Bochum. Der Husemannplatz in Bochums Innenstadt soll bis 2025 komplett neugestaltet werden. Bilder von der Planung, vom Stand der Dinge – und von früher.

  • Bis 2025 wird der Husemannplatz in Bochum umgebaut
  • Die Stadt möchte den Platz „ästhetisch aufwerten“
  • Geschätzte Baukosten: mehr als zwölf Millionen Euro – geplant waren einmal 3,7 Millionen

Die Generalüberholung ist unübersehbar: Der Husemannplatz im Herzen der Bochumer Innenstadt soll ein neues Gesicht bekommen. Die letzte Umgestaltung im Jahr 1984 liegt rund 40 Jahre zurück. Die Stadt möchte den Platz „freiräumen und ästhetisch aufwerten“. Seit mehr als einem Jahr schon wird am Platz gearbeitet, der Rückbau der alten Gebäude ist abgeschlossen.

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Husemannplatz wird umgebaut: Glascafé und „Café Zeitlos“ abgerissen

Symbolischer erster Spatenstich: Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (3. v. re) packte fürs Foto selbst an. Bis 2025 sollen die Arbeiten am Husemannplatz andauern.
Symbolischer erster Spatenstich: Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (3. v. re) packte fürs Foto selbst an. Bis 2025 sollen die Arbeiten am Husemannplatz andauern. © André Grabowski / Stadt Bochum | Unbekannt

In den vergangenen Monaten zeigten sich vor allem Wunden, die Bagger und Abbruchmeißel aufgerissen haben: Zunächst musste Anfang Februar 2023 der Jobsiade-Brunnen (vorübergehend) weichen, seitdem geht es voran. Glascafé und „Café Zeitlos“ sind abgerissen, die Linden, die den Platz säumten, gefällt.

Im Mai 2024 ist der komplette Platz abgesperrt, Fußgänger müssen sich ihren Weg auf provisorischen Brücken am Rande suchen.

Wenn der 6000 Quadratmeter große Husemannplatz renoviert ist – geplant ist die Fertigstellung im Jahr 2025 – soll er die Verbindung zwischen „alter Innenstadt“ und Viktoria-Karree sein.

Zentraler Bestandteil wird laut Stadt die so genannte „Green Cloud“ sein, ein begrünter Pavillon inklusive Café, Spielplatz und einer öffentlichen Toilette sowie dem Eingang zur größten Tiefgarage der Innenstadt. Zweites Element soll die „Blue Cloud“ werden: „Durch Wassernebel erzeugen interaktive Projektoren farbige Lichtbilder auf der Wasserfläche und den Nebelwänden", beschreibt die Stadt. Mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern solle die „Blue Cloud“ an heißen Tagen außerdem für eine kleine Abkühlung mitten in der City sorgen, heißt es.

Diese Illustration zeigt die Sicht von der Viktoriastraße in Richtung Kortumstraße: Die „Green Cloud“, der begrünte Pavillon, soll unter anderem ein Café, eine öffentliche Toilette und einen Zugang zur Tiefgarage unter dem Husemannplatz beinhalten.
Diese Illustration zeigt die Sicht von der Viktoriastraße in Richtung Kortumstraße: Die „Green Cloud“, der begrünte Pavillon, soll unter anderem ein Café, eine öffentliche Toilette und einen Zugang zur Tiefgarage unter dem Husemannplatz beinhalten. © Stadt Bochum | Sinai Landschaftsarchitekten

Husemannplatz-Umbau: Gesamtkosten überschreiten wohl 12-Millionen-Euro-Schätzung

Auf dem Platz wird Grauwacke, ein grauer Sandstein, verlegt. Sitzbänke in Kreisform sollen zum Verweilen einladen, 18 neue, klimaresiliente Bäume Schatten spenden. Baumrigolen sollen das Regenwasser speichern und so für eine Bewässerung der neuen Bäume sorgen, kündigt die Stadt an.

Erst hatte die Stadt mit 3,7 Millionen Euro Kosten kalkuliert, im Mai 2022 sprachen die Verantwortlichen von rund acht Millionen Euro Baukosten. Das sorgte für Kritik aus der Politik. 2023 schätzte die Stadt die Gesamtkosten inklusive Planung, Gutachten, Abdichtung der Tiefgarage, Hochbau und Freianlagen auf rund 12 Millionen Euro. Auch diese Summe werde voraussichtlich überschritten, hieß es im März 2024, ohne dass eine neue Schätzung bekannt gegeben wurde.

Der Husemannplatz im Wandel

So sag der Husemannplatz einmal – genauer gesagt: im Januar 2021 – aus. Die Stadt Bochum...
So sag der Husemannplatz einmal – genauer gesagt: im Januar 2021 – aus. Die Stadt Bochum... © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
... gestaltet den zentralen Platz in der Innenstadt komplett neu.
... gestaltet den zentralen Platz in der Innenstadt komplett neu. © FUNKE Foto Services | André Hirtz
So soll er aussehen, wenn er fertig ist. Die neue Platzgestaltung...
So soll er aussehen, wenn er fertig ist. Die neue Platzgestaltung... © Stadt Bochum | Sinai Landschaftsarchitekten
... sieht einen begrünten Pavillon vor, die so genannte „Green Cloud“. Das Pendant dazu soll die „Blue Cloud“ sein, eine Licht- und Wasserinstallation. Bevor es so weit ist,...
... sieht einen begrünten Pavillon vor, die so genannte „Green Cloud“. Das Pendant dazu soll die „Blue Cloud“ sein, eine Licht- und Wasserinstallation. Bevor es so weit ist,... © Stadt Bochum | Sinai Landschaftsarchitekten
... rollen die Bagger und hämmern die Abrissmeißel. 
... rollen die Bagger und hämmern die Abrissmeißel.  © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos
Das Glascafé – hier ein Archivbild –...
Das Glascafé – hier ein Archivbild –... © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche
... ist abgerissen.
... ist abgerissen. © WAZ Bochum | Thomas Schmitt
Die Baustelle auf dem Husemannplatz Ende März 2023...
Die Baustelle auf dem Husemannplatz Ende März 2023... © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos
... und im Mai 2023.
... und im Mai 2023. © FUNKE Foto Services | Gero Helm
Der Jobsiade-Brunnen ist Anfang Februar 2023 abgebaut worden. Er zieht allerdings nur um,...
Der Jobsiade-Brunnen ist Anfang Februar 2023 abgebaut worden. Er zieht allerdings nur um,... © FUNKE Foto Services | Gero Helm
... und soll auf den neugestalteten Platz zurückkehren. Allerdings an einen anderen Standort, vor die Deutsche Bank. 
... und soll auf den neugestalteten Platz zurückkehren. Allerdings an einen anderen Standort, vor die Deutsche Bank.  © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
Das Glascafé von oben gesehen im Herbst 2021...
Das Glascafé von oben gesehen im Herbst 2021... © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
... und was im März 2023 davon übrig war.
... und was im März 2023 davon übrig war. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos
Ein Jahr später, im März 2024, erinnert nichts mehr an das Glascafé.
Ein Jahr später, im März 2024, erinnert nichts mehr an das Glascafé. © WAZ Bochum | Sarah Kähler
Der Husemannplatz im August 2020: Hier sieht man die Baustelle zum Viktoria-Karree in einem frühen Stadium.
Der Husemannplatz im August 2020: Hier sieht man die Baustelle zum Viktoria-Karree in einem frühen Stadium. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke begleitete im Februar 2023 den Abbau des Jobsiade-Brunnens.
Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke begleitete im Februar 2023 den Abbau des Jobsiade-Brunnens. © FUNKE Foto Services | Gero Helm
Das Pflaster des Platzes hatte schon bessere Tage.
Das Pflaster des Platzes hatte schon bessere Tage. © FUNKE Foto Services | André Hirtz
Viktoria-Karree und Husemannplatz (unten links) aus der Luft gesehen. Dieses Foto hat unser Luftbildfotograf Hans Blossey im Februar 2023 gemacht.
Viktoria-Karree und Husemannplatz (unten links) aus der Luft gesehen. Dieses Foto hat unser Luftbildfotograf Hans Blossey im Februar 2023 gemacht. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey
Der Weihnachtsmarkt auf dem Husemannplatz im Jahr 2010.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Husemannplatz im Jahr 2010. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
Wasserspiel am Jobsiade-Brunnen im Jahr 2010. Im April 2013...
Wasserspiel am Jobsiade-Brunnen im Jahr 2010. Im April 2013... © FUNKE Foto Services | Karl Gatzmanga
... lackierten Unbekannte den Brunnen auf dem Husemannplatz weiß. 
... lackierten Unbekannte den Brunnen auf dem Husemannplatz weiß.  © FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Achtung, Stolpergefahr: Dieses Schild warnte im Januar 2013 vor Frostschäden auf dem Husemannplatz.
Achtung, Stolpergefahr: Dieses Schild warnte im Januar 2013 vor Frostschäden auf dem Husemannplatz. © FUNKE Foto Services | Karl Gatzmanga
Noch eine Ansicht von oben: Der Husemannplatz im März 2019. Der Gebäudekomplex vom alten Amts- und Landgericht an der Viktoriastraße steht zu diesem Zeitpunkt noch.
Noch eine Ansicht von oben: Der Husemannplatz im März 2019. Der Gebäudekomplex vom alten Amts- und Landgericht an der Viktoriastraße steht zu diesem Zeitpunkt noch. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto
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