Bochum. Parkplätze in Bochum sind rar, die Stadtgestalter fordern deshalb welche extra für Handwerker. Die Stadt Bochum nennt aber eine Alternative.
Parkplätze extra für Handwerker? In Städten wie Bonn oder München ist das im Rahmen von Modellprojekten schon Realität. Handwerkerinnen und Handwerker können dort auf speziell für sie ausgezeichneten Stellplätzen parken. Oberhausen könnte als Modellstadt hinzukommen. Die Stadtgestalter wollen das auch für Bochum und haben eine Anfrage im Mobilitätsausschuss gestellt. „Angesichts der langen Wartezeiten bei Handwerksaufträgen können wir es uns nicht leisten, dass der Maler oder Installateur erst 20 Minuten nach einem Parkplatz suchen muss“, sagt Volker Steude von den Stadtgestaltern.
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Es gebe immer mehr Beschwerden von Handwerkern oder auch Pflegediensten, die vor einem Termin zunächst lange nach einem Parkplatz suchen müssen, sagt Steude: „Das geht sogar so weit, dass manche Handwerker einen Auftrag ablehnen, weil sie wissen, dass sie dort keinen Parkplatz finden.“
Parkplätze in Bochum sind rar: „Zu viele Autos, zu wenig Stellplätze“
Für Steude und die Stadtgestalter sei es eine Überlegung, speziell ausgewiesene Parkplätze dort zu testen, wo ein großer Parkdruck herrscht. Handwerker könnten vorher anmelden, dass sie in der Nähe eine Baustelle haben und sich einen Platz reservieren. „So haben die Handwerker auch die Sicherheit und müssen nicht erst nach einem Parkplatz suchen.“
„Das geht sogar so weit, dass manche Handwerker einen Auftrag ablehnen, weil sie wissen, dass sie dort keinen Parkplatz finden.“
Abends oder zu Zeiten, an denen Handwerker nicht unterwegs sind, könnten die Stellplätze dann der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Die Stadt hat zu dem Vorschlag jedoch eine andere Meinung.
In Bochum sind keine Handwerker-Parkplätze geplant
In Bochum sei ein solches Modellprojekt nicht geplant, sagt Charlotte Bachmann-Weber, Sprecherin der Stadt Bochum. Das würde eher Nachteile mit sich bringen. So werden beispielsweise die allgemeinen Parkplätze in dicht besiedelten Gebieten bei einem sowieso geringen Angebot an Stellplätzen immer weniger. „Bewohnende und andere Nutzende, die auf öffentliche Parkplätze angewiesen sind, können die Einschränkungen als nachteilig empfinden, da sie während der reservierten Zeiten weniger Parkmöglichkeiten haben“, sagt Bachmann-Weber.
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Eine bessere Lösung ist laut Stadt der Handwerkerparkausweis, den es bereits gibt. „Ein Handwerkerparkausweis bzw. eine Sonderberechtigung für Pflegedienste ermöglicht grundsätzlich das flexible Parken in der Nähe des Einsatzortes“, sagt die Stadtsprecherin. Dieser biete „mehr Flexibilität und umfangreichere, bedarfsgerechte Parkmöglichkeiten“. Handwerker dürfen beispielsweise im eingeschränkten Halteverbot, auf reinen Bewohnerparkplätzen zeitlich unbegrenzt oder bei Parkscheinautomaten gebührenfrei parken.
Es gebe außerdem einen Zusatzausweis. Mit diesem dürfen sie „auch in verkehrsberuhigten Bereichen außerhalb gekennzeichneter Flächen“ parken sowie in Fußgängerzonen während der Ladezeiten.
Wirtschaftsstellplätze führen zu mehr Arbeit
Die Parkplätze würden für die Stadt allerdings zu mehr Arbeit führen. „Die Einführung spezieller Parkzonen erfordert zusätzliche Beschilderung, Überwachung und Verwaltungsaufwand“, sagt Bachmann-Weber. Außerdem könnten die reservierten Parkplätze von Unbefugten genutzt werden.
Die Stadt bemühe sich um eine Verkehrswende sowie nachhaltige Stadtentwicklung. „Ohne bestimmte Gruppen zu bevorzugen oder“, sagt Charlotte Bachmann-Weber, „zusätzliche Regulierungen einzuführen.“