Essen. . Pures Anfängerglück bescherte Uwe und Wilson Gonzalez Ochsenknecht beim „Wer wird Millionär?“-Promi-Doppel eine halbe Million Euro. Nach einem ziemlich trotteligen Start spielten Vater und Sohn auf Risiko und hängten damit die anderen Promis Sonja Zietlow, Dirk Bach, Oliver Kalkofe und Achim Mentzel ab.

Ein Nachwuchsschauspieler auf Nikotinentzug, ein allwissender Ehemann und das Rätsel darum, wie schwer Hoden sein können, bekamen RTL-Zuschauer beim ersten „Wer wird Millionär?“-Promi-Doppel zu sehen. Dieses Mal nämlich durften die Prominenten jeweils zu zweit gegenüber von Günther Jauch Platz nehmen. Was nicht unbedingt hieß, dass auch der Gewinn doppelt so hoch ausfiel wie sonst.

Den Anfang machten zwei Herren in Schwarz, Fernseh-Satiriker Oliver Kalkofe und sein Freund und Opfer, der Schlagersänger Achim Mentzel. Ihre vier Joker hatten die beiden ganz schnell aufgebraucht, beispielsweise bei der Frage, was Probiotika in Joghurts, kennzeichne. Eine Münsteraner Biologiestudentin half Kalkofe und Mentzel auf die Sprünge: Lebende Mikroorganismen seien es natürlich. Kein Zweifel, dass diese Antwort richtig war, meinte Kalkofe, der selbst in Münster studiert hat: „Studenten aus Münster kann man vertrauen!“

1,4 Kilogramm Hoden? Eher nicht

Für mehr Kopfzerbrechen sorgte die Frage, was bei einem 70 Kilo schweren Mann zwei Prozent seines Körpergewichts ausmache: A: Gehirn; B: Herz; C: Nieren oder D: Hoden. „1,4 Kilo Hoden ist doch schon eine Menge“, rechnete Oliver Kalkofe schnell aus. Schließlich kamen die beiden mit Hilfe des 50:50-Jokers auf die richtige Antwort: das Gehirn.

Schließlich wussten Kalkofe und Mentzel aber nicht, dass auf dem Gelände, auf dem Alfred Nobel in seiner Sprengstofffabrik das Dynamit erfunden hat, heute das Kernkraftwerk Krümmel steht. Sie gaben auf und gewannen 125.000 Euro, die zur Hälfte der Kinderschutzengel Berlin und einem Förderverein für Jugendmedizin in Cottbus gespendet werden.

Dirk Bach und Sonja Zietlow beschäftigt bei RTL „Kopulation mit Gegenzunge“

Sichtlich guter Laune ließen anschließend die Dschungelcamp-Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach die ersten 4000 Euro hinter sich. Bei der Frage nach einer beliebten Frisur aus den 90ern musste Günther Jauch als Haarmodel herhalten und bekam von Zietlow eine – wenn auch nur sehr kleine – Asi-Palme verpasst.

Erst bei der 125.000-Euro-Frage kamen die beiden Moderatoren ins Schwitzen. Welcher Fachmann es mit einer „Kopulation mit Gegenzunge“ zu tun habe? Bach und Zietlow schwankten zwischen dem Orgelbauer und dem Obstgärtner und holten sich schließlich Hilfe bei einer Lehrerin aus dem Publikum. Die wirkte mit ihrer Orgelpfeiffen-Theorie aber nicht besonders glaubwürdig, so dass als letzter Joker Sonja Zietlows Ehemann Jens Oliver Haas (schreibt die Gags für das Dschungelcamp) ans Telefon geholt wurde. Wie von Zietlow vorher angekündigt hatte der den Begriff schon einmal irgendwo gehört, tippte zuversichtlich auf den Obstgärtner und lag damit vollkommen richtig. „Mein Mann!“ freute sich die Moderatorin, „Den würde ich glatt wieder heiraten!“ Der kaiserliche Erlass, der Soldaten ab 1913 verbot, in Uniform Tango zu tanzen, war am Ende aber doch zu schwer zu erraten. Gewinn des Dschungel-Teams: 125.000 Euro.

Jungschauspieler Wilson Gonzalez Ochsenknecht auf Nikotin-Entzug

Jetzt wird’s langweilig, dachte man, als Schauspieler Uwe Ochsenknecht und sein Sohn Wilson Gonzalez schließlich an der Reihe waren. Uwe Ochsenknecht war, anders als viele der Kandidaten, ein absoluter Neuling in der Show. Bei den ersten Fragen grübelte er lange, etwa als es darum ging, wovon man nicht mehr als vier habe: Urgroßväter (natürlich richtig), Enkel, Cousins oder Onkel. „Überlegst du da jetzt echt so lange?!“ staunte Sprössling Wilson Gonzalez.

Dieser hingegen wurde vom Nikotinentzug geplagt und jammerte mehrfach: „Ich brauche jetzt ein Kippchen.“ Seine Antworten begründete der Teenie-Schwarm gerne mit: „Das hört sich für mich am schönsten an.“ Etwa bei der 125.000-Euro-Frage, in der es darum ging, welches Symptom oft in Zusammenhang mit Blutarmut auftrete. „Nonnensausen“ klingt im Ohr eines Betroffenen vielleicht nicht so schön, Wilson Gonzalez ließ sich jedoch von dem Wort überzeugen. Nachdem auch eine Psychologin aus dem Publikum für diese Antwort stimmte, waren die beiden Schauspieler überzeugt und lagen damit richtig.

Moderator Jauch rauft sich die Haare: „Das ist völlig gaga, wie die spielen!“

„Was bekam man beim Verkaufsstart 1880 in Deutschland zum Preis von einer Mark?“ lautete die Frage für eine halbe Million. A: Duden; B: Glühbirne; C: Currywurst; D: Fotoapparat. Erst spekulierten die beiden, dann nahmen sich sicherheitshalber doch den 50:50-Joker, weigerten sich aber, auch noch das Publikum zu befragen. Moderator Günther Jauch verzweifelte derweil, weil besonders Uwe Ochsenknecht seinen letzten Joker für die Million-Frage aufsparen wollte und nicht realisierte, dass er auf 500 Euro zurückfallen könnte. Also tippten beide auf Antwort A – und gewannen 500.000 Euro! Jauchs einziger Kommentar: „Das ist völlig gaga, wie die spielen! Harakiri!“

Nicht beantworten konnten die Ochsenknechts die Frage nach dem ersten Staatsoberhaupt, das 1954 offiziell die BRD besuchte. Das Publikum stimmte richtig für Kaiser Haile Selassi, obwohl die Zuschauer in der Vergangenheit bei vier von fünf Beteiligungen an der Million-Frage falsch gelegen hatten, wie Jauch erklärte. Den Hinweis des Moderators, dass man nicht bis zum bitteren Ende zocken müsse, sondern auch mit der gewonnenen halben Million aufhören könne, nahm Uwe Ochsenknecht dann begeistert auf: „Das ist überhaupt die Superidee!“ Am höchsten Gewinn dieses Abends war dann wohl das Anfängerglück schuld.