Bochum. Für 122 Kinder gibt es keinen Platz an der Wunsch-Gesamtschule in Bochum. Wie es nun für sie weitergeht und wo noch Plätze frei sind.

Drei Bochumer Gesamtschulen müssen für das kommende Schuljahr Kinder abweisen. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die die Stadt auf Anfrage dieser Redaktion nennt. Die Anmeldezahlen liegen an diesen Schulen deutlich über den Kapazitäten: Heinrich-Böll-Gesamtschule (63), Erich-Kästner-Schule (37) und Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule (22).

„Insgesamt haben sich 764 Schülerinnen und Schüler angemeldet“, erklärt Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum. Zum Vergleich: Zum Schuljahr 2025/26 gibt es an allen fünf Gesamtschulen im Stadtgebiet 756 Plätze. Der Anmeldeüberhang ist also eigentlich recht klein.

An diesen beiden Gesamtschulen in Bochum gibt es noch Plätze

Allerdings ist die Verteilung sehr unterschiedlich. Während es an den oben genannten Schulen einen deutlichen Überschuss gibt, sind die Kapazitäten an zwei Schulen zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschöpft. An der Gesamtschule Bochum-Mitte gab es 36 Anmeldungen, 72 Plätze sind nach Ende der ersten Anmeldephase am 14. Februar noch frei. 120 Schülerinnen und Schüler gehen künftig zur Willy-Brandt-Gesamtschule, 42 Plätze sind bisher nicht besetzt.

Anmeldung an Weiterführenden Schulen
Bei der Schulanmeldung mussten die Eltern die Aufnahmebögen ausfüllen, wie hier an der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule in Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Final sind diese Zahlen noch nicht. Nach dieser ersten Anmeldephase startet nun die nächste. Familien, die eine Absage bekommen haben, können ihre Kinder auf den beiden Gesamtschulen anmelden, an denen es noch Plätze gibt – oder aber auf den anderen Schulen. Für die Gymnasien, Real-, Haupt- und Sekundarschulen beginnen die Anmeldungen am Montag, 24. Februar.

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Kein Schulplatz? Eltern wurden telefonisch informiert

Am vergangenen Dienstag haben die Schulen mit Anmeldeüberhang begonnen, die Eltern zu informieren, so die Stadt. „Alle Eltern, denen wir eine Ablehnung aussprechen müssen, kontaktieren wir telefonisch“, erzählt Kristian Reichstein, Leiter der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Bis auf zwei Familien habe man alle erreicht. Zusagen würden hingegen schriftlich verschickt. Welche Kinder einen Platz bekommen, entscheide die Schule per Los.

Kristian Reichstein leitet die Heinrich-Böll-Gesamtschule.
Kristian Reichstein leitet die Heinrich-Böll-Gesamtschule. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Mittlerweile habe sich herumgesprochen, dass die Gesamtschule an der Agnesstraße auch in der Vergangenheit Kinder ablehnen musste. „Die meisten reagieren relativ gefasst, aber schon enttäuscht und traurig“, so Reichstein. Auch für die Schule sei das nicht schön. „Das sind 63 Kinder, die sich gewünscht haben, auf unsere Schule so gehen“, so der Leiter. Gemeinsam mit ihren Eltern stünden sie nun vor der Entscheidung, welche Schule sie stattdessen besuchen möchten.

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Vorgezogenes Anmeldeverfahren stand in der Kritik

Bereits seit dem Schuljahr 2022/23 gibt es in Bochum das vorgezogene Anmeldeverfahren für die Gesamtschulen. Das sorgte zuletzt durchaus für Kritik, weil es nicht mehr nur an manchen Gesamtschulen, sondern auch an Gymnasien und Realschulen deutlich mehr Anmeldungen als Plätze gab.

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Die Zahl der Kinder, die sich für das kommende Schuljahr für eine Gesamtschule angemeldet haben – sie liegt bei 756 –, ist in Bochum leicht zurückgegangen. Für das laufende Schuljahr 2024/25 waren es 807. Insgesamt 2933 Kinder in die fünfte Klasse.

Weil die Schulform Gesamtschule insgesamt jedoch an Beliebtheit gewinnt, soll in Bochum eine sechste eröffnen. Die Nelson-Mandela-Schule wird dafür künftig von einer Sekundar- zur Gesamtschule, das sieht die Schulentwicklungsplanung vor. Dafür wird derzeit das ehemalige Schulzentrum an der Unterstraße in Langendreer saniert. Die Gesamtschule Bochum-Mitte zieht perspektivisch in ein neues Gebäude an der Berliner Straße in Wattenscheid.