Lünen. Wird der Angeklagte vor dem Landgericht Dortmund zu lebenslanger Haft verurteilt? Im Prozess um den Mordfall Yasemin Tomak soll am Donnerstag das Urteil fallen. Die Lünerin wurde im Januar 2011 getötet - vermutlich ging es um Rache und gekränkte Eitelkeit.

Yasemins Ex-Geliebter Adem I. soll die 32-Jährige brutal erschlagen und schließlich erwürgt haben. So lautet zumindest die Anklage. Die Leiche der Frau wurde einige Tage nach dem Verschwinden auf einem Autobahn-Parkplatz in den Niederlanden gefunden.

Das Motiv, das vermutet wird: Rache und gekränkte Eitelkeit. Die Lünerin hatte nach der Trennung von Adem I. einen neuen Freund, der allerdings verheiratet war. Dessen Ehefrau und Adem I. sollen zusammen einen Plan in die Wege geleitet haben: dem Nebenbuhler einen Schlägertrupp auf den Hals zu hetzen.

Die 32-Jährige selbst sollte offenbar nach dem Willen der Rächer verschleppt und von mehreren Männern vergewaltigt werden. Nach dem Scheitern dieses Vorhabens sei es dann laut Anklage zum Mord gekommen.

Auch nach 15 Jahren keine Bewährung?

Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft für Adem I. gefordert. Wenn die Richter dem folgen, ist es möglich, dass der Angeklagte auch nach 15 Jahren nicht auf Bewährung freigelassen wird - wegen der Schwere der Tat.

Die Verteidiger indes argumentieren: Adam I. könne nicht nachgewiesen werden, an der Tötung der Lünerin Yasmin Tomak beteiligt gewesen zu sein. Denkbar seien auch andere Täter. Anwalt Heinz-Walter Lindemann formulierte es im Prozess vor dem Dortmunder Schwurgericht so: "Wir können nicht feststellen, wer was gemacht hat."