Bottrop.

. Schlecker ist pleite. Deutschlands größte Drogeriemarktkette will Insolvenz anmelden, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab. Für die Mitarbeiter in Bottrop kommt diese Nachricht völlig überraschend: „Wir wissen von nichts“, sagt eine verunsicherte Verkäuferin, die in der Filiale am Altmarkt arbeitet.

Schon vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass das Unternehmen mehrere hundert Filialen in Deutschland schließen will. Auch darüber habe niemand mit der Bottroper Belegschaft gesprochen: „Nein, ich höre davon zum ersten Mal.“ Allerdings habe bereits im Kollegenkreis gemunkelt, dass es Probleme gebe im Unternehmen: „Wir haben gemerkt, dass die Regale leerer sind als früher und die Ware nicht mehr so schnell nachgeliefert wird.“ Wie groß die finanzielle Schieflage des Konzerns tatsächlich ist, hätte aber keiner geahnt, sagt sie.

Schlecker selbst teilte am Freitag mit, dass es in ein Planinsolvenzverfahren gehe, da eine Zwischenfinanzierung für die anstehende Sanierung gescheitert sei. Wie viele der zuletzt 8000 bundesweiten Filialen geschlossen werden sollen, sei noch nicht entschieden, so das Unternehmen. Ziel der Insolvenz sei „der Erhalt eines großen Teils des Filialnetzes und damit auch der Arbeitsplätze“.

Auf die Bottroper Belegschaft könnten also schwere Zeiten zukommen. „Ich warte erst mal ab“, sagt die Verkäuferin. Etwas resigniert fügt sie hinzu: „Was passiert, passiert. Man kann es ja sowieso nicht ändern.“