Bochum. Unermüdlich setzte sich Herbert Kastner für die Beschäftigten bei Thyssenkrupp und die Menschen in Bochum ein. Jetzt ist er gestorben.

Die SPD Bochum, die IG Metall Mittleres Ruhrgebiet und der Betriebsrat von Thyssenkrupp Bochum trauern um Herbert Kastner. Der Bochumer ist im Alter von 76 Jahren verstorben.

Früherer Betriebsratschef von Thyssenkrupp Bochum ist gestorben

Viele Jahre lang hat Kastner als Betriebsratsvorsitzender die Interessen der Beschäftigten von Krupp und nach den Fusionen zunächst mit Hoesch und später mit Thyssen von Thyssenkrupp vertreten. „Für den Standort Bochum und für die Beschäftigten hat er sehr viel getan. Er hat dazu beigetragen, dass die Feuerbeschichtungsanlage nach Bochum gekommen ist; ebenso wie andere Anlagen“, erinnert sich Engin Karakurt, einer seiner Nachfolger als Betriebsratschef von Thyssenkrupp im Werk an der Essener Straße in Bochum. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 2010 hatte Kastner an der Spitze der Arbeitnehmervertretung gestanden, auch dem Aufsichtsrat des Unternehmens gehörte er zeitweise an. Karakurt: „Von 2002 bis 2010 habe ich mit ihm zusammengearbeitet. Für die Belange der Beschäftigten hat er mit Leib und Seele gekämpft. Für mich ist er ein Vorbild, ich habe viel von ihm gelernt.“

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Bereits in den 1990er Jahren hat Ulrike Hölter, die heutige erste Bevollmächtigte der IG Metall Mittleres Ruhrgebiet, den gelernten Schlosser kennengelernt. „Er war damals Betriebsratsvorsitzender bei Krupp, ich habe bei Hoesch gearbeitet“, erinnert sie sich. „Er war durch und durch Gewerkschafter und Metaller, hat sich unermüdlich für die Beschäftigten und ihre Arbeitsplätze eingesetzt und wäre entsetzt darüber, was heute bei Thyssenkrupp geschieht. Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten.“ Zeitweise war Kastner ehrenamtlicher zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Bochum.

SPD-Mitglied gehörte dem Rat von 1984 bis 2014 an

Lange Zeit engagiert war Herbert Kastner auch in der Lokalpolitik. Von 1984 bis 2014 gehörte er dem Rat der Stadt Bochum und der SPD-Fraktion an, er war unter anderem Mitglied im Umweltausschuss, im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Arbeitsplatzbeschaffung und Arbeitsplatzsicherung, im Haupt- und Finanzausschuss, im Wahlprüfungsausschuss und im Umlegungsausschuss, war wirtschaftspolitischer Sprecher und Mitglied im Fraktionsvorstand.

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SPD-Fraktionschef Burkart Jentsch erinnert sich gut an ihn. „Ich habe ihn im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtentwicklung kennengelernt. Er hatte immer eine Geschichte auf den Lippen, hat viel gelacht und hat sich stark für seinen Stadtteil Weitmar eingesetzt. Gerade diese Kämpfermentalität hat ihn ausgemacht und ihm bei vielen schwierigen Verhandlungen als Betriebsratsvorsitzender geholfen. Herbert Kastner hat in Bochum viele Arbeitsplätze gesichert und als Kommunalpolitiker die Stadt mitgestaltet.“

Stadt Bochum verleiht 2015 Ehrenring an Herbert Kastner

Vor allem für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Herbert Kastner 2015 den Ehrenring der Stadt Bochum. „Mit ihm hat die Sozialdemokratie einen starken Kämpfer mit festen Überzeugungen und dem Herz am rechten Fleck verloren“, so Jentsch.

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