunternehmen wollten die neue Linie eigentlich nächste Woche der Öffentlichkeit vorstellen; weil aber noch einige Fragen offen sind, haben sich die Partner „darauf verständigt, den Termin zu verschieben“.
Förderprogramm für Umstieg auf Bus und Bahn
Der Ausbau der Haltestellen an der Schulze-Delitzsch-Straße ist Teil eines Förderprogramms, mit dem das Land mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn bewegen will. Im Idealfall können Auto- oder Radfahrer an solchen „Mobilstationen“ auf den Bus umsteigen; deshalb sollen in der Dorfmitte auch Fahrradboxen entstehen.
Zur Voraussetzung für eine Aufwertung zur Mobilstation hat das Land vier Kriterien gemacht: Mehrere Linien müssen dort das Umsteigen auch in Schnellbusse in einem angemessenen Takt für möglichst viele Fahrgäste möglich machen. Vier Linien, darunter demnächst sogar drei Schnellbusse, halten dort, 903 Fahrgäste steigen dort täglich um – nach den Zahlen der Vestischen.
Verhandlungen über Verlegung von Endhaltestellen
Mit der Aufwertung der Haltestellen und einer weiteren Buslinie, die dort halten soll, wird es aber absehbar noch enger für die Busse an der Schulze-Delitzsch-Straße, insbesondere wenn dort noch die Einsatzwagen im Schülerverkehr unterwegs sind. Die Verkehrsplaner, die 2016 die Fortschreibung des Nahverkehrskonzeptes vorgelegt hatten, haben deshalb empfohlen, Endhaltestellen von der Schulze-Delitzsch- an die Hackfurthstraße zu verlegen, wenn dort Kanalbau und Fahrbahnsanierung gemacht worden sind.
Lesen Sie mehr zum Thema Nahverkehr:
- Vestische testet Wasserstoffbus
- Noten für die Bottroper Bahnhöfe
- Weniger Fahrgäste in den Bottroper Bussen wegen Corona
Für die Linie 297 hat sich das mit deren Wegfall erledigt. Für den Schnellbus 36 verhandeln Stadt und Land darüber gerade, sagen Stadtsprecher Thorsten Albrecht und Christoph van Bürk von der Vestischen. Die Frage ist, ob die Busse an der neuen Haltestelle „Schultenkamp“ genügend Platz nicht nur zum Halten, sondern auch zum Pausieren und Wenden bekommen. Wenn das sicherzustellen ist, könnten die Wege von und nach Gladbeck und Gelsenkirchen deutlich kürzer werden: Der Schnellbus 36 könnte dann von der Rentforter Straße direkt die Schulze-Delitzsch-Straße ansteuern und erst dann die Schleife über Haupt-, Horsthof- und Hackfurthstraße fahren.
Zwölf Haltestellen können „Mobilstationen“ werden
Zwölf Haltestellen in Bottrop erfüllen die Vorgaben für einen Ausbau zu Mobilstationen. Stadt, Verkehrsverbund und Vestische haben vier auf die Spitzenplätze gesetzt, weil dort schon sehr viel Infrastruktur vorhanden oder bereits geplant sind.
Neben dem Halt in Kirchhellen-Mitte sind das natürlich der Busbahnhof ZOB (22.000 Fahrgäste am Tag), der Hauptbahnhof (2.200 Fahrgäste) als zentrale Umstieg zwischen Bus und Bahn, und der Boyer Markt. Dort halten nämlich mehr Busse als am Boyer Bahnhof.
Nach diesen vier Stationen stehen auf der Wunschliste der Vestischen die Haltestellen Eigen und Fuhlenbrock Markt. Etwas weiter hinten auf der Liste steht noch der Bahnhof Feldhausen.