Bochum. Vor Beginn des Kita-Jahres gibt es in Bochum vereinzelt freie Plätze, auch Tageseltern haben noch Kapazitäten. Wir geben einen Überblick.

Noch eine Woche, dann beginnt in Bochum das neue Kita-Jahr. Insgesamt gibt es in der Stadt rund 14.000 Betreuungsplätze in den Einrichtungen und bei Tageseltern. Doch trotzdem: Die Einrichtungen mussten erneut einige Absagen erteilen.

„Die Bochumer Einrichtungen des Kita-Zweckverbandes sind für das bevorstehende Kita-Jahr vollständig belegt. Weder im U3- noch im Ü3-Bereich gibt es freie Plätze“, erklärt Sprecherin Lina Strafer gegenüber der WAZ. In allen Einrichtungen sei die Nachfrage höher als das Platzangebot gewesen – in manchen sogar um ein Vielfaches. Die Situation in den Stadtteilen variiere.

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Kitas in Bochum: Großteil der Plätze ist vergeben

Auch die Kitas der evangelischen Kirche in Bochum sind quasi voll. „Es gibt noch ca. 20 vereinzelte Plätze (...) verteilt über ganz Bochum. Die entsprechenden Kitas stehen in Kontakt mit dem Familienbüro, um diese Plätze noch zu belegen“, erklärt Sprecherin Hannah Praetorius.

Hannah Praetorius ist Sprecherin des Evangelischen Kirchenkreises in Bochum.
Hannah Praetorius ist Sprecherin des Evangelischen Kirchenkreises in Bochum. © Evangelischer Kirchenkreis Bochum | Volker Wiciok

Wie viele freie Plätze im Bochumer Stadtgebiet noch frei sind, kann die Stadt Bochum nicht sagen, da das Vergabeverfahren noch laufe. Bei Tageseltern gebe es allerdings noch einige Plätze für Kinder unter drei Jahren. „Die Eltern können sich bei Bedarf gerne in der Fachabteilung ,Kindertagespflege‘ des Jugendamtes melden, um sich über das Angebot der Tagespflegepersonen zu informieren“, erklärt Veronique Meyer, Sprecherin der Stadt Bochum.

Generell gibt es gute Nachrichten: „Die Platzsituation im Bereich der Kindertagesbetreuung entspannt sich sukzessive, da einige neue Einrichtungen eröffnet haben, kurzfristig noch eröffnen werden und perspektivisch geplant sind“, so Meyer. Im Herbst gehe beispielsweise die Kita des Trägers Fröbel an der Rüsingstraße an den Start, die noch Kinder aufnehmen könne.

Unklar, wie viele Absagen Kitas erteilen mussten

Bisher galt die Kita-Platz-Situation in Bochum als eher angespannt und auch in diesem Jahr mussten die Träger einige Absagen erteilen. Wie viele es genau waren, ist schwierig zu sagen, da Eltern im Kita-Portal der Stadt Bochum gleich fünf Einrichtungen auswählen können. „Daher ist es schwierig, eine genaue Anzahl an ,Absagen‘ in einen Zusammenhang zu setzen. Schätzungsweise sind es um die 300“, heißt es von den Outlaw-Kitas in Bochum.

Zwei freie Plätze gibt es aktuell noch in den sechs Einrichtungen, beide sollen zeitnah und in Abstimmung mit dem Jugendamt vergeben werden. „Das neue Kita-Jahr startet am 1. August und ist insbesondere durch die Eingewöhnung der neuen Kinder geprägt. Das ist ein Zeitpunkt, der für alle (...) sehr spannend, aber auch herausfordernd ist – insbesondere mit Blick auf den aktuellen Fachkräftemangel, der nach wie vor eine große Rolle spielt“, erklärt Katja Ropertz, Fachgebietsleitung für die Outlaw-Kitas im Ruhrgebiet.  

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Finanzielle Lage der Kitas in Bochum ist angespannt

Die Situation sei angespannt. Neben fehlenden Erzieherinnen und Erzieher würden wiederkehrende Erkrankungswellen, aber auch die finanzielle Situation die Einrichtungen belasten. Aktuelle und künftige Tarifsteigerungen würden immer noch nicht vollständig refinanziert. Outlaw und andere freie Träger fordern mehr Geld von der Landesregierung. Die Pauschalen, die die freien Träger vom Land NRW für Sach- und Personalkosten erhalten und die im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) festgelegt sind, würden seit Jahren nicht für eine stabile Finanzierung reichen. „Die freien Träger sind am Limit“, heißt es in einer Petition, die von 35.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet wurde.