Bochum. Das Bochumer Immobilienunternehmen VBW investiert rund 36 Millionen Euro in einen Komplex im Ostpark. Was beim Mega-Projekt geplant ist.

Mit 7145 Quadratmetern ist die Baugrube so groß wie ein Fußballfeld und mehrere Meter tief. Wer die Straße Feldmark in Altenbochum passiert, muss zwangsläufig hineinschauen. Auf dieser Fläche inmitten des Quartiers Feldmark als Teil des Mega-Wohnprojektes Ostpark entstehen jetzt 99 Mietwohnungen mit 8900 Quadratmetern Wohnfläche. Der Bauherr, Bochums führender Wohnungsanbieter „VBW – Bauen und Wohnen“, eine überwiegend städtische Tochter, investiert 36 Millionen Euro in den Neubau. Kürzlich wurde die Großbaustelle bei strahlendem Sonnenschein feierlich eröffnet.

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In allen Eröffnungsreden wurde regelrecht geschwärmt von diesem Neubau, der direkt an der nagelneuen Ostpark-Allee mit rund 50 Ahornbäumen liegt. VBW-Geschäftsführer Norbert Riffel spricht von einem „nicht nur liebgewonnenen Projekt, sondern von einem Leuchtturm“. Und dieser befinde sich „in einer der schönsten, zentralsten Lagesituationen, die ich kenne“.

„Bochums modernstes Wohngebiet“ in der Nähe zu Mark 51/7

Ähnlich sieht es Stadtbaurat Markus Bradtke, der den Ostpark als „Bochums modernstes Wohngebiet“ beschreibt und seine Nähe zu Mark 51/7 mit später einmal vielleicht 12.000 Beschäftigten, zur Innenstadt und zu Nahversorgen in Altenbochum betont.

Drücken auf den Startknopf für den Neubau (v.l.): Ratsmitglied Hans Henneke (CDU), Alexander Rychter (Verbandsdirektor VdW), Norbert Riffel (Geschäftsführer VBW), Daniel Sieveke (Staatssekretär), Fabian Bauwens-Adenauer (Geschäftsführer Bauwens/Generalunternehmer) und Markus Bradtke (Baudezernent Stadt Bochum)
Drücken auf den Startknopf für den Neubau (v.l.): Ratsmitglied Hans Henneke (CDU), Alexander Rychter (Verbandsdirektor VdW), Norbert Riffel (Geschäftsführer VBW), Daniel Sieveke (Staatssekretär), Fabian Bauwens-Adenauer (Geschäftsführer Bauwens/Generalunternehmer) und Markus Bradtke (Baudezernent Stadt Bochum) © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Trapezblock“ heißt das Bauvorhaben. Der Name resultiert aus der trapezartigen Form des Grundstücks, das die VBW vor zwei Jahren für 2,8 Millionen Euro von der Stadt gekauft hatte (390 Euro pro Quadratmeter). Einen Slogan gibt es ebenfalls: „Stadtteilliebe. Für Dich. Für Euch. Für alle hier.“ 44 Mietwohnungen werden öffentlich vom Land gefördert, 55 privat frei finanziert. Es wird, so VBW-Chef Riffel, eine „offene Nachbarschaft“ geben, unabhängig vom Einkommen. „Dieses Projekt ist ein Beweis für unser Engagement, lebenswerten und sozial durchmischten Wohnraum mit aktiven Nachbarschaften in Bochum zu schaffen.“

Als Generalunternehmer fungiert die Firma Bauwens Construction aus Köln.

In der Baugrube für den „Trapezblock“ wird kräftig gebaggert. Im Hintergrund die neuen Mietwohnungen von „Ostpark-Eins“.
In der Baugrube für den „Trapezblock“ wird kräftig gebaggert. Im Hintergrund die neuen Mietwohnungen von „Ostpark-Eins“. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Insgesamt werden im Quartier Feldmark rund 700 Wohneinheiten entstehen. 3000 Menschen sollen dort einmal ihr Zuhause haben. Und auch hier gibt es einen Mix aus öffentlicher Wohnungsförderung durch das Land und privater Finanzierung.

Die ersten Bewohner sind längst im Ostpark eingezogen, in Einfamilienhäuser am Eichendorffweg. Weitere Bewohner werden im Juni in den neuen Mietwohnkomplex „Ostpark-Eins“ an der Immanuel-Kant-Straße 22 und 24 einziehen. Von den dortigen 53 Wohneinheiten eines privaten Investors sind bereits fast alle vermietet, wie der Vermarkter auf Anfrage mitteilt.

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Zurück zum Trapezblock der VBW: Die Wohnungen dort werden zwei bis fünf Zimmer (47 bis 132 Quadratmeter) und barrierefreie Zugänge haben. 50 Stellplätze stehen in der eigenen Tiefgarage zur Verfügung, 26 in der weniger als 100 Meter entfernten „Quartiersgarage“, die zurzeit an der Straße Feldmark für 6,8 Millionen Euro gebaut und im Juli oder August eröffnet wird. Zudem werden am Trapezblock 300 Fahrrad-Stellplätze errichtet.

Eröffnet werden soll das VBW-Projekt im Sommer 2026. Die Vermarktung beginnt Anfang 2025.

Quartier Havkenscheider Höhe muss noch erschlossen werden

Das Projekt Ostpark besteht aus zwei Quartieren: im Westen aus dem „Quartier Feldmark“, im Osten aus dem „Quartier Havkenscheider Höhe“ (zwischen Havkenscheider Straße und Werner Hellweg). 600 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Bis zum Baustark vergeht aber noch einige Zeit.

Die Entwurfsplanungen für Verkehr, Entwässerung und Freianlagen sind allerdings bereits abgeschlossen, heißt es beim zuständigen Flächenentwickler NRW-Urban.

Für das Bauvorhaben muss ein drei Hektar großer Wald gerodet werden.

In der zweiten Hälfte 2024 will auch ein weiterer Investor, die Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) aus Frankfurt am Main mit dem Bau von insgesamt 23 Eigentumswohnungen im Quartier Feldmark beginnen. In zwei einzelnen Mehrfamilien-Gebäuden entstehen nahe des Eichendorffwegs Wohnungen mit zwei, drei und vier Zimmern. 30 Prozent sind nach Angaben des Bauherren bereits verkauft. Mit der Fertigstellung wird Ende 2026 gerechnet.