Lünen. Die Verteidiger legten sich mächtig ins Zeug, der Angeklagte blickte nur stur geradeaus: Im Prozess um den Mordfall Yasemin haben die beiden Anwälte des Lüner Angeklagten Adem I. am Mittwoch alles versucht, die Verurteilung zu lebenslanger Haft doch noch abzuwenden.
Der gewaltsame Tod der 32-Jährigen im Januar 2011 hatte die ganze Stadt tief erschüttert. Tagelang hatte die Polizei damals nach der Vermissten gesucht. Dann wurde die Leiche in den Niederlanden gefunden.
Nach Ansicht der Verteidiger kann Adam I. nicht nachgewiesen werden, an der Tötung der Lünerin Yasemin Tomak beteiligt gewesen zu sein. Denkbar seien auch andere Täter. Anwalt Heinz-Walter Lindemann formulierte es im Prozess vor dem Dortmunder Schwurgericht so: "Wir können nicht feststellen, wer was gemacht hat."
Staatsanwalt hat lebenslange Haft beantragt
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Die Staatsanwaltschaft hatte genau das noch ganz anders gesehen und in der vergangenen Woche lebenslange Haft wegen Mordes beantragt. Doch selbst wenn die Richter dieser Version nicht folgen sollten: Bestraft wird Adem I. auf jeden Fall. Das wissen auch die Verteidiger. Ihrer Meinung nach kann allerdings nur eine Verurteilung wegen Anstiftung zur Vergewaltigung und Freiheitsberaubung erfolgen.
Das Urteil soll am 21. März gesprochen werden.