Bochum. Das „Three Sixty“ im Bochumer Bermudadreieck feiert 25. Geburtstag. Für einen Party-Höhepunkt in der Sportsbar sorgte 2022 der VfL.

Der 30. April 2022 bleibt unvergessen. „Um 18 Uhr rief mich Sesi (der damalige VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, die Red.) an. Er meinte nur: ,Wir sind gleich da!’“, erzählt Christian Bickelbacher. Was folgte, ist in der Party-Historie des Bermudadreiecks ungeschlagen. Spieler, Trainer und Fans des VfL Bochum feierten nach dem 4:3-Triumph bei Borussia Dortmund den Nichtabstieg. Mittendrin: Bickelbachers „Three Sixty“. Dort ist an diesem Sonntag (26.) wieder Feier-Tag. Diesmal in eigener Sache: Die Bermuda-Sportsbar wird 25.

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Am 26. März 1998 zapfte Bickelbacher das erste Bier im „Three Sixty“: noch nicht als Chef, sondern als RUB-Wirtschaftsinformatik-Student, der sich ein paar Mark hinzuverdiente. Die Logos-Gruppe – bis heute der Vermieter – betrat damals Neuland: „Eine Bar mit Live-Sport auf etlichen Monitoren war seinerzeit innovativ“, erinnert sich Bickelbacher. Daher auch der sportliche Name: „Three Sixty“ bezeichnet etwa beim Skifahren oder Biken eine 360-Grad-Drehung.

Diese Bermuda-Urgesteine gab’s schon vor 1998

Christian Bickelbacher erinnert sich: Als vor 25 Jahren das „Three Sixty“ eröffnete, waren mehrere Bermuda-Urgesteine bereits am Start: das Mandragora, Brinkhoffs, Konkret, Sachs, Tucholsky und Riff, der Intershop und Cotton Club sowie die ewige Pinte.

„Verschwunden sind u.a. das Tux (heute Freibeuter) und Treibhaus (heute Flashbacks)“, zählt Bickelbacher auf. Im ehemaligen Ullrich und Barraquito firmiert seit 2022 das Bitburger Wirtshaus.

Ein Jahr Fußball im Bezahl-TV kostete anfangs 999 Mark

Der gebürtige Bottroper hatte den Dreh schnell raus – und wurde 1999 Betriebsleiter. Convenience Food (vorbereitete Lebensmittel) wurde alsbald von frischer Kost im US-Stil mit Burger, Spare Ribs & Co. abgelöst. Das Bezahlfernsehen hielt Einzug. „Damals kostete ein Jahr Premiere 999 Mark. Heute sind’s 1600 Euro monatlich allein für Sky.“ Es lohnte und lohnt sich gleichwohl. Der Laden brummt, nicht nur beim Live-Fußball. Bis zu 1500 Gäste täglich lassen es sich schmecken.

Das „Three Sixty“ hat sich längst etabliert. Ableger gibt’s im Oberhausener Centro (seit 2010) und in Bielefeld (seit 2014). Zudem gehören Bickelbacher seit 2002 das „Tucholsky“ und „Tapas“. Seine Frau Anne („Sie schwebte 2001 durch die Drehtür des ,Three Sixty’“) führt das „Forsthaus“ im Weitmarer Holz.

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Corona-Effekt: „Wir sind alle enger zusammengerückt“

Bitter sind die noch frischen Erinnerungen an die Pandemie. „Was wird aus deiner Existenz? Werden wir alles verlieren? Das waren Fragen, die wir uns vor allem im zweiten Corona-Lockdown gestellt haben“, berichtet der Familienvater.

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Doch abgesehen von seinem in Corona-Zeiten geschlossenen „Beef & Burger“ auf der Viktoriastraße (zuletzt als Teststelle genutzt) schreibt Bickelbacher seine Erfolgsgeschichte im Dreieck fort. Als Vorstand der Immobilien- und Standortgemeinschaft ist er aber nicht ohne Sorge. Das jüngste Aus für „Miss Hops“ zeige, dass die vielfach taumelnde Gastronomie nach wie vor kämpfen müsse. Um Gäste. Um dringend benötigtes Personal. Um Akzeptanz.

Immerhin einen positiven Effekt habe Corona: „Wir sind alle enger zusammengerückt.“ Und gefeiert wird weiter. Gern auch wieder am letzten April-Wochenende. Dann kommt der BVB nach Bochum.