Bochum. Mehrere Kliniken im Ruhrgebiet mit einem Umsatz von 500 Millionen Euro streben eine enge Zusammenarbeit an. Betroffen sind 5400 Beschäftigte.

Im Ruhrgebiet bahnt sich eine große Krankenhaus-Fusion an. Die Evangelische Stiftung Augusta, die Diakonie Ruhr, die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel und das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid „prüfen, ihre Kräfte zu bündeln“, wie es heißt.

Fusion von sechs Kliniken mit 5400 Beschäftigten

Betroffen davon wären mehrere Kliniken an acht Standorten in Bochum, Gelsenkirchen, Castrop-Rauxel, Herne, Witten und Hattingen mit etwa 5400 Beschäftigten. Die Häuser unterhalten zusammen etwa 2400 Betten und haben einen Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro.

Beteiligte Revier-Kliniken haben eine Absichtserklärung unterzeichnet

Es gehe darum, „sich gemeinsam stark für den Strukturwandel der Krankenhäuser, die demografische Entwicklung, für die Fachkräftegewinnung und die Digitalisierung aufzustellen“, heißt es bei der Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, einem der Kooperationspartner, auf Anfrage dieser Zeitung. Augusta betreibt eine Klinik und ein Zentrum für Altersmedizin in Bochum und das Evangelische Krankenhaus in Hattingen. Zum neuen Verbund sollen außerdem das Evangelische Krankenhaus (EvK) Castrop-Rauxel, das EvK Herne in Mitte und Wanne-Eickel, das EvK Witten sowie das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen gehören.

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Geschäftsführungen und Aufsichtsgremien der Häuser haben über mehrere Jahre Kooperationsgespräche geführt und über Kooperationsperspektiven verhandelt, „zu denen auch eine gesellschaftsrechtliche Vernetzung gehören könnte“, wie es in Bochum heißt. Einzelheiten sollen in den nächsten Monaten entwickelt werden. „Dazu haben die beteiligten Partner eine Absichtserklärung unterzeichnet, die weitere Prüfungsschritte festlegt“, so Hendrik Schöpper, Referent der Augusta-Geschäftsführung in Bochum.

Werner Bitter, scheidender Chef der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel, hat gegenüber der WAZ bereits von einer Fusion zum 1. Januar 2024 gesprochen.

Kliniken haben einen Jahresumsatz von fast 500 Millionen Euro

Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel betreibt das Evangelische Krankenhaus (EvK) Castrop-Rauxel und das EvK Herne mit den Standorten Herne-Mitte und Herne-Eickel sowie das EvK Witten mit insgesamt 1133 Betten, 28 Kliniken, drei Tageskliniken und drei Kurzzeitbehandlungszentren. Sie beschäftigt als einer der größten evangelischen Arbeitgeber im Ruhrgebiet mehr als 2900 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt etwa 204 Millionen Euro.

Die Augusta-Kliniken Bochum und Bochum-Linden verfügen über 567 Betten. Jährlich werden etwa 25.000 Patienten stationär behandelt. Das EVK Hattingen hat 294 Betten und behandelt stationär jährlich mehr als 11.000 Patienten. Der Jahresumsatz der drei Häuser liegt bei etwa 200 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl bei mehr als 1300.

Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen hat 442 Betten auf 20 Stationen in 16 Kliniken. Die fast 1160 Mitarbeitenden behandeln jährlich etwa 17.000 stationäre und mehr als 75.000 ambulante Patienten. Der Jahresumsatz liegt bei 80 Millionen Euro.