Bochum. Schauspielerin Sandra Hüller ist nach der Oscar-Verleihung viel beschäftigt. Und trotzdem kommt sie in diesen Tagen zurück nach Bochum.
Einen Sommer ohne größere Erholungspause erlebt die Schauspielerin Sandra Hüller: Erst taufte sie einen Rettungskreuzer der Hilfsorganisation See-Eye im italienischen Ancona, der künftig Geflüchteten im Mittelmeer zur Hilfe kommen soll. Kurz darauf lief ihre neue Filmkomödie „Zwei zu eins“ in den Kinos an (zu sehen im Casablanca und Union).
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Sandra Hüller kehrt für die Ruhrtriennale zurück nach Bochum
Zurück in Bochum steckt Sandra Hüller mitten in Proben für die Auftaktinszenierung der neuen Spielzeit der Ruhrtriennale: „I want absolute Beauty“ wird in der Regie des neuen Intendanten Ivo van Hove ab Freitag, 16. August, in der Jahrhunderthalle zu sehen sein. Sämtliche Vorstellungen vom 16. bis 30. August sind seit Wochen ausverkauft – doch mit etwas Glück gibt es durchaus noch die Chance auf die letzten Restkarten. So waren am Montagnachmittag noch einzelne Tickets für die Aufführungen am 22. und 24. August online verfügbar.
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Das Interesse an „I want absolute Beauty“, hinter den Kulissen nur „IWAB“ genannt, dürfte aus mehreren Gründen groß sein. Zum einen ist dies Sandra Hüllers erste große Premiere in Bochum seit „Der Würgeengel“ vor eineinhalb Jahren im Schauspielhaus. Ihre Oscar-Nominierung für den Film „Anatomie eines Falls“ schlug danach hohe Wellen und ließ die 46-jährige Leipzigerin zu einer der gefragtesten Darstellerinnen Deutschlands werden.
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Hüller singt die Songs der legendären Musikerin PJ Harvey
Außerdem dürften viele gespannt darauf sein, wie der neue Intendant Ivo van Hove beim Publikum ankommt. Der belgische Theaterregisseur wird die Ruhrtriennale in den kommenden drei Jahren leiten. Im Mittelpunkt des rund 80-minütigen Abends stehen die Songs der legendären britischen Sängerin PJ Harvey, die Hüller zu einer Choreografie der französischen Tanzkompanie „La Horde“ singen wird.
Bei allen Oscar-Ehren: Kollegen, die Sandra Hüller gut kennen, erzählen gern, dass ihr jeglicher Starrummel völlig fremd ist und sie größeres Aufsehen um ihre Person am liebsten vermeiden möchte. So berichtete sie jetzt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung von einem interessanten Detail bei den „Hamlet“-Vorstellungen im Schauspielhaus. Während der Pause bleibt sie als tragischer Prinz Hamlet bekanntlich auf der Bühne – etwa 20 Minuten steht sie dort allein, während das Publikum den Saal in Richtung Foyer verlässt, was ein fester Bestandteil der Inszenierung ist.
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Während der Pause in „Hamlet“ bleibt Hüller auf der Bühne
Während bei früheren Aufführungen davon niemand groß Notiz nahm, habe sich das Verhalten der Zuschauer mittlerweile geändert: „Früher ging es um die Figur, die dort steht“, sagt Hüller. Jetzt seien schlagartig viel mehr Handys zu sehen, und es seien viel mehr Leute im Saal: „Und ich merke, die denken aber nicht über Hamlet nach. Die machen einfach gerade mit dem Handy einen Film von der Schauspielerin. Das ist komisch und bringt mich im Moment noch raus“. Hüller überlegt, bei kommenden Vorstellungen in der Pause ebenfalls von der Bühne zu verschwinden.
Für den „Hamlet“ im Schauspielhaus gibt es aktuell noch keine neuen Spieltermine.