Lünen.
Der Fall der ermordeten Lünerin Yasemin Tomak Iybar hatte vor drei Monaten die Menschen der Stadt erschüttert. Jetzt ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden: Ihr Schwager soll die Tat begangen haben – aus Eifersucht. Der Verdächtige schweigt bisher zu den Vorwürfen.
Die Leiche der 32-Jährigen war am 4. Februar von Spaziergängern auf einem Rastplatz an der Autobahn A67 kurz hinter der niederländischen Grenze entdeckt worden. Tage später wurde die Identität des Opfers festgestellt worden und die Ermittlungen durch die Mordkommission aufgenommen worden.
Bei Vernehmung
Widersprüche
Bei dem 33-jährigen Festgenommenen handelt es sich um den Schwager von Yasemin Tomak Iybar, mit dem sie nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Dortmund und der Polizei eine Beziehung hatte. Diese hatte sie dann offenbar im Sommer 2010 beendet, um eine Beziehung mit einem anderen Mann einzugehen. Der Beschuldigte, der ebenfalls aus Lünen kommt, wird verdächtigt, der Ermordeten am 29. Januar vor ihrer Wohnung in Gahmen aufgelauert zu haben. Kurz nachdem sie sich von einem Bekannten in Brambauer verabschiedet hatte, soll er sie angetroffen, auf sie eingeschlagen und sie erwürgt haben. Zwei Tage später, so der Stand der Ermittlungen, soll er zusammen mit zwei bisher unbekannten Männern die Leiche der 32-Jährigen im Kofferraum ihres Autos in die Niederlande gebracht und dort auf dem Rastplatz abgelegt haben.
Als Motiv kommt aus Sicht der Ermittler Eifersucht in Betracht. Die Getötete und ihr neuer Partner sollen vor der Tat von dem nun Festgenommenen bedroht worden sein. So geriet er auch in den Blick der Ermittler. Bei den Vernehmungen hatte er sich dann in Widersprüche verwickelt. Zu den Tatvorwürfen hat er sich jedoch bis Mittwoch nicht näher geäußert. Er war am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden, der Untersuchungshaft anordnete.
Die deutschen und niederländischen Behörden können somit nach den gemeinsamen Ermittlungen einen Erfolg verzeichnen. In den Niederlanden, so erläuterte Staatsanwältin Ina Holznagel im Gespräch mit unserer Zeitung, seien die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fahrzeug des Opfers erfolgt, dort seien auch entsprechende Zeugen vernommen worden. Diese hätten bestätigt, dass das Fahrzeug dort war.
Die Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft Dortmund dauern aber an – denn noch werden die beiden Männer gesucht, die dem mutmaßlichen Täter geholfen haben sollen. Zeugen, die dazu Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.