Mülheim. Ob Flüchtlingskrise, Schließung der VHS oder Pandemie: Mülheims VHS-Chefin Annette Sommerhoff hatte viele harte Nüsse zu knacken. Nun geht sie.
Seit Mai 2015 leitet Annette Sommerhoff die Mülheimer Volkshochschule. Zum 31. August 2023 gibt sie ihr Amt auf, scheidet aus dem Dienst der Stadt aus. Bei ihrer Verabschiedung am Montag im Bildungsausschuss wurde deutlich: „Die Zeit war nicht immer ganz leicht.“ Es sei „viel Unerwartetes“ passiert, so Sommerhoff, doch das Team und sie hätten vor allem immer eine Botschaft senden wollen: „Wir sind da. Und versuchen, möglich zu machen, was möglich ist.“
Die Flüchtlingskrise zu Beginn ihrer Amtszeit, die Schließung der VHS an der Bergstraße im September 2017 wegen Brandschutzmängeln, die Suche nach einer neuen Bleibe, der Umzug an die Aktienstraße, die Corona-Pandemie: „Die Herausforderungen waren groß“, weiß auch Gabi Hawig, Vorsitzende des Bildungsausschusses. Doch Sommerhoff, die aus persönlichen Gründen ausscheide, habe die Probleme mit Bravour gelöst. Trotz aller Widrigkeiten sei es ihr gelungen, „vielfältige, abwechslungsreiche Kurse anzubieten, kreative Ideen umzusetzen“. Sommerhoff habe „stets nach vorn geschaut“.
Mülheims scheidende VHS-Chefin ist für warme Willkommenskultur bekannt
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So habe sie in der Pandemie dafür gesorgt, dass die VHS rasch auf Online-Unterricht umstellen konnte. „Damit hat diese einen weiten Sprung nach vorn gemacht“, lobte Hawig. „Digitale Lernangebote sind mittlerweile fester Bestandteil des Programms.“ Mit der nun scheidenden Leiterin sei eine warme „Willkommenskultur“ verbunden. Ihr Engagement habe sich voll und ganz bezahlt gemacht: „Das sieht man auch an den wieder deutlich steigenden Anmeldezahlen.“
Sommerhoff selbst war es immer wichtig, „dass wir Bildung für alle liefern“, betonte sie im Ausschuss, „auch für die Menschen, die nicht automatisch in eine Volkshochschule kommen“. Sie setze darauf, dass Kooperationen ausgebaut und die Angebote immer bekannter werden. Beim Ausschuss bedankte sie sich für „offene Ohren“ und für „wohlwollende, aber durchaus auch kritische Anmerkungen“. Laut Bildungsdezernent David Lüngen beginnt „zeitnah“ die Suche nach einem Nachfolger, einer Nachfolgerin.