Mülheim. Silvester steht bevor. Damit der Abend auch ohne Party unvergesslich wird, kommen hier Cocktailrezepte zum Jahreswechsel vom Mülheimer Profi.

Cocktailshaker, Mixlöffel, Eiswürfel und verschiedenste Flaschen voll Likör und Säften – dort fühlt sich Dominik Kleinebrahn wohl. Der gelernte Barkeeper arbeitet seit Mai diesen Jahres im Leonardo, dem Café und Cocktailbar an der Schloßstraße. Er ist sowohl im Service, als auch an der Bar tätig: „Ich bin quasi für alles bereit“, grinst er. Heute stellt er uns drei Silvester-Drinks zum Nachmachen vor.

Denn auch bei einer kleinen Silvesterfeier mit maximal zehn Leuten, im Rahmen der Coronaschutzverordnung, haben selbstgemischte Cocktails immer einen Wow-Effekt. Und ein spektakulär aussehender Cocktail ist gar nicht so schwer selbstzumachen. Um die Gäste zum Staunen zu bringen, braucht man lediglich die richtigen Zutaten.

Der Ipanema: Die leckere alkoholfreie Variante

Als erstes präsentiert Kleinebrahn einen Klassiker ohne Alkohol: Den Ipanema, die alkoholfreie Version eines Caipirinha. Man nehme: Eine geachtelte Limette, 2 cl braunen Rohrzucker und ein großes Glas. Die zwei Zutaten werden auf dem Boden des Glases gründlich zerstampft, damit die Limette ihren Saft abgibt. Kleinebrahn tut dies mit einem sogenannten „Stößel“ – wer aber kein solchen Cocktailstampfer besitzt, dem rät er einfach zu einem Löffel: „Mit etwas mehr Geduld geht das auch.“ Anschließend gebe man zwei Schaufeln Crasheis, 4 bis 5 cl Ginger Ale und 2 bis 3 cl Maracuja-Saft in das Glas.

Leonardo am Silvesterabend geschlossen

Die Mitarbeiter des Leonardos dürfen am Silvesterabend selbst ins neue Jahr feiern: Das Leonardo schließt am 31. Dezember um 16 Uhr seine Türen. Am 1. Januar wird jedoch um etwa 13 Uhr schon wieder geöffnet.

Dominik Kleinebrahn weiß noch nicht, was er am Silvesterabend machen wird. „Hoffentlich bin ich nicht im Krankenhaus bei meiner Frau, denn dann wäre das Kind zu früh auf der Welt“, lacht er. Vielleicht findet man ihn also an der eigenen Cocktailbar, wie er Cocktails für seine Freunde mixt.

Rajesh Luthra, Inhaber vom Leonardo, weiß, was das Besondere an Cocktails ist: „Man trinkt Cocktails nicht wie Bier, sondern genießt viel mehr und verbringt eine gesellschaftliche Zeit.“

Dann alles gründlich verrühren, sodass die Limetten und der Rohrzucker sich im ganzen Glas verteilen. „Jetzt noch ein schönes Krönchen aus Eis“, erklärt Kleinebrahn, füllt das Glas mit Crasheis auf und dekoriert anschließend mit einer Limettenscheibe und einem Strauß Minze. Bei der Deko kann sich natürlich jeder kreativ austoben, traditionell seien aber die Limette und Minze. Und fertig ist ein leckerer Cocktail ohne Alkohol. Übrigens: Der Ipanema ist nach einem Strand in Rio de Janeiro benannt und bedeutet übersetzt „aufgewühltes Wasser“.

Für alle, die es stärker mögen: Der Zombie

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„Jetzt kommt ein Cocktail für alle, die es stärker haben möchten: Der Zombie“, grinst Kleinebrahn. Zu Beginn füllt er ein Longdrinkglas mit Eis und stellt es zu Seite – das Eis ist zum Vorkühlen, damit der Cocktail nachher schön kalt bleibt. Für den Zombie holt Kleinebrahn den Cocktailshaker hervor und gibt zwei Schaufeln, also etwa ein dreiviertel Glas, Crasheis hinein. Dann kommt der eigentliche Spaß hinzu: 2 cl Lime Juice, 2 cl weißer Rum, 2 cl brauner Rum, 1 cl 73er Rum und 1 cl Kirschlikör – an Alkohol spart der Zombie nicht. Abschließend noch 3 cl Ananassaft und 3 cl Orangensaft, und dann wird geshaked. Kleinebrahn schüttelt den Cocktail mit einer gekonnten Bewegung nahe am Ohr, um das Eis in Bewegung zu hören: „Da hat aber jeder seine eigene Technik.“

Barkeeper Dominik Kleinebrahn mixt im Mülheimer Leonardo an der Schloßstraße einen Ipanema, einen Gin Fizz und einen Zombie-Drink – die Rezepte stellt er unseren Lesern zum Nachmixen zur Verfügung.
Barkeeper Dominik Kleinebrahn mixt im Mülheimer Leonardo an der Schloßstraße einen Ipanema, einen Gin Fizz und einen Zombie-Drink – die Rezepte stellt er unseren Lesern zum Nachmixen zur Verfügung. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Eine Alternative für Leute ohne Cocktailshaker im Haushalt: Die Mischung ganz fest und doll umrühren. Das ist wichtig, damit sich Rum und Saft gut vermischen. Nach dem Shaken gießt Kleinebrahn den Inhalt schwungvoll in das vorgekühlte Glas. Die Deko ist ein besonderes Highlight: Neben einer Ananasscheibe am Glasrand wird eine ausgepresste Limettenhälfte mit braunem Rum gefüllt. Dieser wird anschließend angezündet, sodass den Zombie eine echte Flamme ziert. „Wenn Gäste das sehen, ziehen viele sofort begeistert das Handy, um ein Foto zu machen“, lacht Kleinebrahn.

Der Gin Fizz: Ein edler Cocktail für Genießer

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Einen dritten Cocktail hat er noch für uns: Den Gin Fizz, ein Klassiker, aber dennoch sehr edles Getränk. Dieses mal wird ein hohes Gin Tonic Glas gewählt, alternativ könne man auch einfach ein Rotweinglas nehmen. In das Glas kommt ein großer runder Eiswürfel, welcher einen edlen Eindruck macht. Gäste seihen davon immer beeindruckt, weiß Kleinebrahn. Solche Eiskugeln gebe es auch im Discounter zu kaufen.

In das Glas kommt nun: 2 cl weißer Rohrzuckersirup, eine ausgepresste Zitrone und 4 cl Gin – welche Sorte sei egal, jeder kann seinen Lieblings-Gin nehmen. Wer gerade keinen Rohrzuckersirup im Haus hat, kann auch einfach 2 Zuckerwürfel mit Wasser verrühren. Abschließend wird das Glas mit Sprudelwasser aufgefüllt – nach Geschmack 5 bis 8 cl – und fertig ist der Gin-Fizz. Kleinebrahn dekoriert das Glas elegant mit Zitronenschale. „Was viele nicht wissen: Gin kommt gar nicht, wie die meisten denken, aus England, sondern ursprünglich aus den Niederlanden“, erzählt Kleinebrahn.

„Wenn ein Gast sich über den Cocktail freut, dann freue ich mich auch“

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Er hat in seinen acht Jahren Gastronomieerfahrung einiges über Cocktails gelernt, war auf vielen Schulungen und Lehrgängen. Seit er 19 Jahre alt ist, arbeitet er als Barkeeper und Kellner, inzwischen sogar hauptberuflich. Anfang des Jahres hat er vom Alex ins Leonardo gewechselt und ist sehr glücklich mit seinem Job: „Wenn ich einen Cocktail zu einem Gast bringe, und er freut sich, dann freue ich mich auch.“

Cocktails zu machen ist inzwischen eine echte Leidenschaft für ihn geworden. Bei sich Zuhause hat er sogar eine eigene Bar, an welcher er auch gerne neue Kreationen ausprobiert. „Ich liebe beim Cocktailmixen diesen ständigen Ansporn, Höchstleistungen zu erreichen“, so Kleinebrahn. Sein Cocktailzimmer muss bald jedoch in den Keller weichen, denn der Raum wird zum Babyzimmer umgebaut: Kleinebrahn wird schon bald Vater. Ein Tipp von ihm an unsere Leser für einen erfolgreichen und schönen Silvesterabend: „Gesellschaftsspiele, Sing Star und dabei gemeinsam Cocktails mixen.“ Das habe er mit Freunden auch schon häufig gemacht.