Bochum. Kodi hat eine Schutzschirm-Insolvenz beantragt. Sechs Filialen des Discounters gibt es in Bochum und Wattenscheid. Wie es dort nun weitergeht.
Seit Donnerstag, 28. November, ist es offiziell: Der Discounter Kodi steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat eine Schutzschirm-Insolvenz beantragt. Ein Sanierer soll das Unternehmen nun wieder auf Kurs bringen. Die Nachricht sorgt auch in Bochum und Wattenscheid für Unruhe. Sechs Kodi-Filialen gibt es hier.
Kodi hat finanzielle Schwierigkeiten: Sorge auch um Filialen in Bochum und Wattenscheid
Bundesweit hat Kodi rund 1800 Beschäftigte in insgesamt 238 Filialen. In Bochum und Wattenscheid sind es 20 bis 30 Mitarbeiter. Sie alle bangen nun natürlich um ihren Job. Der Geschäftsbetrieb mit allen Beschäftigten und Filialen werde uneingeschränkt fortgeführt, „das gilt also auch für Bochum inklusive Wattenscheid“, erklärt Unternehmenssprecher Holger Voskuhl auf Anfrage dieser Redaktion. „Die Beschäftigten wurden gestern zu einer Videokonferenz eingeladen und darüber hinaus auch schriftlich informiert.“ Die Löhne und Gehälter seien „bis auf Weiteres gesichert“.
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Ziel von Kodi sei es, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, mit dem das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen kommt. „Es gibt bereits erfolgversprechende Ansätze, die wir nun finalisieren werden. Erste Maßnahmen wollen wir dann zeitnah umsetzen“, sagt Kodi-Geschäftsführer Matthias Schob. Der fertig ausgearbeitete Sanierungsplan werde voraussichtlich im Frühjahr 2025 dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt. „Nehmen beide den Plan an, ist das Unternehmen saniert und das Gericht hebt das Verfahren auf“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
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Die Gründe für den Antrag auf Schutzschirm-Insolvenz seien vielfältig: „Das Unternehmen spürt seit längerer Zeit eine deutliche Kaufzurückhaltung seiner Kundinnen und Kunden. Das führte in den letzten Monaten zu einem massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation.“ Zum anderen verzeichne auch Kodi deutlich gestiegene Kosten in verschiedensten Bereichen wie Energie, Fracht und Werbung.
Kodi hat in Bochum und Wattenscheid zuletzt richtig investiert
Kodi hatte erst im vergangenen Jahr in Bochum richtig investiert. Im Sommer 2023 wurde die erste Mini-Filiale Deutschlands an der Kortumstraße 56 in der Innenstadt eröffnet. Später, im Oktober 2023, zog dann die Wattenscheider Kodi-Filiale in das frühere Askania-Ladenlokal an der Oststraße 19-21.
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Die Sanierung unter dem Schutzschirm ist eine spezielle Variante des Insolvenzverfahrens. Dafür muss nachgewiesen sein, dass ein Unternehmen saniert werden kann und nicht zahlungsunfähig ist, also noch über ausreichende Liquidität verfügt, aber die Zahlungsunfähigkeit droht. Die Geschäftsführung bleibt während des dreimonatigen Verfahrens im Amt und wird dabei von Sanierungsexperten unterstützt.