Bochum. Viele Kneipen im Bermudadreieck in der Bochumer Innenstadt waren an Silvester geschlossen. Woran das liegt und was sich die Betreiber wünschen.
Böllerverbots-Zonen, hohe Präsenz der Einsatzkräfte und ein überraschend leeres Bermudadreieck in der Bochumer Innenstadt: So war der Silvesterabend in der Bochumer Innenstadt. Viele Lokale auf der beliebten Kneipenmeile waren am Silvesterabend geschlossen. Das Sausalitos und das Kult waren zwei der wenigen Kneipen, die in der Innenstadt geöffnet hatten und eine Silvester-Party veranstalteten. Doch woran liegt das?
Die Kosten, um für die Sicherheit der Gäste bei einem großen Event an diesem Abend sorgen zu können, seien unrealistisch hoch, sagt Ronald Gottwald, Inhaber und Geschäftsführer des Bratwursthauses. Er hatte sein Lokal bis 20 Uhr geöffnet wegen der Besucher des benachbarten Union-Kinos. „Danach haben wir unserem Team die Möglichkeit gegeben, selbst noch zusammen zu feiern“, sagt Gottwald.
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Ohne eine große Party sei es für einige Betriebe zudem schwierig, das gesamte Personal dafür begeistern zu können, an so einem Abend arbeiten zu wollen, so der Bratwursthaus-Inhaber.
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Auch „Three Sixty“ im Bochumer Bermudadreieck geschlossen
Auch das „Three Sixty“ blieb am Silvesterabend dicht – wie beispielsweise auch das Mississippi, das Bitburger Wirtshaus und Freibeuter. „Es lohnt sich nicht“, sagt Chef Christian Bickelbacher. Seit ein paar Jahren öffne er seine Gastronomie nicht mehr an Silvester. Davor habe er große Feiern veranstaltet.
Auch Bickelbacher weiß, dass der Abend für das Personal ein Knochenjob ist. „Man ist dann bis sechs, sieben oder acht Uhr vor Ort, bis man fertig ist mit der Arbeit“, sagt der „Three Sixty“-Chef: „Das war immer mühselig.“ Er habe sich deswegen dazu entschieden, sein Lokal tagsüber und am 1. Januar wieder zu öffnen. „Irgendwann haben wir uns für diese ruhigere Variante entschieden, auch wenn das ein herber Umsatzverlust ist“, so Bickelbacher.
ISG Bermudadreieck in Bochum wünscht sich zentrales Feuerwerk
Die ISG Bermudadreieck, ein Zusammenschluss von Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzern, hat aber konkrete Vorstellungen, wie das Bermudadreieck in Zukunft an Silvester belebt werden könnte: Ein gemeinsames, großes Event mit einem zentralen Feuerwerk und ansonsten ein Böllerverbot, sagt Bratwursthaus-Inhaber Gottwald: „Zur Sicherheit der Gäste.“ In einigen Straßen der Bochumer Innenstadt war das Böllern verboten. Die ISG würde sich aber für eine größere Zone aussprechen.
Auch Bickelbacher würde diesen Vorschlag unterstützen. Das sei bereits seit längerer Zeit ein Wunschgedanke der Bermudadreieck-Gastronomen. „Die Gäste können Feuerwerk dann gemeinsam genießen“, sagt der „Three Sixty“-Chef, „und blöde Situationen könnten vermieden werden.“