Bochum. Die Currywurst im Bochumer Bermudadreieck hat Kult-Status. Nun erweitert eine pflanzliche Alternative das Angebot. Wir haben den neuen Imbiss getestet.

„Gehste inne Stadt, watt macht dich da satt? Ne Currywurst“: Bochums Heimatdichter Herbert Grönemeyer hat es sich schon mehrfach am „Bratwursthaus“ schmecken lassen. Wenn Herbie im Juni zu seinen ausverkauften Stadionfestspielen nach Bochum zurückkehrt, könnte er eine Variante probieren: Seit dieser Woche wird im Kult-Imbiss im Bermudadreieck erstmals eine vegane Currywurst angeboten.

Bochumer Traditionswurstbude stellt sich modernen Food-Trends

72 Jahre alt ist die Wurstbude auf der Kortumstraße. Gegründet von Anneliese und Werner Dönninghaus, geht‘s seit 1983 bei Familie Gottwald um die Wurst: stets mit dem Original der Fleischerei Dönninghaus.

Seit 2014 ist Ronald Gottwald der Bratwurst-Hausmeister. Die steigende Nachfrage nach veganer Kost hat er frühzeitig erkannt. „In den vergangenen vier Jahren haben wir etliche vegane Bratwürste ausprobiert“, sagt Gottwald. Seinen Qualitätsansprüchen habe keine Neuentwicklung genügt.

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Gastronom meint: Pflanzliche Alternative kommt dem Currywurst-Original sehr nahe

Das ändert sich mit „Raging Pig“: einem Hamburger Start-up mit dem Werbeslogan „Made for Humans. Loved by Pigs“ (gemacht für Menschen, geliebt von Schweinen). „Das ist die erste vegane Bratwurst, die auch mir schmeckt“, sagt Ronald Gottwald, macht aber eine Einschränkung: „Fürs Auge ist sie wenig ansprechend. Deshalb verkaufen wir sie bei uns ausschließlich als Currywurst.“

Der WAZ-Test zeigt: Optisch sind die Unterschiede sofort erkennbar. Die vegane Wurst ist deutlich roher, körniger als das Dönninghaus-Original. Geschmacklich indes kommt die pflanzliche Alternative, bestehend aus Erbsen-Proteinen und Pilzen, dem Fleisch-Klassiker verblüffend nahe – was aber auch an der identischen Sauce liegen könnte.

Vegane Kost sorgt für einen höheren Imbiss-Preis

Wer erkennt den Unterschied? Ronald Gottwald bietet in seinem „Bratwursthaus“ im Bochumer Bermudadreieck neben der klassischen Currywurst (links) jetzt auch eine vegane Alternative (rechts) an.
Wer erkennt den Unterschied? Ronald Gottwald bietet in seinem „Bratwursthaus“ im Bochumer Bermudadreieck neben der klassischen Currywurst (links) jetzt auch eine vegane Alternative (rechts) an. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Beim Preis enden die Gemeinsamkeiten. „Die vegane Wurst ist im Einkauf erheblich teurer“, erklärt Ronald Gottwald. Deshalb wird bei jeder veganen Bestellung ein Aufschlag von zwei Euro aufgerufen. Ein vegane Currywurst mit Pommes kostet somit stolze 10,40 Euro (normal 8,40 Euro).

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VfL Bochum-Fans können die vegane Wurst seit 2022 essen

„Ordentlich“ findet Gottschalk die ersten zwei Verkaufstage. Mehr als 50 vegane Würste gingen über die Theke. Ein Nischenprodukt wird der Pflanzen-Schmaus vorerst wohl bleiben. Das zeigt sich auch im Vonovia Ruhrstadion. Seit 2022 wird bei den Heimspielen des VfL Bochum eine vegane Brat- und Currywurst angeboten. Mit überschaubarem Erfolg. „In der aktuellen Saison liegt der Verkaufsanteil bei fünf Prozent – allerdings mit steigender Tendenz“, sagt Hannes Wagner, Sprecher des Stadion-Caterers Aramark.

Infos: bratwursthaus.com

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