Lünen. . Er gehört zu den Menschen, die Yasemin in einer schlimmen, entwürdigen Situation erlebten. Die wegguckten, statt zu handeln. Im Prozess um die Ermordung der 32-Jährigen sagte Freitag im Dortmunder Schwurgericht ein Zeuge aus, der dabei war, als der Angeklagte Yasemin anderen Männern zur Vergewaltigung anbot.

Er gehört zu den Menschen, die Yasemin in einer schlimmen, entwürdigen Situation erlebten. Die wegguckten, statt zu handeln. Im Prozess um die Ermordung der 32-Jährigen sagte Freitag im Dortmunder Schwurgericht ein Zeuge aus, der dabei war, als der Angeklagte Yasemin anderen Männern zur Vergewaltigung anbot. Aus Rache, weil sie einen neuen Liebhaber hatte.

„Ja, ich sollte meine Werkstatt aufschließen. Er wollte Yasemin durchf... lassen“, so die erschütternde Aussage jenes Mannes. Der Anruf des Angeklagten habe ihn erreicht, als er gerade einem Freund beim Umzug half. „Ich bin dann zur Werkstatt gefahren, es kamen auch noch andere mit ihren Autos.“ In dem Wagen des Angeklagten habe Yasemin gesessen – gefesselt. „Es wollte aber keiner mit in die Werkstatt gehen, die Frau war nicht freiwillig hier, das konnte man ja sehen.“

Dann kamen weitere Fragen des Gerichtes. Zum Beispiel. in welcher Weise der Angeklagte die Frau angeboten habe. Die lässige Antwort des Zeugen: „Das weiß ich nicht mehr, das ist alles mehr als ein Jahr her. Ich sehe jeden Tag andere Menschen, andere Autos.“ Ein Satz, den der Vorsitzende Richter Wolfgang Meyer sehr deutlich kommentierte: „Das ist eine Unverschämtheit, was Sie uns hier bieten. Es geht darum, dass eine Frau gegen ihren Willen verschleppt wurde. Eine Frau, deren Leichnam später gefunden wurde.“

Keiner der Anwesenden, so die Aussage des Zeugen, ging an jenem Tag auf das widerliche Angebot ein. Als sie von der Werkstatt im Dortmunder Norden wegfuhren, blieben seiner Aussage nach nicht nur der Angeklagte und die gefesselte Yasemin zurück, sondern auch die gehörnte Ehefrau jenes Mannes, der als Yasemins neuer Liebhaber galt...

Kurz darauf fahren die Männer nach Duisburg ins Bordell. Über das, was sie gesehen und gehört haben, wollen sie auf der Fahrt angeblich nicht gesprochen haben. Und als sie später vom Tode Yasemins erfuhren, da seien alle „ganz überrascht“ gewesen. Der Prozess geht weiter.