Bochum. Die Musikshow „Impossible Space“ im Planetarium Bochum zieht die Besucher in einen Rausch aus Musik und Bildern. Mancher bleibt benebelt zurück.
Rasante Weltraum-Szenen, bombastische Klänge: Das Planetarium Bochum hat eine neue Musikshow. „Impossible Space“ (zu Deutsch etwa: Unmöglicher Raum) lautet der geheimnisvolle Titel. Bei der Premiere am Dienstagabend im nahezu ausverkauften Saal prasseln rund eine dreiviertel Stunde lang traumschöne Computeranimationen auf die Besucher ein, denen beim Blick in die riesige Kuppel nicht selten der Atem stockt. Der Jubel ist groß, doch es gibt auch kritische Stimmen.
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Von Queen bis Pink Floyd: Musikshows sind erfolgreich
Musikshows gehören im Planetarium fest ins Programm. Natürlich nimmt das Sternentheater an der Castroper Straße seinen Bildungsauftrag ernst und liefert immer wieder informative Programme zum Nachdenken (wie zuletzt „Unsere himmlische Geschichte“). Doch seien wir ehrlich: Den weitaus größeren Spaß macht es, wenn man sich einfach in den Sessel fallen lassen kann, um unter dem imposanten Sternenhimmel entspannter Musik zu lauschen.
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Entsprechend vielfältig ist das Angebot: Es gibt etwa die „Pop-Space“ oder die „Classic-Space“ mit klassischen Werken. Besonders beliebt sind die Queen-Abende sowie „The Dark Side of the Moon“ mit dem legendären Album von Pink Floyd. Die Vorstellungen sind seit der Premiere vor über einem Jahr permanent ausverkauft.
Auch die Musikshows der beiden Künstler Rocco Helmchen und Johannes Kraas genießen unter treuen Planetarium-Fans einen exzellenten Ruf. Als Kreativduo arbeiten der Visual Artist aus Bottrop und der Sounddesigner aus Münster schon seit 15 Jahren zusammen. Ihre Produktionen sind in Planetarien und Dome-Theatern weltweit zu sehen, fünf brachten sie bereits nach Bochum.
Musik und Bilderflut gehen Hand in Hand
Das Besondere: Bei ihnen gehen Musik und Bilderflut tatsächlich Hand in Hand. Während andere Musikshows oft daran kranken, dass die Songs und die gezeigten Animationen unter der Kuppel keine wirkliche Einheit bilden, sind ihre Aufführungen perfekt aufeinander abgestimmt.
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Dabei gehe der Premiere oft eine schier endlose Tüftelei voraus, berichten die beiden. „Von der Idee bis zum fertigen Stück dauert es etwa ein Jahr“, sagt Rocco Helmchen. „Wir schicken uns zunächst nur Bilder und Soundschnipsel hin und her. Bis am Ende alles passt, ist es ein spannender, aufregender Prozess, bei dem wir uns gelegentlich auch mal in die Haare bekommen.“
Ihr neuer Streich „Impossible Space“ funktioniert auf zweierlei Weise: Entweder klappt man einfach nur die Rückenlehnen nach hinten und lässt sich bis zum Ende der Vorstellung vortrefflich berieseln. Oder man versucht tatsächlich, einen tieferen Sinn hinter den vielen schönen Bildern zu entdecken, was nicht ganz leicht ist. Von „unserer eigenen Welt als Teil des Universums“ wollen die beiden Künstler berichten: Somit geht die Reise von den Atomen in unseren Körpern bis zu den unerreichbaren Welten in fernen Galaxien.
Im Rausch der Bilder
Wie auch immer man diesen Abend erleben möchte: Der Rausch der Bilder ist famos. Rocco Helmchen hat die 600 Quadratmeter große Kuppel fest im Griff und bespielt sie souverän. Die Musik von Johannes Kraas fügt sich nahtlos ein, zitiert in ihrem Hang zum Bombast gelegentlich Vorbilder wie Jean-Michel Jarre und Vangelis. Nur der einzige Song des Abends ist ein ziemlicher Schmachtfetzen, gesungen von einer betörenden KI-Stimme.
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Der Beifall am Ende ist groß. „Absolut wunderbar!“, sagt ein Zuschauer, während eine andere beim Hinausgehen leicht kritisch anmerkt: „Die Szenen wiederholten sich, am Ende war es immer das Gleiche.“ Ein junger Mann meint grinsend: „Das war wie ein LSD-Trip.“
Die nächsten Spieltermine
Die nächste Vorstellung von „Impossible Space“ ist am Freitag, 21. Juni, um 19.30 Uhr im Planetarium, Castroper Straße 67, zu sehen. Weitere Termine: Sonntag, 30. Juni, um 20 Uhr, sowie 3. und 20. Juli, 2. und 14. August.
Dauer: ca. 45 Minuten. Karten (12,25 Euro, ermäßigt 10,25 Euro) unter 0221 / 280 214 und planetarium-bochum.de