Bochum-Weitmar. Erika und Horst Schweizer sind seit bald 66 Jahren verheiratet. Worauf sie in ihrer Beziehung achten und wie sie ihren Hochzeitstag feiern.

Horst Schweizer spaziert durch das Weitmarer Holz in Bochum – wie jeden Tag. Immer an seiner Seite: sein Hund „Lady“. Viermal am Tag gehen sie gemeinsam spazieren und laufen täglich fünf Kilometer. Schweizer, der mit seiner Ehefrau Erika in einer Wohnung in Bochum-Weitmar lebt, wirkt topfit. Obwohl: „Ich habe noch nie in meinem Leben Sport gemacht“, sagt der 86-Jährige.

Doch sein Hund hält ihn auf Trab. Den Hund habe das Ehepaar seiner Enkeltochter zu verdanken, die sie lange Zeit großgezogen haben. „Sie wollte unbedingt einen Hund haben“, erinnert sich Erika Schweizer. Den hat sie dann auch bekommen. 16 Jahre lang habe der Jack Russell bei der Familie gelebt. Seit rund fünf Jahren haben sie einen neuen Hund: „Lady“. „Die möchte ich nicht mehr missen“, sagt Horst Schweizer.

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Bochumer lernte seine Frau nach Rückkehr in die Stadt kennen

Fast sein gesamtes Leben hat der heute 86-Jährige in Bochum gelebt. Seit 1954 wohnt er wieder in Bochum. „Ich bin aber ein Kriegskind und während des Krieges sind wir weggezogen“, sagt Schweizer. Neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist er mit seiner Familie zurück nach Bochum gekommen und habe dann auch seine Lehre begonnen.

Horst und Erika Schweizer in Bochum
Jeden Tag geht Horst Schweizer viermal mit seiner Hündin „Lady“ spazieren und legt jeden Tag fünf Kilometer zurück. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Ebenfalls nach seiner Rückkehr nach Bochum lernte er seine heutige Frau Erika kennen. Seit bald 66 Jahren ist das Ehepaar verheiratet – am 13. März feiern sie ihren Hochzeitstag. Er war 20 Jahre alt, als er ihr das Ja-Wort gegeben hat, seine Frau 18. Vom Sehen kannten sie sich schon deutlich länger, weil sie in derselben Straße gewohnt haben. „Wir sind aber ganz lange nur aneinander vorbeigelaufen“, erinnert sich Erika Schweizer.

Bochumer Ehepaar unterstützt sich seit bald 66 Jahren täglich

Circa zwei Jahre vor der Hochzeit haben sie sich dann richtig kennengelernt. Am 13. März 1959 läuteten die Hochzeitsglocken. „Die 13 war immer unsere Glückszahl“, sagt Erika Schweizer. Das Geheimnis für eine so lange Beziehung? „Man erlebt immer Höhen und Tiefen gemeinsam“, sagt Erika Schweizer: „Aber die steht man durch.“

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Worauf Horst Schweizer noch achtet: „Die Fürsorge ist sehr wichtig“, sagt der 86-Jährige. „Wir sind nicht mehr die Jüngsten, aber wir helfen uns immer gegenseitig.“ Dennoch ist er fit: „Ich musste noch nie eine Tablette nehmen“, sagt Horst Schweizer.

Als das Paar jünger war, ist es jedes Jahr zum Hochzeitstag in den Urlaub gefahren. Das sei allerdings nicht mehr möglich. Deswegen machte das Paar, das zwei Kinder hat, in den vergangenen Jahren Tagesausflüge und geht essen. Unternehmungen stehen bei den Schweizers sowieso immer auf dem Plan. „Jede Woche“, sagt Horst Schweizer, „gehen wir an verschiedenen Orten essen.“

Bei der Arbeit ging es hoch hinaus

Zwar bewegt sich Horst Schweizer inzwischen regelmäßig, als er noch gearbeitet hat, war das aber anders. Da ging es für ihn eher hoch hinaus: Horst Schweizer war Kranführer auf Großbaustellen. Bis zu 100 Meter über dem Boden war er, während er im Dienst war in dem kleinen Kranführerhäuschen. „Da ist man schwindelfrei“, sagt er. Die nervliche Belastung sei bei seiner Arbeit immer sehr groß gewesen. „Ich durfte mich ja nicht vertun“, sagt Schweizer. Täglich habe er zehn Stunden gearbeitet – auch samstags.

Für den Job sei er in ganz Deutschland unterwegs gewesen: „Berlin, Frankfurt, in Bochum war ich aber nie auf einer Baustelle“, sagt der 86-Jährige. Seit 25 Jahren ist er in Rente und genießt seitdem sein Leben in Bochum.

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