Mülheim. . Annette Sommerhoff ist die neue Leiterin der VHS. Fast 20 Jahre lang stand sie an der Spitze der Ev. Familienbildungsstätte.
Mit 51 Jahren wollte sie noch einmal etwas Neues anfangen: Annette Sommerhoff wird ab Mai neue Chefin der VHS in Mülheim. Auf die bundesweite Ausschreibung waren mehr als 60 Bewerbungen bei der Stadt eingegangen. Sommerhoff tritt die Nachfolger von Günter Wrede an. Das Auswahlgremium war sich einig, mit ihr die „eindeutig qualifizierteste Kandidatin“ gefunden zu haben, um die Mülheimer VHS erfolgreich zu entwickeln.
In Sachen Weiterbildung kennt die 51-Jährige sich seit vielen Jahren aus, seit fast 20 Jahren leitet sie die Evangelische Familienbildungsstätte, in der Arbeitsgemeinschaft Weiterbildung hatte sie lange den Vorsitz. „Und mit der VHS haben wir schon immer kooperiert.“ Bildungsdezernent Ulrich Ernst bezeichnet sie als „Expertin in Sachen Weiter- und Erwachsenenbildung.“
„VHS muss gesellschaftliche Trends aufgreifen“
Annette Sommerfeld stammt aus St. Augustin bei Bonn, in Aachen hat sie Sozialarbeit studiert und das Diplom gemacht, seit Anfang der 90er Jahre lebt sie in Mülheim. Erinnert sie sich noch an ihren ersten VHS-Kurs? „Lange, lange her. Es war ein Computerkurs.“ Ehrenamtlich engagiert sie sich in Mülheim für die Alzheimer Gesellschaft, wo sie die Vorsitzende ist, großes Engagement zeigte sie bislang auch für die Mülheimer Tschernobyl-Initiative. Im Revier ist sie längst zuhause, deshalb sagt sie auch nach Hobbys befragt: „Die vielen Möglichkeiten des Ruhrgebiets nutzen.“
Die VHS in Zahlen
Rund 15 500 Teilnehmer registrierte die VHS im vergangenen Jahr. Mit dieser Größenordnung wird auch für dieses und das kommende Jahr geplant.
Beschäftigt sind bei der VHS 20 feste Mitarbeiter. Der weitaus größte Teil des Kursangebotes wird über Honorarkräfte abgedeckt.
Rund 9000 Unterrichtsveranstaltungen wurden im Jahr 2014 angeboten sowie 5000 Einzelveranstaltungen.
Ihr großes Ziel in Mülheim ist es, möglichst viele Menschen in der Stadt für ein lebenslanges Lernen zu begeistern und zu gewinnen. „VHS kann etwas für alle Menschen sein.“ Demografischer Wandel, Zuwanderung, Migration werden zu den wichtigen Themen von morgen gehören. Von Modethemen mag sie nicht reden, wohl aber von gesellschaftlichen Entwicklungen, die eine VHS aufgreifen muss.
"Weiterbildung braucht in der Stadt einen zentralen Ort"
Auch die VHS selbst sieht sie als „lernende Einrichtung“. Mit der Volkshochschule übernimmt sie in der Stadt allerdings zunächst keine leichte Aufgabe. Seit gut zwei Jahren wartet die Politik auf ein Konzept, wie die VHS künftig aussehen und vor allem auch wo sie stattfinden soll. Ulrich Ernst ist überzeugt: „Mit Annette Sommerhoff bekommt die VHS eine Leiterin, die auch die Mülheimer Sozialräume gut kennt.“
Sie selbst kündigt zwei Dinge an: Sie will sich mit ihrem künftigen Team zügig über die inhaltliche Ausrichtung unterhalten und danach will sie sehen, welcher Raumbedarf erforderlich ist. Wichtig ist ihr: „Weiterbildung braucht in der Stadt einen zentralen Ort und ein zentrales Gebäude.“ Das sei auch für eine Stadt wichtig. Aber ihr schweben auch Veranstaltungen in den Stadtteilen vor. Damit liegt sie auf einer Linie mit dem Dezernenten. Ob das zentrale Gebäude am jetzigen Standort auch das künftige sein wird, dürfte sich bald klären.