Bremen. Wer angesichts des nahenden Frühjahr an ein neues Fahrrad denkt, kann arg ins Grübeln geraten. Denn die Auswahl ist nicht eben klein: für die Stadt, fürs Gelände, für die Fitness, fürs gemütliche Vorankommen. Das will wohlüberlegt sein. Ein Ratgeber.

Wenn das Frühjahr naht, die Luft milder und die Tage wieder heller werden, möchten viele runter vom Sofa und rauf aufs Fahrrad. Ein guter Zeitpunkt, ein neues Rad zu kaufen. Aber im Fahrradladen ist die Auswahl an unterschiedlichsten Radtypen sehr groß.

Wer zwischen Mountainbike, Fitnessbike, Rennrad, Hollandrad oder Citybike das richtige Rad für sich finden will, sollte sich vor dem Gang in den Laden überlegen, für welche Zwecke das Rad angeschafft werden soll. "Je genauer man weiß, wie das neue Fahrrad genutzt werden soll, desto eher findet man das perfekte Rad für sich", sagt Bettina Cibulski vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Der Allrounter: ein Trekkingrad

"Der universelle Typ ist das Trekkingrad, das in Deutschland auch am häufigsten verkauft wird", sagt Cibulski. Diese Räder ähneln optisch Mountainbikes, haben aber einen deutlich schlankeren Rahmen und auch dünnere Reifen. Sie wiegen bis zu 17 Kilogramm, sind sehr stabil und haben zwischen 7 und 21 Gängen.

Ausgestattet sind die Räder mit Licht, Schutzblech und einem soliden Gepäckträger, der bis zu 30 Kilogramm trägt. Sie sind also absolut alltagstauglich und verkehrssicher. "Mit einem solchen Trekkingrad kann man jeden Tag zur Arbeit fahren, kleine Touren unternehmen, aber auch problemlos den Einkauf nach Hause bringen", sagt Cibulski.

Die Vielseitigkeit mache die Trekkingräder deswegen zu dem idealen Rad für Menschen, die ihr Rad ebenso vielseitig nutzen wollen. Wichtiges Argument für oder gegen ein Rad ist laut Cibulski auch das Gewicht. Wer sein Rad jeden Tag in den dritten Stock tragen müsse, sollte das beim Kauf berücksichtigen und sich eher für ein leichtes Modell mit einem Alurahmen entscheiden.

Ein Fitnessbike für Sportliche

"Wer mehr Wert auf das Rad als Sportgerät legt, der sollte sich für ein Fahrrad mit einer Gangschaltung mit bis zu 27 Gängen und einen leichteren Rahmen entscheiden", sagt Cibulski. Infrage kommt dafür zum Beispiel ein Fitnessbike, eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Diese Räder seien etwas sportlicher und leichter gebaut als Trekkingräder, hätten keine Schutzbleche und keinen Gepäckträger.

"So ein Rad eignet sich für diejenigen, die beispielsweise jeden Tag ihren zehn Kilometer langen Arbeitsweg mit dem Rad zurücklegen wollen, um sich fit zu halten", sagt Cibulski. Gerade für Einsteiger könne ein solches Fitnessrad die richtige Entscheidung sein. "Wer das Rad aber als Sportsgerät und für die Einkaufstour nutzen will, der kommt letztlich nicht drum herum, sich zwei Räder anzuschaffen", sagt Cibulski - ein Rennrad fürs Training und ein Trekkingrad für den Alltag zum Beispiel. Ein Zweitrad könne auch ein voll verkehrstaugliches Citybike sein - ausgestattet mit Gepäckträger, bequemem Sattel und aufrechter Sitzhaltung.

Lenker und Sattel richtig einstellen

"Entscheidend für einen erfolgreichen Fahrradkauf ist es, das Fahrrad im Fachhandel und nicht im Supermarkt zu kaufen", rät Cibulski. "Ein neues Auto nimmt man auch nicht beim Einkauf mal eben mit, ohne Probe gefahren zu sein und ohne sich umfassend beraten zu lassen."

Außerdem könne der Verkäufer auch gleich sehen, ob man richtig auf dem Rad sitzt und ob Lenker- oder Sattelhöhe richtig eingestellt sind. Wenn der Lenker zu tief und der Sattel zu weit oben sind, werden Po, Intimzone und Handgelenke möglicherweise schlechter durchblutet und beginnen schon nach kurzen Strecken schmerzhaft zu kribbeln. Und damit wäre der Fahrspaß gleich dahin. (dapd)