Gelsenkirchen. Auf einen Kaffe mit der Gelsenkirchener Polizei: Wie der neue Bürger-Talk ankam, was die Menschen bewegt.
Polizeibeamte im Gespräch mit Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürgern bei Kaffee und Tee: Diese Idee kam zum Auftakt am Mittwoch auf dem Neumarkt in der Altstadt gut an. Die große Resonanz auf „Coffee with a Cop“ bestätigte Polizeipräsidentin Britta Zur in ihrem Wunsch, solche Formen des Austausches künftig häufiger zu veranstalten.
Gelsenkirchener Polizeipräsidentin Britta Zur will weitere Bürger-Talk-Formate etablieren
„Ich bin sehr froh darüber, wie gut diese Aktion bei den Menschen ankommt“, sagte Polizeipräsidentin Britta Zur, nachdem bereits nach kurzer Zeit einige Dutzend Menschen den Weg zum Stand gefunden hatten. Über die sozialen Medien Facebook und Twitter geht auch die Gelsenkirchener Polizei bereits seit längerem neue Wege zum Austausch mit der Bürgerschaft, Zur hatte unter anderem per Videosprechstunden den Kontakt gesucht.
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Nichts geht aber über das direkte Gespräch „auf Augenhöhe“, wie Zur sagt. Deshalb will Gelsenkirchens Polizeichefin künftig solche und ähnliche Formate etablieren, etwa bei Diskussionsrunden mit Publikum an verschiedenen Veranstaltungsorten der Stadt. Am Donnerstag, 23. Dezember, ist die Polizei mit Britta Zur von 10 bis 15 Uhr im Robinenhof, unweit des Marktplatzes in Buer.
Gelsenkirchener Bürgerthemen: Schutz vor Taschendieben, Handy-Klau, E-Räder und Polizei-Karriere
Dass Gesprächsbedarf da ist, das haben die Polizistinnen und Polizisten am Stand neben dem Oldtimer-Kaffee-Truck bestätigt. „Das Spektrum der Themen war breit“, erzählen zwei Einsatzkräfte. „Schutz vor Taschendieben, Gewalttätern, Einbrechern und wirksame Maßnahmen gegen Handy-Klau“ standen ganz oben auf der Anliegen-Liste.
Junge Menschen oder Eltern haben zudem nach den Einstellungsvoraussetzungen für eine Karriere bei der Polizei gefragt, der Unterschied zwischen „Pedelec, E-Bike und E-Scooter“ stand ebenso im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, die sich bei einer Tasse Kaffee über Mindestalter, Kennzeichen- und Versicherungspflicht aufklären ließen.
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NRW-Innenministerium übernimmt US-amerikanisches Format für mehr Bürgernähe
Die Beamten haben zudem bemerkt, dass bei recht vielen Menschen die Hemmschwelle, Polizistinnen und Polizisten anzusprechen, noch recht hoch ist. Die ungezwungene Atmosphäre zwischen Stehtisch und Einsatzwagen trug dazu bei, dieses Zögern zu brechen. Abseits den Polizeialltags. Denn meist erleben Bürger Polizisten ja bei einem Einsatz, bei dem Strafe oder Ermahnung die Folge sind – etwa bei Verkehrskontrollen.
Ursprünglich sollte „Coffee with a Cop“ in Gelsenkirchen am 11. November starten, wie die Polizeipräsidentin berichtet. Die Corona-Pandemie hat diese Pläne aber zunächst über den Haufen geworfen. Die Aktion geht auf eine Initiative des Innenministeriums NRW zurück und ist angelehnt an ein ähnliches Bürger-Format nach US-amerikanischem Vorbild.