Ehingen/Essen. . Firmengründer Anton Schlecker hat bei der Pleite der bekannten Drogeriekette wohl sein gesamtes Vermögen verloren. Seine Tochter Meike trat Gerüchten entgegen, die Familie habe Geld beiseite geschafft.

Anton Schlecker, der Gründer der gleichnamigen Drogeriemarktkette, ist durch die Insolvenz seiner Firma offenbar auch persönlich ruiniert. Nach Darstellung seiner Tochter Meike Schlecker habe der Unternehmer praktisch sein gesamtes Vermögen verloren. „Es ist nichts mehr da, er hat alles in das Unternehmen eingebracht“, sagte sie am Montag am Firmensitz in Ehingen. Meike Schlecker trat zugleich Gerüchten entgegen, die Familie habe Geld zur Seite geschafft.

Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz verwies darauf, dass Schlecker die Unternehmensform „eingetragener Kaufmann” (e.K.) gewählt habe. Hierdurch stünden Anton Schlecker und seine Familie für die vor einer Woche angemeldete Insolvenz gerade.

Die Hersteller liefern wieder

Trotz des Insolvenzverfahrens läuft der Betrieb in den Filialen vorerst weiter. Schlecker werde mittlerweile wieder von großen Konsumgüterherstellern wie Unilever, Beiersdorf, Henkel und Procter & Gamble beliefert. Bei der Gewerkschaft Verdi wurde dies als „gutes Zeichen“ bewertet. „Die Beschäftigten hoffen jetzt darauf, dass die Kunden den Mitarbeitern die Stange halten und wieder einkaufen kommen“, sagte Günter Isemeyer von Verdi in NRW. Die Gewerkschaft sieht Schlecker in einer „dramatischen Situation“, 30 000 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.

Als denkbar gilt, dass die Kinder des Firmengründers, Meike und Lars Schlecker, bei einer möglichen Rettung der Drogeriekette eine entscheidende Rolle spielen. Er stehe „der Familienlösung offen gegenüber“, sagte Geiwitz bei der ersten Pressekonferenz der Firma Schlecker seit mehr als 20 Jahren. Es hätten sich auch erste potenzielle Investoren gemeldet.