Mülheim. . Im Bildungsausschuss machten Dezernent Ernst und VHS-Leiterin Sommerhoff mehr als deutlich: Es muss endlich ein Interimsstandort gefunden werden.

Wird nicht ganz bald ein Interimsstandort für die seit September 2017 wegen baulicher Mängel geschlossene Heinrich-Thöne-Volkshochschule (VHS) gefunden, könnte deren Existenz auf dem Spiel stehen. Das machten im Bildungsausschuss am Montag VHS-Leiterin Annette Sommerhoff und Bildungsdezernent Ulrich Ernst klar.

Handeln sei das Gebot der Stunde, betonte Ernst, denn die Lage sei alles andere als berauschend. „Wenn wir nicht bald fündig werden, ist die VHS in einem Jahr vielleicht nicht mehr da.“ Laut Sommerhoff waren für das Anfang dieser Woche gestartete 1. Semester 2018 insgesamt 241 Kurse vorgesehen. Im Vergleichszeitraum 2017 waren es noch 462 Kurse gewesen. Trotz nahezu halbierter Zahlen sei es nicht gelungen, alle Angebote zu belegen: „Stand Ende letzter Woche mussten wir bereits zehn Prozent der Kurse absetzen – es gab einfach nicht genug Anmeldungen.“

Verlust von Dozenten, Rückgang der Anmeldezahlen

Sommerhoff hatte den Ausschussmitgliedern zuvor in Erinnerung gerufen, wie man schon kurz nach der Schließung im Spätsommer erste Ersatzräume aufgetan hatte, vor allem für prüfungs- und förderrelevante Angebote: etwa am Berufskolleg Stadtmitte, am Gymnasium Broich, im Historischen Rathaus, an der Realschule Stadtmitte. Neu hinzugekommen seien nun Räume im Haus des Sports. Für viele Bildungsbereiche sei Ersatz gefunden worden, „für die EDV-Kurse aber gab es gar nichts Passendes“.

Dass sich das Geschehen aktuell auf viele Standorte verteile, habe negative Folgen: „den Verlust von Dozenten, den Rückgang von Anmeldezahlen“, so Sommerhoff. Die aufwendige Logistik sei problematisch, das aktuelle System verhindere den notwendigen, regelmäßigen Austausch zwischen Teilnehmern, Dozenten, Programmbereichsleitern. „Unser Leitgedanke ,Bildung und Begegnung’ wird bei einer Verteilung auf so viele Standorte aufgelöst“, so die VHS-Leiterin. Man dürfe nicht vergessen: „Für ihre Kursentgelte erwarten unsere Kunden eine zeitgemäße Ausstattung und ein entsprechendes Lernumfeld.“

Am 22. Februar entscheidet der Rat über Mieträume

Aktuell als Interimsstandorte im Gespräch sind, wie berichtet, die zweite und dritte Etage der „Broicher Mitte“ sowie das Gebäude gegenüber der einstigen Feuerwache an der Aktienstraße in Kombination mit Räumen über dem Restaurant „Alex“ an der Schloßstraße. Am 22. Februar entscheidet der Rat.