Bochum. 99 Wohnungen errichtet die VBW in Altenbochum. Die Anzahl der Bewerber ist mehr als doppelt so hoch. Dies sind die Mietpreise.
Mit großen Schritten wachsen seit dem vergangenen Mai die vier Gebäude des so genannten „Trapezblocks“ auf Bochums größtem Wohnbauareal, dem Ostpark. Seit September können sich Interessenten für die jeweiligen Wohnungen bewerben. Die Nachfrage ist gewaltig.
262 Bewerber für 99 Wohnungen
Der Bauherr, der Wohnungsriese VBW, ein größtenteils städtisches Tochterunternehmen, bietet entlang der Ostpark-Allee und der Straße Feldmark insgesamt 99 Mietwohnungen an. Sie werden zwei bis fünf Zimmer (47 bis 132 Quadratmeter) und barrierefreie Zugänge haben. Wie VBW-Sprecher Dominik Neugebauer auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, gebe es für die 99 Einheiten bereits 262 Interessierte.
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Eigentlich sollten die Bewerberlisten erst Anfang Januar freigeschaltet werden, wegen der hohen Nachfrage nach Wohnraum zog die VBW dies aber um einige Monate vor. 36 Millionen Euro investiert das Unternehmen in das Projekt.
Die 99 Wohnungen sind aufgeteilt in 55 in frei finanzierte und in 44 öffentlich geförderte. Neugebauer nennt die Höhe der Mieten: „Die Quadratmeter-Preise betragen 7,25 Euro für öffentlich geförderten Wohnraum und mindestens zwölf Euro für frei finanzierten Wohnraum.“ Die Beträge gelten für eine Kaltmiete. Bei der Auswahl, welcher Bewerber den Zuschlag bekommt, entscheidet die VBW nicht nur nach finanziellen Verhältnissen, sondern auch nach sozialen.
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Die Arbeiten am Trapezblock – der Name resultiert aus der trapezartigen Form des Grundstücks – gehen augenscheinlich sehr schnell voran; immer bis spätnachmittags sind die Bauarbeiter im Einsatz. Alle fünf Stockwerke sind bereits erstellt. Trotzdem werden die künftigen Bewohner mit der Einzugsparty noch bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2026 warten müssen.
50 Stellplätze stehen in der eigenen Tiefgarage zur Verfügung, 26 in der weniger als 100 Meter entfernten „Quartiersgarage“, die an der Straße Feldmark für 6,8 Millionen Euro gebaut wird, über rund 170 Stellplätze verfügt und schon fast fertig ist. Außerdem werden am Trapezblock 300 Fahrrad-Stellplätze errichtet.
Stadtbaurat Markus Bradtke: „Bochums modernstes Wohngebiet“
VBW-Geschäftsführer Norbert Riffel nennt den Trapezblock einen „Leuchturm“, denn das Projekt befinde sich „in einer der schönsten, zentralsten Lagesituationen, die ich kenne“. Ähnlich sieht es Stadtbaurat Markus Bradtke, der den Ostpark als „Bochums modernstes Wohngebiet“ beschreibt und seine Nähe zu Mark 51/7 mit später einmal vielleicht 12.000 Beschäftigten, zur Innenstadt und zu Nahversorgen in Altenbochum betont.
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Unmittelbar neben dem Trapezblock ist in den vergangenen Wochen eine riesige Baugrube für weiteren Wohnraum entstanden: Insgesamt sechs Gebäude mit 86 Mietwohnungen werden dort von der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (SWG) hochgezogen; davon 29 mit öffentlicher Förderung.
Einige Bewerber brauchen Wohnberechtigungsschein
Für eine öffentlich geförderte Wohnung muss ein Bewerber einen Wohnberechtigungsschein vorlegen. Den bekommt er nur, wenn er ein bestimmtes Einkommen nicht überschreitet. Bei einer vierköpfigen Familie sind dies rund 40.000 Euro brutto, bei einem Single rund 20.000 Euro.
Für den Bau von Sozialwohnungen werden Bauherren vom Bund finanziell unterstützt. Im Gegenzug müssen sie die Mieten über einen langen Zeitraum günstig anbieten.
Insgesamt werden auf dem Ostpark-Areal zwischen Feldmark, Imanuell-Kant-Straße und Eichendorffweg rund 700 Wohneinheiten entstehen. 3000 Menschen sollen dort einmal ihr Zuhause haben.
Auch an der neuen „Quartierspromenade“, die quer durch das ganze Wohngebiet verläuft, wurde seit dem vorigen Dezember eine große Baugrube ausgehoben. Der Bauträger BPD Immobilienentwicklung erreichtet dort in zwei Gebäuden 25 unterschiedlich große Eigentumswohnungen für Singles, Paare oder Familien (51 bis 106 Quadratmeter) mit Tiefgarage. Ein Teil ist bereits verkauft. Die Kosten für den Quadratmeter liegen bei rund 5000 Euro.