Rüsselsheim. Opel hat's mit dem Ampera vorgemacht, jetzt zieht Chevrolet mit dem technisch identischen Modell Volt nach. Das Elektroauto der US-Marke ist zwar einen Tausender billiger, aber die geforderten fast 42.000 Euro dürften auch nicht förderlich für die Kauflust sein.

Immer mehr Autohersteller setzen auf Elektroantrieb. Nachdem Opel mit dem Ampera den Anfang gemacht hat, zieht nun Chevrolet mit dem technisch identischen, aber rund 1000 Euro preiswerteren Volt nach. Allerdings könnten die 41.950 Euro Basispreis, die dann noch übrig bleiben, die Kauflust trotzdem trüben.

Chevrolet hat sich bei seinem Strom-Vehikel für eine Kombination aus einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor entschieden, geht aber technisch einen anderen Weg als die bekannten Hybridmodelle. Hier hilft nicht ein vergleichsweise schwacher Elektromotor mit einer kleinen Batterie dem konventionellen Motor bei seiner Arbeit, sondern eine starke E-Maschine mit großer Batterie wird bei Bedarf von dem Benziner (1.398 ccm / 86 PS) unterstützt.

Reichweite von bis zu 80 km

Im rein batteriebetriebenen Modus schafft der Chevrolet Volt - je nach Fahrweise, Geländestruktur und Temperatur - eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Danach braucht man nicht nach einer Steckdose Ausschau zu halten. Nahezu lautlos setzt dann der Benzinmotor ein, mit dessen Kraft der Akku geladen wird. Der Fahrbetrieb ist also rein elektrisch.

Angst, mit leerer Batterie liegen zu bleiben, muss niemand mehr plagen. Zuhause wird die 198 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Batterie an der Steckdose aufgeladen. "Diese Prozedur erledigt sich in weniger als vier Stunden, wenn ein 16 Ampere-Anschluss vorhanden ist", sagt Chevrolet-Sprecher Rej Husetovic.

Gute Alltagstauglichkeit

Die für ein Fahrzeug mit Elektroantrieb bemerkenswerte Leistungsentfaltung wird von einem maximalen Drehmoment von 370 Newtonmetern dokumentiert. Entsprechend gut fällt der Sprint von 0 auf 100 km/h in nur neun Sekunden aus (Werksangabe).

Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 km/h abgeriegelt - es gibt also ausreichend Power, um auch außerhalb des Stadtverkehrs zu positiven Fahreindrücken zu gelangen. Die Alltagstauglichkeit des Chevrolet Volt spiegelt sich auch bei den Platzverhältnissen wider. Vier erwachsene Personen haben ausreichend Platz. Selbst im Fond gibt es reichlich Kopf- und Beinfreiheit.

Zu einem beinahe elegant gestylten Äußeren gesellt sich allerdings eine futuristische Innenausstattung, die man mögen muss. Die Ladekapazität des Kofferraums reicht von 310 bis 1005 Liter.

Acht Jahre Garantie

Wie groß das Vertrauen von Chevrolet in das Voltec genannte Antriebssystem mitsamt der Batterie ist, zeigt nicht zuletzt das Garantieversprechen von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Darüber hinaus handhabt der Hersteller das Thema Elektroautos allerdings eher vorsichtig: Anfangs gibt es deutschlandweit nur zehn Händler, die den Volt verkaufen und warten sollen.

"Große Stückzahlen haben wir zunächst nicht im Visier", bestätigt Steffen Raschig, Geschäftsführer Chevrolet Deutschland. Es sei für Chevrolet primär eine Imagefrage, in diesem sich entwickelnden Markt vorne mitzumischen. (dapd)