Bochum. An der U-Bahn-Station Bermudadreieck in Bochum steht die Rolltreppe seit einem Jahr still. Was die Bogestra nun plant, um das Problem zu beheben.

Seit August letzten Jahres ist die Rolltreppe zum U-Bahnhof Bermudadreieck / Musikforum (Linie 308/318) zwischen Rewe und der Straße Kerkwege außer Betrieb. Und noch immer bleibt offen, wann sie wieder rollen wird.

In Absprache mit der Bogestra erklärte die Verwaltung jetzt in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte nach einer Anfrage der FDP, dass allein die Fehlersuche sehr aufwendig war, bis feststand, dass die Ursache im Bereich der elektrischen Motorleitung liege. Es wurden Firmen zur Unterstützung hinzugezogen, die dann die defekte Leitung ausgetauscht haben.

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Im Zuge dieser Arbeiten wurden ein Schädlingsbefall durch Ratten sowie weitere Nagerschäden entdeckt, sodass die Fahrtreppe weitere Schäden im Kabelbaum aufwies und bisher nicht in Betrieb gehen kann. 

Hinterlassenschaften der Ratten mussten speziell gereinigt werden

Die Beseitigung dieses Schädlingsbefalls dauerte mehrere Wochen. Um an der Fahrtreppe überhaupt weiterarbeiten zu können, mussten derweil die Hinterlassenschaften der Ratten in der Fahrtreppe und der Betriebsräume umfassend speziell gereinigt werden. Auch diese Arbeiten kosteten viel Zeit. 

Die Bogestra holte Angebote von Firmen zur Instandsetzung ein und musste sich auch hier gedulden. Das Ergebnis: Die Rolltreppensteuerung und sämtliche Kabelbäume und somit die zusammenhängende Sensorik müssen umfassend und sehr kostenintensiv erneuert werden, um den Betrieb überhaupt wieder herstellen zu können. 

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Da die Rolltreppe nun schon so lange stillsteht, verschlechtert sich die Situation zusätzlich, wie Stadtsprecher Peter van Dyk bestätigt. Sie ist der Witterung ausgesetzt, Teile sind verschlissen. Um sie jetzt wieder ins Rollen zu bringen, sind weitaus größere Reparaturaufwendungen notwendig als etwa noch vor einem Jahr.

„Da der Gesamtinstandsetzungsbedarf sehr groß und mit hohen Kosten verbunden ist, werden im Fachbereich derzeit die laufenden Kosten für die Wirtschaftlichkeit geprüft“, so van Dyk. Sobald die Daten vorlägen, werde entschieden, ob die Fahrtreppe instandgesetzt oder komplett erneuert werden müsse.

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Bogestra-Pressesprecher Christoph Kollmann erklärt auf Anfrage: „Das ist leider nach wie vor der aktuelle Stand. Wir konnten noch keine befriedigende Lösung finden. Die Prüfung, ob die Fahrtreppe instandgesetzt oder komplett erneuert wird, ist noch im Gange.“

Auch der Aufzug an Bochumer Haltestelle war ungewöhnlich lange defekt

Die Fahrgäste können inzwischen zumindest den Aufzug an dieser Haltestelle wieder nutzen. Auch er war lange außer Betrieb, vom 23. Oktober 2023 bis zum 2. Mai dieses Jahres. Dass ein Aufzug so lange stillsteht, sei in diesem Fall auch nur eine sehr unglückliche Ausnahme, betont das Tiefbauamt. 

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Der Aufzug ist 22 Jahre alt und weist noch eine Technik auf, die es so heute nicht mehr gibt; Ersatzteile seien schwer zu bekommen, so die Stadt Bochum. Der Steuerungsfehler ließ sich nicht beheben. Schließlich konnte der Aufzug mithilfe der Herstellerfirma instandgesetzt werden, die nach einem langen Zeitraum noch Ersatzteile auftreiben konnte. Der Stillstand verlängerte sich, da noch weitere Reparaturen anstanden, etwa an der Tür durch Vandalismus.

Damit sich die Ausfälle in Zukunft nicht wieder häufen, ist geplant, den Aufzug komplett zu erneuern.