Bochum. Das Herzstück des „Haus des Wissens“ soll die neue Markthalle in Bochum werden. Nun werden die Pläne für die rund 40 Ständen konkreter.
Im Jahr 2027 soll es so weit sein, dann soll das Haus des Wissens zum Leuchtturmprojekt der Stadt Bochum werden. Herzstück des Objektes im alten Postgebäude gegenüber dem Rathaus wird eine Markthalle auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern, für die sich die Pläne nun konkretisieren. Allerdings: Die Rahmenbedingungen haben sich verändert, die kalkulierten Kosten und Einnahmen müssen angepasst werden.
Die wichtigste Aufgabe: Es muss ein Betreiber für die Halle gefunden werden, der die zentrale Führung übernimmt. Noch sucht die Stadt nach einem Markthallen-Management, dieses soll möglichst zwölf bis 18 Monate vor Inbetriebnahme mit seiner Arbeit beginnen, „um dem Betreiber ausreichend Zeit zu geben, Markthändler zu finden und die räumliche Ausstattung der Markthalle an seine Bedürfnisse anzupassen“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung aus dem Fachbereich „Bildung, Integration, Kultur und Sport“. Das Ziel: Bis Mitte 2026 soll ein Pachtvertrag unterzeichnet werden, dies wären zwölf Monate, bevor die Bauarbeiten planmäßig abgeschlossen sein sollen; sechs Monate später soll die Markthalle die ersten Kunden und Kundinnen anziehen.
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Markthalle im Haus des Wissens in Bochum: 40 feste und acht mobile Stände
Vorbild ist die Markthalle in Kopenhagen, auch in Bochum sollen in knapp drei Jahren frisches Obst und Gemüse, regionale Produkte und kulinarische Delikatessen angeboten werden. Konkret soll der Betreiber fast 50 Stände an Händler vermieten, 40 feste und acht mobile. 1500 Quadratmeter Markthallenfläche sind im Neubauteil eingeplant, 500 Quadratmeter auf den Nebenflächen. Vorgeschlagen wird von der Stadt eine dreijährige Anschubphase. Im ersten und zweiten Jahr sollen Händler symbolisch einen Euro als Standmiete bezahlen, im dritten Jahr sollen zwei Prozent des Umsatzes fällig werden, ab dem vierten Jahr dann drei Prozent des Umsatzes. Auf die Stadt kommen Kosten von neun Millionen Euro zu.
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Alle diese Zahlen stammen aus einer Prognoserechnung aus dem Jahr 2020, darin kalkuliert die Stadt mit einem Ziel-Umsatz nach der dreijährigen Anlaufphase in Höhe von rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Bei dieser Berechnung wird davon ausgegangen, dass Kunden im Schnitt 10 Euro in der Markthalle ausgeben und dass zu den Besuchern nicht nur Bochumer und Bochumerinnen zählen, sondern auch Arbeitende aus den umliegenden Büros und Tagestouristen.
Markthalle soll Parkgarage für Lastenräder bekommen
Allerdings hätten sich seit 2020 einige Rahmenbedingungen geändert, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung, daher müssten die Daten gegebenenfalls angeglichen werden. Die Knackpunkte: Es fehle im Gastronomiebereich an Personal, Lebensmittel würden zunehmend online eingekauft werden, Kosten seien gestiegen. Positiv bewertet wird hingegen, dass das Mosaikviertel in der Bochumer Nordstadt wachse und weitere Menschen anziehe.
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Auch gebe es zwar ein Bewusstsein, dass sich das Mobilitätsverhalten ändern müsse, trotzdem würden weiterhin viele mit dem Auto zum Einkaufen fahren. Deswegen soll es eine Parkgarage für Lastenräder im Untergeschoss geben und außerdem einen Zugang zum Parkhaus P1 am Husemannkarree.
Die aktualisierten Wirtschaftlichkeitsdaten sollen bis Anfang 2026 vorliegen, anschließend soll ein Betreiber für die Markthalle gefunden werden. Die Federführung hat die Wirtschaftsentwicklung in Bochum. Schon in diesem Jahr werden weiterhin Gespräche mit Markthallenbetreibern und lokalen Händlern geführt.
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