Bochum. Klinik-Komplex wird modernisiert. Mehrere Häuser des traditionsreichen Krankenhauses in Bochum sollen auf den Stand der Zeit gebracht werden.

167 Millionen Euro hat das Bergmannsheil Bochum ausgegeben, um in den vergangenen Jahren zwei Bettenhäuser zu bauen. Die Ruine des Bettenhauses 1, seit einem Brand in der Nacht zum 30. September 2016 ist das siebenstöckige Gebäude nicht mehr nutzbar, steht aber immer noch – wie ein Mahnmal ragt es mit seinem provisorisch abgedichteten Dach aus dem Gebäudeensemble des Klinik-Komplexes heraus. Knapp acht Jahre nach der Katastrophe zeichnet sich nun immerhin ab, wann die Ruine abgerissen wird.

Sechs Obergeschosse von Bettenhaus 1 werden abgerissen

Voraussichtlich 2026 beginnen die Arbeiten an dem Gebäude. Schon vor gut zwei Jahren hatte Klinik-Geschäftsführerin Tina Groll angekündigt, dass das vom Feuer 2016 zerstörte Bettenhaus 1 zurückgebaut wird. Die sechs Obergeschosse werden abgerissen, allein Erd- und Untergeschoss bleiben stehen und werden saniert. „Im Untergeschoss ist der Bau einer Küche vorgesehen. Im Erdgeschoss soll eine neue Personalkantine entstehen“, sagt Kliniksprecher Robin Jopp. Im ersten Obergeschoss, das neu errichtet wird, sollen Therapieflächen entstehen, „da wir zusätzliche Kapazitäten für die Rehabilitation von Patientinnen und Patienten schaffen wollen“, so der Sprecher.

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Nicht mehr genutzt wird der mehrstöckige Bettentrakt des Hauses 1. Ende Septemer 2016 war ein Feuer ausgebrochen und hatte Teile des Gebäudes zerstört. Alle Obergeschosse werden abgerissen.
Nicht mehr genutzt wird der mehrstöckige Bettentrakt des Hauses 1. Ende Septemer 2016 war ein Feuer ausgebrochen und hatte Teile des Gebäudes zerstört. Alle Obergeschosse werden abgerissen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Höher als bis zum ersten Obergeschoss hinaus soll es also nicht gehen? „Das ist der aktuelle Planungsstand“, so Jopp. Es könne sein, dass „noch ein weiteres Geschoss als Abschluss aufgesetzt wird“. Das entscheide sich im weiteren Planungsverlauf. Bis Ende 2028 soll der Umbau abgeschlossen sein. Zwölf Jahre wären dann nach dem Brand vergangen.

Kosten für Abriss und Sanierung geht in die Millionen

Ein langer Zeitraum, der – wie es heißt – den langwierigen Verhandlungen mit der Versicherung und dem umfangreichen Vorhaben geschuldet ist. Jopp: „Es handelt sich um ein komplexes Sanierungs- und Bauvorhaben, das umfangreiche Abstimmungen, Prüfungen und Vorplanungen erfordert.“ Mittlerweile hat das Universitätsklinikum ein Unternehmen beauftragt, mit dem es gemeinsam die Ausschreibungen für unterschiedlichen Aufgaben und Gewerke vorbereitet.

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Die Kosten für Abriss, Sanierung und Neubau werden in die Millionen gehen. Zahlen möchte das Haus derzeit nicht nennen; wohl um den Rahmen für die Angebote von Bewerbern einzelner Aufgaben nicht indirekt abzustecken.

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Noch vor Haus 1 wird ein anderes Gebäude auf dem weitläufigen Gelände modernisiert: Haus 5. Dort sollen nach dem Umbau die Verwaltung zentralisiert werden. Bislang ist sie über mehrere Gebäude verteilt. Mitte des vergangenen Jahres hatte es einen Wasserschaden im Untergeschoss gegeben. „Die Folgeschäden dieses Ereignisses sowie weitere Feuchtigkeitsschäden am Gebäude machen eine umgehende Sanierung notwendig, um weitere Schäden am Gebäude zu verhindern“, heißt es in einer Ausschreibung.

In Haus 5 wird künftig die Verwaltung eingerichtet

Die Sanierung von Haus 5 ist der Auftakt einer Reihe von baulichen Maßnahmen, die mehrere Gebäude der traditionsreichen Klinik auf den Stand der Zeit bringen sollen. „In den nächsten Jahren werden wir auch die weiteren älteren Bestandsgebäude einer genaueren Prüfung unterziehen und entsprechend den Erfordernissen unserer medizinischen Leistungsplanung sanieren“, kündigt der Kliniksprecher an. Geplant sei, die Pflegeschule in Haus 8 einzurichten und das Haus 4 zu sanieren, um dort eine moderne Pflegestation unterzubringen.

Zwei große Projekte hatte das Bergmannsheil 2018 und 2019 abgeschlossen. Erst wurde das Bettenhaus 2 fertiggestellt und später das Ersatzbettenhaus für 115 Personen, das fehlende Kapazitäten nach dem Brand ausgleichen sollte. Das viergeschossige Gebäude ist in Modulbauweise entstanden und steht auf der Fläche eines ehemaligen Parkdecks.

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