Bochum. Frohes neues Jahr: Der Jahreswechsel begann für Polizei und Feuerwehr mit vielen Einsätzen. Für einen Jungen (10) endete er im Krankenhaus.
Das Jahr 2025 hat begonnen: Schon vor Mitternacht flogen die Raketen am Schauspielhaus in der Bochumer Innenstadt in die Luft. Zahlreiche Feierlustige waren in der Stadt unterwegs, um das neue Jahr einzuläuten. Auch die Präsenz der Einsatzkräfte in Bochum war sehr hoch.
Unruhige Silvesternacht für Polizei und Feuerwehr in Bochum – die Bilanz
Für einen zehnjährigen Jungen endete der Silvesterabend im Bergmannsheil. Er wird wegen einer Böllerverletzung an der Hand behandelt, teilt ein Sprecher der Polizei Bochum mit. Er habe einen oder mehrere Finger verloren, hieß es in der Nacht.
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Andere Auffälligkeiten habe es in Bochum nicht gegeben. 54 Einsätze zählten die Beamten (Stand 2.50 Uhr) zunächst, weitere liefen zu dieser Zeit noch. „Direkt nach 0 Uhr war viel zu tun. Das war ein typisches Silvesteraufkommen“, so der Polizei-Sprecher. Es habe ein paar Schlägereien in der Stadt gegeben, „wie am Wochenende auch“. Die meisten Notrufe seien allerdings eingegangen, weil sich Personen über Menschenmassen beschwert haben, die Pyrotechnik gezündet haben und es deswegen zu kleineren Bränden kam. Verletzt wurde dabei niemand.
Die Anzahl der Einsätze sei für die Polizei allerdings „unterer Durchschnitt“, sagt der Polizei-Sprecher. Am Ende waren es 119 Einsätze „mit Silvesterbezug“, allerdings neben Bochum auch in Witten und Herne. Eine stadtscharfe Auswertung sei aus technischen Gründen nicht möglich, teilt die Polizei in ihrer Silvesternacht-Bilanz am Vormittag mit.
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Über den Jahreswechsel seien die Beamten wegen elf Körperverletzungsdelikten ausgerückt. Die Polizistinnen und Polizisten sprachen dabei 25 Platzverweise aus und nahmen zwölf Personen vorübergehend in Gewahrsam. Vier Personen leisteten laut Protokoll Widerstand gegen polizeiliche Maßnahmen, in zwei Fällen kam es zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte, in einem dieser Fälle wurde ein Beamter leicht verletzt.
Zweimal schritten die Polizisten wegen missbräuchlich verwendeter Böller und Raketen ein. Die Beamten ermitteln zudem wegen 26 Sachbeschädigungen.
Silvester in Bochum: Auftakt war bei der Feuerwehr „ruppig“
„Der Auftakt war sehr ruppig“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr Bochum. Zwar habe es um Mitternacht eine kurze Pause gegeben. Ab circa 0.15 Uhr seien die Notrufe dann im Minutentakt eingegangen. Zwischenzeitlich seien nahezu alle Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr unterwegs gewesen. Insgesamt waren in der Silvesternacht rund 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz, darunter 55 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer der Freiwilligen Feuerwehr.
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Die Einsätze mit Silvesterbezug gingen schon sehr früh los. Bereits über den Tag habe es vereinzelt Einsätze gegeben, die mit Feuerwerk zu tun hatten, so der Feuerwehr-Sprecher. Dabei ging es meist um Kleinbrände wie brennende Mülltonnen. Insgesamt wurden in der Silvesterschicht der Feuerwehr Bochum zwischen Silvester, 7.30 Uhr, und Neujahr, 7.30 Uhr, 47 Brandeinsätze, sechs technische Hilfeleistungen und 122 Rettungsdiensteinsätze abgearbeitet, heißt es in der Bilanz am Neujahrsmorgen. Die Zahlen lägen auf Vorjahresniveau.
Der erste Einsatz des neuen Jahres, ein Kleinbrand an der Unterstraße in Langendreer, wurde der Leitstelle um 0.04 Uhr gemeldet, vier Minuten später mussten auch ein Rettungswagen und ein Notarzt zum ersten Rettungsdiensteinsatz in 2025 ausrücken. In den folgenden Minuten nach Mitternacht nahm die Anzahl der Notrufe kontinuierlich zu. Gegen 0.15 Uhr wurden dann zeitgleich zwei Wohnungsbrände in Wiemelhausen in der Girondelle und in Gerthe am Castroper Hellweg gemeldet. Beide Einsätze stellten sich zum Glück auch nur als kleinere Brände auf Balkonen heraus.
Jahreswechsel in Bochum: Viele kleine Einsätze für die Feuerwehr
Meist fanden die Feuerwehrleute vor Ort brennende Müllbehälter, Hecken und Feuerwerksreste auf der Straße vor. An der Kanalstraße in der Innenstadt brannten zudem zwei Autos komplett aus. Hier konnten die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Fahrzeuge verhindern.
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Zwischendurch kam es auch zu einem „normalen“ Einsatz: Nachbarn waren gegen 3.10 Uhr durch einen Rauchmelder auf einen Brand in einer Wohnung am Knüwerweg im Ehrenfeld aufmerksam geworden. Wie sich herausstellte, war Essen angebrannt. Eine Person mussten die Einsatzkräfte aus der Wohnung retten, sie kam mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus.
Silvester in Bochum: Feuerwehr vermeldet wenig Verletzungen durch Böller
Positiv zu erwähnen aus Feuerwehrsicht ist die geringe Anzahl von Verletzungen durch Feuerwerkskörper, zu denen der Rettungsdienst alarmiert wurde. Bis 2.30 Uhr seien nur drei dieser Einsätze in der Leitstelle gezählt worden. Auch Angriffe oder gezielte Behinderung von Einsatzkräften wurden nicht gemeldet.