Altena. . „Da hilft nur, abzuwarten.“ Die Mitarbeiterin eines heimischen Schleckermarktes bringt auf den Punkt, was sich wohl viele ihrer Kollegen in den drei weiteren betroffenen Filialen vor Ort denken. Nach der Insolvenz des Firmengründers und seiner Drogerie-Kette sind die Angestellten wohl die letzten in der Informationskette zum Thema Zukunft.

Man wisse nicht mehr als die Medien bisher berichtet hätten. Und das sei, in Bezug auf einzelne Filialen oder Mitarbeiter eben eigentlich gar nichts. Man verfolge die Berichte und hoffe auf ein tragfähiges Konzept. Offiziell heißt es, dass die Drogeriemarktkette einen Großteil der gut 6000 verbliebenen Filialen mit rund 32 000 Arbeitsplätzen retten will, nur einige Hundert Märkte sollen als unrentabel geschlossen werden. Welche das sind, ist unbekannt.

In den Märkten selbst ist vom Geschehen eigentlich nichts zu spüren. Im Gegenteil: Es sieht besser aus als noch in der Vorweihnachtszeit. Damals war das Wort Insolvenz zwar noch nicht gefallen, in Teilen leere Regale ließen aber bereits Befürchtungen aufkommen. Seinerzeit war von Lieferschwierigkeiten die Rede. Heute hingegen sind die Regale wieder gefüllt, noch vor wenigen Tagen hatte es neue Lieferungen gegeben. Das deckt sich auch mit Berichten, Schlecker habe sich im Rahmen des Verfahren mit seinen Zulieferern einigen können. Mit dem Warenfluss läuft auch das Geschäft weiter, die Kassen klingeln , die Hoffnung, eine drohende Schließung abwenden zu können, ist spürbar.

Gewerkschaft erklärt Solidarität mit Beschäftigten

Der Bezirksvorstand Südwestfalen der Gewerkschaft verdi erklärt sich aktuell solidarisch mit den Schlecker- und Ihr Platz-Beschäftigten: „Die finanzielle Misere ist nicht von den Beschäftigten verursacht worden, deshalb ist es dringend notwendig, dass Anton Schlecker und seine Familie ihre Vermögensverhältnisse offenlegen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Das sei notwendig, damit die Angst der Mitarbeiter um die Jobs ein Ende haben könne. „Wenn die finanzielle Transparenz durch die Familie Schlecker sicher gestellt werde, entsteht Vertrauen für Banken und Zulieferer, das benötigt wird zum weiteren laufenden Betrieb der Firmen Schlecker und Ihr Platz.“

Das Unternehmen hatte zuvor betont, im Rahmen des anstehenden Insolvenzverfahrens die geltenden tarifvertraglichen Regelungen anwenden zu wollen. Die Gewerkschaft wertet das als Hinweis, dass sich Schlecker der Verantwortung bewusst sei. Alles jedoch bislang nur Spekulation, vor allem für die Mitarbeiter, denen offiziell zugesichert wird, dass die Gehälter noch bis März aus dem Insolvenzgeld fließen. Und danach? Da gibt es momentan nur ein Schulterzucken.